Morphinsulfat Glenmark 100 mg Retardtabletten

Abbildung Morphinsulfat Glenmark 100 mg Retardtabletten
Wirkstoff(e) Morphin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Glenmark Arzneimittel GmbH
BetÀubungsmittel Ja
Zulassungsdatum 23.11.2009
ATC Code N02AA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus BetÀubungsmittel
Pharmakologische Gruppe Opioide

Zulassungsinhaber

Glenmark Arzneimittel GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Morphinsulfat-GRY 100 mg Retardtabletten Morphin TEVA GmbH
MST Continus 200mg Morphin Mundipharma GmbH
Morphinsulfat-GRY 10 mg Retardtabletten Morphin TEVA GmbH
MSIW 200 mg Krugmann Morphin Mundipharma GmbH
Morphin-HCl Krewel 30 mg Retardtabletten Morphin Krewel Meuselbach GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Morphinsulfat Glenmark ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Morphinsulfat Glenmark wird angewendet bei starken und stÀrksten Schmerzen.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Morphinsulfat Glenmark darf NICHT eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Morphin, Ponceau 4R (nur enthalten in Morphinsulfat Glenmark 30 mg/ 60 mg), Gelborange S (nur enthalten in Morphinsulfat Glenmark 60 mg) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • bei bestehendem Darmverschluss (Ileus),
  • bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Morphinsulfat Glenmark einnehmen:

  • bei AbhĂ€ngigkeit von Opioiden
  • bei Bewusstseinsstörungen
  • bei KrankheitszustĂ€nden, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss (schwere Atemdepression, schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, schweres Bronchialasthma)
  • bei einer VerĂ€nderung des Herzens infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes (Cor pulmonale)
  • bei ZustĂ€nden mit erhöhtem Hirndruck
  • bei niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei HypovolĂ€mie)
  • bei vergrĂ¶ĂŸerter VorsteherdrĂŒse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung wegen Gefahr der Blasenruptur (Riss der Harnblase) durch Harnverhalt
  • bei Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege
  • bei Gallenwegserkrankungen
  • bei obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzĂŒndlichen Darmerkrankungen
  • bei Tumor der Nebenniere (PhĂ€ochromozytom)
  • bei EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse (Pankreatitis)
  • bei schwerer BeeintrĂ€chtigung der Nierenfunktion
  • bei schwerer BeeintrĂ€chtigung der Leberfunktion
  • bei SchilddrĂŒsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • bei epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu KrampfanfĂ€llen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn wÀhrend der Einnahme von Morphinsulfat Glenmark folgende Symptome bei Ihnen auftreten:

  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit trotz der Tatsache, dass Sie höhere Dosen einnehmen
    (Hyperalgesie). Ihr Arzt wird entscheiden, ob Ihre Dosis geÀndert oder das starke Analgetikum
    („Schmerzmittel“) umgestellt werden muss (siehe Abschnitt 2).
  • SchwĂ€che, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies kann ein Symptom einer zu geringen Produktion des Hormons Kortisol in den Nebennieren sein, und möglicherweise mĂŒssen Sie ein HormonergĂ€nzungsmittel einnehmen.
  • vermindertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen, Ausbleiben der monatlichen Regelblutung. Dies kann auf eine verminderte Produktion von Sexualhormonen zurĂŒckzufĂŒhren sein.
  • Wenn Sie in der Vergangenheit drogen- oder alkoholabhĂ€ngig waren. Geben Sie ebenfalls Bescheid, wenn Sie das GefĂŒhl haben, dass Sie abhĂ€ngig von Morphinsulfat Glenmark werden, wĂ€hrend Sie es anwenden. In diesem Fall kann es zum Beispiel sein, dass Sie begonnen haben, viel darĂŒber nachzudenken, wann Sie die nĂ€chste Dosis einnehmen können, selbst wenn Sie sie nicht zur Linderung der Schmerzen benötigen.
  • Entzugssymptome oder AbhĂ€ngigkeit. Die hĂ€ufigsten Entzugssymptome sind in Abschnitt 3 genannt. Wenn dies der Fall ist, kann Ihr Arzt die Art des Arzneimittels Ă€ndern oder die Dauer zwischen den Dosen Ă€ndern.

Morphinsulfat Glenmark wurde speziell so hergestellt, dass der Wirkstoff ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum abgegeben wird und Morphinsulfat Glenmark dadurch lĂ€nger wirkt. Morphinsulfat Glenmark darf daher nicht zerteilt, zerkaut oder zerrieben werden. Dieses wĂŒrde zu einer schnelleren

Wirkstofffreisetzung und zu einer möglicherweise tödlichen Morphin-Überdosierung fĂŒhren (siehe unter „Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Morphinsulfat Glenmark eingenommen haben
“).

Morphinsulfat Glenmark darf nur geschluckt werden. Eine missbrĂ€uchliche Injektion der aufgelösten Retardtablette (Einspritzen in ein BlutgefĂ€ĂŸ) darf nicht vorgenommen werden.

Die bedeutsamste GefĂ€hrdung einer Überdosierung von Opioiden ist eine Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression).

Bei lĂ€ngerfristiger Anwendung von Morphinsulfat Glenmark kann es zur Entwicklung einer Gewöhnung (Toleranz) mit der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwĂŒnschten analgetischen Effektes kommen. Die chronische Anwendung von Morphinsulfat Glenmark kann zu körperlicher (physischer) AbhĂ€ngigkeit fĂŒhren, und bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Morphin nicht mehr lĂ€nger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmĂ€hlich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.

Der Wirkstoff Morphin besitzt Ă€hnlich wie andere stark wirksame Opioide (starke Schmerzmittel) ein Missbrauchspotenzial. Die Entwicklung einer psychischen AbhĂ€ngigkeit ist möglich. Daher ist Morphinsulfat Glenmark von Patienten mit bestehendem oder ehemaligem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden. Morphinsulfat Glenmark wird vor und innerhalb 24 Stunden nach Operationen nicht empfohlen (erhöhtes Risiko fĂŒr DarmlĂ€hmungen oder AtemdĂ€mpfung).

Eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie) kann insbesondere in hoher Dosierung auftreten, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphinsulfat Glenmark anspricht. Ihr Arzt wird entscheiden, ob dann eine Dosisminderung oder ein Wechsel des Schmerzmittels (Opioids) erforderlich ist.

Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.

Worauf mĂŒssen Sie noch achten?

Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung hĂ€ufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein AbfĂŒhrmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Es ist möglich, dass der Tablettenkörper unverÀndert ausgeschieden wird und in Ihrem Stuhl erscheint. Da der wirksame Bestandteil (Morphin) bereits wÀhrend der Magen-Darm-Passage freigesetzt wird und in Ihrem Körper die Wirkung entfalten kann, ist diese Beobachtung kein Anlass zu Besorgnis.

Kinder
FĂŒr Kinder unter 12 Jahren ist Morphinsulfat Glenmark 100 mg/200 mg im Allgemeinen nicht geeignet, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist. DarĂŒber hinaus liegen zur Anwendung von Morphinsulfat Glenmark bei Kindern unter 12 Jahren keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vor.

Ältere Menschen

Bei Àlteren Menschen ist Morphinsulfat Glenmark besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt

„Wie ist Morphinsulfat Glenmark einzunehmen“).

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Morphinsulfat Glenmark kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen fĂŒhren.

Einnahme von Morphinsulfat Glenmark zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, vor kurzem andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.

Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie eines der nachstehend genannten Arzneimittel bzw. Arzneimittel gegen die folgenden Beschwerden und Erkrankungen einnehmen:

  • Rifampicin, z. B. zur Behandlung von Tuberkulose.
  • Die gleichzeitige Anwendung von Morphinsulfat Glenmark und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko fĂŒr Benommenheit, BeeintrĂ€chtigung der Atmung (Atemdepression) und Bewusstlosigkeit und kann mitunter lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur dann in ErwĂ€gung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht infrage kommen.
    Wenn Ihr Arzt dennoch Morphinsulfat Glenmark zusammen mit Beruhigungsmitteln verschreibt, sollte er die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Behandlung beschrÀnken.
    Bitte informieren Sie Ihren Arzt ĂŒber alle Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen, und befolgen Sie genau die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darĂŒber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.

Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d.h. auf die Gehirnfunktion dĂ€mpfend wirkenden Arzneimitteln [wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (AnĂ€sthetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), Gabapentin, gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] kann zu einer VerstĂ€rkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere BeeintrĂ€chtigung der Atemfunktion, fĂŒhren.

Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstÀrken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).

Morphinsulfat Glenmark sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie die Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphinsulfat Glenmark nicht auszuschließen.

Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstÀrkt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer AbschwÀchung der Morphinwirkung kommen.

Einige Medikamente, die zur Behandlung von Blutgerinnseln eingesetzt werden (z.B. Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor), können eine verzögerte und verminderte Wirkung haben, wenn sie zusammen mit Morphin eingenommen werden.

Einnahme von Morphinsulfat Glenmark zusammen mit Nahrungsmitteln, GetrÀnken und Alkohol

Die Einnahme von Alkohol wĂ€hrend der Behandlung mit Morphinsulfat Glenmark kann zu verstĂ€rkter SchlĂ€frigkeit fĂŒhren oder das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlusts. Es wird empfohlen, wĂ€hrend der Einnahme von Morphinsulfat Glenmark keinen Alkohol zu trinken.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs- / GebÀrfÀhigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Da aus Tierstudien Hinweise auf SchĂ€digungen der Nachkommen Morphin-behandelter MĂŒtter vorliegen, dĂŒrfen Sie Morphinsulfat Glenmark in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies fĂŒr zwingend notwendig erachtet und den Nutzen fĂŒr Sie deutlich höher einschĂ€tzt als das Risiko fĂŒr das Kind. Wegen der erbgutverĂ€ndernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff MĂ€nnern und Frauen im zeugungs- und gebĂ€rfĂ€higen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame VerhĂŒtung sichergestellt ist.

Wenn Sie wÀhrend der Schwangerschaft Morphin eingenommen haben, sollte bei Ihrem Neugeborenen auf Anzeichen einer nicht ausreichenden, d.h. deutlich abgeflachten und verlangsamten Atmung (Atemdepression) geachtet werden.

Wird Morphinsulfat Glenmark ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum wĂ€hrend der Schwangerschaft angewendet, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen Entzugssymptome (Abstinenzsymptome) auftreten, die durch einen Arzt behandelt werden sollten. Derartige Entzugserscheinungen können sich in Symptomen wie z.B. hochfrequentes Schreien, Reizbarkeit und Unruhe, Muskelzittern, Probleme beim Stillen und Schwitzen Ă€ußern.

Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim SĂ€ugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Morphinsulfat Glenmark kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeintrÀchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstÀrkte BeeintrÀchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und PrÀparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!

Wichtige Informationen ĂŒber bestimmte Bestandteile von Morphinsulfat Glenmark

Morphinsulfat Glenmark 10 mg/ 30 mg/ 60 mg enthĂ€lt Lactose (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Morphinsulfat Glenmark 10 mg/ 30 mg/ 60 mg daher erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Die Dosierung von Morphinsulfat Glenmark muss der StÀrke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.

Initial wird die Behandlung mit einem nicht retardierten Morphin (Tablette oder Lösung) begonnen, um diejenige Dosis zu ermitteln, mit der eine angemessene Schmerzkontrolle erzielt wird. Danach wird der Patient auf die entsprechende Tagesdosis Morphinsulfat Glenmark Retardtabletten umgestellt. Weiter bestehende Schmerzen (Durchbruchschmerzen) sind mit einer unretardierten Darreichungsform von Morphin (Tablette oder Lösung) zu behandeln.

Retardiertes Morphin wird in der Regel in einem 12-Stunden-Intervall eingenommen. Dabei hÀngt die Dosierung von der Schwere der Schmerzen sowie vom Alter des Patienten und dessen bisherigem Analgetikabedarf ab.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die ĂŒbliche Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren:

Morphinsulfat Glenmark 10 mg – 1 Retardtablette 2-mal tĂ€glich (entsprechend 15 mg Morphin/ Tag); Morphinsulfat Glenmark 30 mg – 1 Retardtablette 2-mal tĂ€glich (entsprechend 45 mg Morphin/ Tag); Morphinsulfat Glenmark 60 mg – 1 Retardtablette 2-mal tĂ€glich (entsprechend 90 mg Morphin/ Tag); Morphinsulfat Glenmark 100 mg – 1 Retardtablette 2-mal tĂ€glich (entsprechend 150 mg Morphin/Tag); Morphinsulfat Glenmark 200 mg – 1 Retardtablette 2-mal tĂ€glich (entsprechend 300 mg Morphin/Tag). Morphinsulfat Glenmark 200 mg ist insbesondere zur Beherrschung von Tumorschmerzen fĂŒr diejenigen Patienten gedacht, die Morphin tolerieren und eine Tagesdosis von mehr als 200 mg Morphin benötigen.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Morphin zeigt vielfĂ€ltige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich StĂ€rke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten können. Derartige Nebenwirkungen sind in der nachfolgenden Aufstellung aufgefĂŒhrt.

Morphinsulfat Glenmark 60 mg enthÀlt den Farbstoff Gelborange S (E110). Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Morphinsulfat Glenmark 30 mg/ 60 mg enthalten den Farbstoff Ponceau 4R. Ponceau 4 R kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind

Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten bedeutsamen Nebenwirkungen betroffen sind, rufen Sie sofort einen Arzt:

  • Eine Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) ist die bedeutsamste GefĂ€hrdung einer OpioidĂŒberdosierung und tritt am ehesten bei Ă€lteren oder geschwĂ€chten Patienten auf.
  • Schwere allergische Reaktion, die Atemnot oder Schwindel verursacht.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Sehr hÀufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • StimmungsverĂ€nderungen, meist gehobene (euphorische) Stimmung, aber auch missmutige Verstimmung
  • Pupillenverengung
  • Verstopfung (bei Dauerbehandlung)

HĂ€ufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Verdauungsstörungen
  • Allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
  • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
  • VerĂ€nderungen der Aktiviertheit (meist verminderte AktivitĂ€t, aber auch erhöhte AktivitĂ€t oder Übererregbarkeit), Schlaflosigkeit, Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen (z. B. Halluzinationen), VerwirrtheitszustĂ€nde
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Geschmacksstörungen
  • Schwitzen, Quaddeln bzw. nesselartiger Hautausschlag (Urticaria), Juckreiz
  • Harnverhalt
  • Unwohlsein, SchwĂ€chegefĂŒhl, MĂŒdigkeit oder Erschöpfung

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Pulsbeschleunigung, Pulsverlangsamung
  • Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Entzugssymptome oder AbhĂ€ngigkeit (Symptome siehe Abschnitt 3: Wenn Sie die Anwendung von Morphinsulfat Glenmark abbrechen)
  • KrĂ€mpfe der Atemwegsmuskulatur
  • Erhöhung von BauchspeicheldrĂŒsenenzymen, EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse (Pankreatitis)
  • Gallenkoliken
  • Nierenkoliken

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Psychische AbhĂ€ngigkeit (siehe auch Abschnitt 2), Verminderung der Libido
  • Epileptische KrampfanfĂ€lle, Muskelzittern, unwillkĂŒrliche Muskelzuckungen
  • Atemnot
  • Darmverschluss, Bauchschmerzen, Zahnerkrankungen, wobei jedoch ein ursĂ€chlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann
  • Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons (SIADH)
  • Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern
  • Erhöhung der Leberwerte
  • Andere HautausschlĂ€ge (z. B. Exantheme)
  • MuskelkrĂ€mpfe, Erhöhung der Muskelspannung
  • Erektionsstörungen, Ausbleiben der Regelblutung
  • SchĂŒttelfrost, Wasseransammlung im Gewebe

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar)

  • Akute allergische Allgemeinreaktionen wie plötzlich auftretende Atemprobleme, Schwellung der Haut und/oder Blutdruckabfall (anaphylaktische Reaktionen)
  • Benommenheit, Sedierung (dosisabhĂ€ngig), Ohnmacht, Missempfindungen, gesteigerte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie - siehe auch Abschnitt 2)
  • Drehschwindel
  • Herzklopfen, Herzversagen
  • HitzegefĂŒhl
  • verminderter Hustenreiz, Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression - eine dosisabhĂ€ngige Nebenwirkung), Wasseransammlungen in der Lunge (nach rascher Dosissteigerung)
  • Übelkeit, Mundtrockenheit (beides dosisabhĂ€ngig)
  • Toleranzentwicklung
  • Entzugserscheinungen bei Neugeborenen, deren Mutter in der Schwangerschaft Morphinsulfat
    Glenmark angewendet hat (siehe Abschnitt 2 unter „Schwangerschaft, 
“)

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich

auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals ĂŒber das Abwasser (z.B. nicht ĂŒber die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

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Weitere Informationen

Was Morphinsulfat Glenmark enthÀlt:

Der Wirkstoff ist: Morphinsulfat.

Morphinsulfat Glenmark 10 mg: 1 Retardtablette enthÀlt 10 mg Morphinsulfat entsprechend 7,5 mg Morphin.

Morphinsulfat Glenmark 30 mg: 1 Retardtablette enthÀlt 30 mg Morphinsulfat entsprechend 22,5 mg Morphin.

Morphinsulfat Glenmark 60 mg: 1 Retardtablette enthÀlt 60 mg Morphinsulfat entsprechend 45 mg Morphin.

Morphinsulfat Glenmark 100 mg: 1 Retardtablette enthÀlt 100 mg Morphinsulfat entsprechend 75 mg Morphin.

Morphinsulfat Glenmark 200 mg: 1 Retardtablette enthÀlt 200 mg Morphinsulfat entsprechend 150 mg Morphin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Morphinsulfat Glenmark 10 mg:

Lactose-Monohydrat, Hypromellose, StearinsĂ€ure, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 400, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid-x-H2O (E 172), Eisenoxide und –hydroxide (E 172)

Morphinsulfat Glenmark 30 mg:
Lactose-Monohydrat, Hypromellose, StearinsÀure, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 400, Titandioxid (E 171), Ponceau 4R, Aluminiumsalz (E 124) und Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132)

Morphinsulfat Glenmark 60 mg:
Lactose-Monohydrat, Hypromellose, StearinsÀure, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 400, Titandioxid (E 171), Ponceau 4R, Aluminiumsalz (E 124), Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110)

Morphinsulfat Glenmark 100 mg:
Hypromellose, StearinsÀure, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 400, Titandioxid (E 171), Eisen(II,III)oxid (E 172)

Morphinsulfat Glenmark 200 mg:
Hypromellose, StearinsÀure, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 400, Titandioxid (E 171)

Wie Morphinsulfat Glenmark aussieht und Inhalt der Packung:

Morphinsulfat Glenmark 10 mg: Grau-pinkfarbene Tabletten mit einem Durchmesser von ca. 7 mm und der PrĂ€gung „10“.

Morphinsulfat Glenmark 30 mg: Graublaue Tabletten mit einem Durchmesser von ca. 7 mm und der PrĂ€gung „30“.

Morphinsulfat Glenmark 60 mg: Pinkfarbene Tabletten mit einem Durchmesser von ca. 7 mm und der PrĂ€gung „60“.

Morphinsulfat Glenmark 100 mg: Gebrochen weiße Tabletten mit einem Durchmesser von ca. 7 mm und der PrĂ€gung „100“.

Morphinsulfat Glenmark 200 mg: Weiß bis gebrochen weiße Tabletten mit einem Durchmesser von ca. 9 mm und der PrĂ€gung „200“.

Morphinsulfat Glenmark ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Retardtabletten erhĂ€ltlich. Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Glenmark Arzneimittel GmbH

Industriestr. 31

82194 Gröbenzell

Hersteller

F Pharma Service GmbH

Lise-Meitner-Straße 10

40670 Meerbusch

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Juli 2020.

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Wirkstoff(e) Morphin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Glenmark Arzneimittel GmbH
BetÀubungsmittel Ja
Zulassungsdatum 23.11.2009
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden