Mydriaticum Stulln® UD darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Tropicamid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Mydriaticum Stulln® UD anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mydriaticum Stulln® UD ist erforderlich
- bei Tachykardie (stark beschleunigte Herztätigkeit).
- bei Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche).
- bei Myasthenia gravis (krankhafte Muskelschwäche) vor der Behandlung mit Mydriaticum Stulln® UD.
- bei Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion).
- bei akutem Lungenödem.
- bei obstruktiven Harnwegserkrankungen (Blasenentleerungsstörungen).
- bei Schwangerschaftstoxikose (durch die Schwangerschaft ausgelöste oder begünstigte Erkrankung bei Schwangeren).
- bei Patienten mit Down-Syndrom.
- bei Weitwinkelglaukom; es besteht die Gefahr einer Steigerung des Augeninnendrucks nach Tropicamidgabe.
- Rhinitis sicca (trockene Nasenschleimhautentzündung).
Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Bei jedem Patienten mit einem offenen Kammerwinkel, bei dem nach Gabe eines Zykloplegikums (Arzneimittel zur vorübergehenden Lähmung des Augenmuskels, der für die Anpassung der Augenlinse an das Nah-/Fernsehen verantwortlich ist) eine signifikante Augeninnendrucksteigerung auftritt, besteht der Verdacht auf ein latentes (verstecktes) Weitwinkelglaukom. Eine Überwachung des Augeninnendrucks, vor
allem bei Mehrfachanwendung, ist erforderlich. Während der Behandlung sollen keine Kontaktlinsen getragen werden.
Bei Vorliegen eines Glaukoms (grüner Star und erhöhter Augeninnendruck) – insbesondere bei Engwinkelglaukom – ist die Anwendung nur nach strenger Nutzen- Risiko-Abwägung angezeigt, da eine Steigerung des Augeninnendrucks nach
Anwendung von Mydriaticum Stulln® UD auftreten kann. Kontrollen des Augeninnendrucks und ggf. eine zusätzliche Anwendung weiterer am Auge
wirksamer Antiglaukomatosa (Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks) sind zu erwägen.
Anwendung von Mydriaticum Stulln® UD zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Da auch bei topischer Applikation systemische Tropicamideffekte nicht auszuschließen sind, können eventuell die anticholinergenen Effekte anderer Pharmaka (z. B. Antihistaminika, Phenothiazine, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, Amantadin, Chinidin, Disopyramid, Metoclopramid) verstärkt werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Säuglinge, insbesondere Frühgeborene und Kleinkinder sowie Erwachsene über 65 Jahre sind besonders empfindlich, ebenso Patienten mit Down-Syndrom (Trisomie 21). Die Dosierung sollte bei diesen Patienten besonders vorsichtig erfolgen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Tropicamid nur auf Anordnung des Arztes in absolut notwendigen Fällen angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach Verabreichung von Mydriaticum Stulln® UD muss mit Störungen der Akkommodation (Störung der Anpassung der Augenlinse zum Nah-/Fernsehen) und, bedingt durch die Pupillenerweiterung, mit verstärkter Blendempfindlichkeit gerechnet
werden.
Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zur Arbeit ohne sicheren Halt und die Bedienung von Maschinen ist dadurch beeinträchtigt und deshalb erst 4 Stunden nach Applikation der Augentropfen wieder möglich, sehr selten noch später. Außerdem sind systemische Effekte wie z. B. Benommenheit oder Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem (sehr selten) nicht auszuschließen.