Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten dürfen nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Morphin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn Sie an einer Atemwegserkrankung leiden oder eine Störung der Atemfunktion aus anderen Gründen vorliegt,
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wenn bei Ihnen die Schleimbildung in den Atemwegen gestört ist,
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wenn Sie an Krämpfen leiden oder eine Kopfverletzung (Schädel-Hirn-Trauma) haben,
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wenn Sie einen Darmverschluss (paralytischer Ileus) haben,
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bei plötzlich auftretenden heftigen Beschwerden im Bauchraum oder bei Verdauungsbeschwerden (verzögerte Magenentleerung),
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wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden,
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wenn Sie gleichzeitig oder innerhalb der letzten zwei Wochen mit so genannten MAO-Hemmstoffen (bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen) behandelt werden bzw. wurden,
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wenn Sie Alkohol getrunken oder Schlafmittel eingenommen haben.
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten dürfen Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten ist erforderlich
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wenn bei Ihnen eine Abhängigkeit von Opiaten besteht oder einmal bestand
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wenn bei Ihnen ein erhöhter Hirndruck oder niedriger Blutdruck besteht
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wenn Sie an Bewusstseinsstörungen leiden
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wenn bei Ihnen eine Gallenwegserkrankung oder Koliken der Galle oder der
Harnwege vorliegen
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wenn Sie an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder des Darms leiden
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wenn Ihre Vorsteherdrüse vergrößert ist (Prostatahypertrophie)
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wenn Ihre Nebennierenrinde nicht richtig funktioniert (z. B. Addisons Krankheit)
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn während der Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten folgende Symptome bei Ihnen auftreten:
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Erhöhte Schmerzempfindlichkeit trotz der Tatsache, dass Sie höhere Dosen einnehmen (Hyperalgesie). Ihr Arzt wird entscheiden, ob Ihre Dosis geändert oder das starke Analgetikum („Schmerzmittel“) umgestellt werden muss (siehe Abschnitt 2).
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Schwäche, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies kann ein Symptom einer zu geringen Produktion des Hormons Kortisol in den Nebennieren sein, und möglicherweise müssen Sie ein Hormonergänzungsmittel einnehmen.
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Vermindertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen, Ausbleiben der monatlichen Regelblutung. Dies kann auf eine verminderte Produktion von Sexualhormonen zurückzuführen sein.
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Wenn Sie in der Vergangenheit drogen- oder alkoholabhängig waren. Geben Sie ebenfalls Bescheid, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie abhängig von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten werden, während Sie es anwenden. In diesem Fall kann es zum Beispiel sein, dass Sie begonnen haben, viel darüber nachzudenken, wann Sie die nächste Dosis einnehmen können, selbst wenn Sie sie nicht zur Linderung der Schmerzen benötigen.
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Entzugssymptome oder Abhängigkeit. Die häufigsten Entzugssymptome sind in Abschnitt 3 genannt. Wenn dies der Fall ist, kann Ihr Arzt die Art des Arzneimittels ändern oder die Dauer zwischen den Dosen ändern.
Bei Verdacht auf Darmverschluss (paralytischen Ileus) bzw. dessen Auftreten unter der Therapie sind Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten sofort abzusetzen.
Alkoholeinnahme während der Behandlung mit Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen oder das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko des Atemstillstands und Bewusstseinsverlust. Es wird empfohlen, während der Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten keinen Alkohol zu trinken.
Eine längere Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten kann zu einer physischen Abhängigkeit führen. Es ist bekannt, dass Morphin-HCl Krewel®
60 mg Retardtabletten wegen der Wirkungen des Morphins missbräuchlich verwendet werden. Abhängigkeit kann sich bei nicht bestimmungsgemäßer Dauereinnahme einstellen.
Wird die Behandlung mit Morphin plötzlich abgebrochen, können Entzugssymptome auftreten (siehe Abschnitt 3. „Wenn Sie die Einnahme von Morphin-HCl Krewel®
60 mg Retardtabletten abbrechen“).
Wenn Sie älter als 65 Jahre sind, Ihre Schilddrüse nicht richtig arbeitet (Schilddrüsenunterfunktion) oder Sie eine stark eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion haben, wird der Arzt Ihnen gegebenenfalls eine niedrigere Dosis verschreiben.
Wenn Sie als Mann im zeugungsfähigen Alter oder als Frau im gebärfähigen Alter sind, sollten Sie Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten nur einnehmen, wenn sichere Verhütungsmaßnahmen eingesetzt werden (siehe „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten können bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Retardtabletten dürfen weder aufgelöst noch injiziert werden. Die Bestandteile können anderenfalls zu lokalen Gewebsnekrosen und Granuloma in den Lungen führen. Ein Missbrauch kann außerdem zu anderen unerwünschten Wirkungen mit möglichem tödlichen Ausgang führen.
Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie Rifampicin zur Behandlung von Tuberkulose einnehmen.
Die gleichzeitige Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten mit anderen Arzneimitteln kann zu einer Verstärkung oder Abschwächung der Wirkung führen.
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten verstärken bestimmte zentral nervöse Wirkungen, z. B. Sedierung und Schwächung der Atmung, von
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Anästhetika (in der Zahn- und Allgemeinchirurgie)
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Schlaf- und Beruhigungsmitteln
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Neuroleptika (zur Behandlung psychischer Erkrankungen)
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Antidepressiva (zur Behandlung von Depressionen)
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Antihistaminika (zur Behandlung allergischer Erkrankungen oder der Reisekrankheit)
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Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika)
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anderen stark wirksamen Schmerzmitteln (Opioiden)
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Alkohol
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten verstärken im Allgemeinen die Wirkung von
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Anästhetika (in der Zahn- und Allgemeinchirurgie)
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Schlaf- und Beruhigungsmitteln
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Alkohol
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muskelentspannenden Substanzen
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Arzneimitteln zur Senkung von hohem Blutdruck
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel (z. B. Schlafmittel, Tranquilizer oder bestimmte Arzneimittel gegen psychische Störungen) erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Deshalb müssen Sie mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten gleichzeitig mit Beruhigungsmitteln einnehmen. Die gleichzeitige Anwendung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Wenn Ihr Arzt jedoch Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben
genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
Die Wirkung einiger Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnseln (z. B. Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor) können bei gleichzeitiger Einnahme mit Morphin verzögert und vermindert sein.
Die Wirkung von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten kann beeinflusst werden durch
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Arzneimittel zur Neutralisation von Magensäure (Antazida): Nach Einnahme eines dieser Arzneimittel sollte mindestens ein Abstand von 2 Stunden vor der Einnahme des anderen Arzneimittels eingehalten werden.
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Cimetidin (ein Arzneimittel, das die Sekretion von Magensäure hemmt)
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MAO-Hemmstoffe (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
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Rifampicin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose)
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Clomipramin und Amitriptylin (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten dürfen nicht mit anderen Morphin- ähnlichen Schmerzmitteln (z. B. Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazocin) kombiniert werden.
Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Während der Einnahme von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten sollten Sie keinen Alkohol trinken, weil die Morphin-Wirkung verstärkt werden kann. Bei der Einnahme höherer Dosen von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten mit Alkohol kann es zu Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang kommen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten sollten nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Werden Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten über einen längeren Zeitraum während der Schwangerschaft angewendet, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen Entzugssymptome (Abstinenzsymptome) auftreten, die durch einen Arzt behandelt werden sollten.
Aufgrund der Gefahr einer Atemdepression beim Neugeborenen wird die Anwendung von Morphin zur Schmerzlinderung während der Geburt nicht empfohlen.
Stillzeit
Da Morphin in die Muttermilch übergeht, wird eine Anwendung von Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten in der Stillzeit nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird bzw. nicht mehr gegeben ist. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie fähig sind, ein Fahrzeug zu fahren oder Maschinen zu bedienen.
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten enthalten Lactose (Milchzucker).
Bitte nehmen Sie Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Morphin-HCl Krewel® 60 mg Retardtabletten enthalten den Farbstoff Gelborange S (E 110).
Der Farbstoff kann allergische Reaktionen hervorrufen.