Wirkstoff(e) Pyridostigmin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N07AA02
Pharmakologische Gruppe Parasympathomimetika

Zulassungsinhaber

MEDA Pharma GmbH & Co. KG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Kalymin 60 N Pyridostigmin Hormosan Pharma Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Pyridotem retard Pyridostigmin Temmler Pharma GmbH & Co.KG
Kalymin mite Pyridostigmin Temmler Pharma GmbH & Co.KG
Amindan 12 mg/ml Lösung zum Einnehmen Pyridostigmin Desitin Arzneimittel GmbH
Mestinon 10 Pyridostigmin MEDA Pharma GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Mestinon® 5 eignet sich besonders als Antimyasthenikum und als Antagonist für periphere Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ. Bei depolarisierenden Muskelrelaxantien wie Succinylcholin (Suxamethonium) ist Mestinon® 5 zur Aufhebung eines Dualblockes geeignet. Zur Aufhebung eines Phase I – Blocks ist Mestinon® 5 nicht geeignet.
Bei Myasthenie erleichtern die größeren Abstände zwischen den Einzelgaben die Medikation.
Mestinon® 5 kann auch mit Neostigmin kombiniert werden (z.B. Mestinon® 5 tagsüber und abends, Neostigmin morgens).

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Mestinon® 5 darf nicht angewendet werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Pyridostigminbromid, Chlorocresol oder einem der sonstigen Bestandteile von Mestinon® 5 sind.
bei Vorliegen mechanischer Verschlüsse der Verdauungs- oder Harnwege und bei allen Krankheitszuständen, die von einem erhöhten Tonus der Bronchialmuskulatur begleitet sind, wie z.B. spastische Bronchitis und Asthma bronchiale
Sie dürfen Mestinon® 5 nicht in der Stillzeit anwenden (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mestinon® 5 ist erforderlich,
- bei folgenden Erkrankungen: Magengeschwür (Ulcus ventriculi), Überfunktion der Schilddrüse (Thyreotoxikose), dekompensierte Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt.
Das erhöhte Risiko ist bei diesen Erkrankungen sorgfältig gegen den Nutzen der Behandlung abzuwägen.
- wenn Succinylcholin mit hoher Überdosierung vorliegt, kann es anstatt zur gewünschten Aufhebung der neuromuskulären Blockade zu einer Verstärkung kommen.
- bei der Anwendung von Mestinon 5 an Patienten mit verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie) sowie nach Magen-Darm-Operationen.
- bei der Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
Mestinon® 5 wird hauptsächlich unverändert über die Nieren ausgeschieden. Für Patienten mit Nierenerkrankungen können daher niedrigere Dosierungen erforderlich sein. Die benötigte Dosis sollte deshalb nach Wirkung individuell bestimmt werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Mestinon 5 und eine großflächige, äußerliche Anwendung von N,N-diethyl-m-toluamid (DEET), das u. a. in Autan enthalten ist, sollte vermieden werden.
Bei Anwendung von Mestinon® 5 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Mestinon® 5 kann die blockierende Wirkung von Succinylcholin verlängern (siehe auch Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mestinon® 5 ist erforderlich?). Die gleichzeitige Verabreichung von Mestinon 5 und eine großflächige, äußerliche Anwendung von N,N-diethyl-m-toluamid (DEET), das u. a. in Autan enthalten ist, sollte vermieden werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Mestinon® 5 in der Schwangerschaft vorliegen, darf bei Ihnen Mestinon® 5 während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt dies für eindeutig erforderlich hält. Die intravenöse Gabe von Anticholinesterasen, die Substanzgruppe zu der Mestinon® 5 gehört, kann in der Schwangerschaft zur Auslösung von vorzeitigen Wehen führen. Die Gefahr vorzeitiger Wehen besteht dabei insbesondere zum Ende der Schwangerschaft.
Da der Wirkstoff von Mestinon® 5 in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie während einer Behandlung mit Mestinon® 5 nicht stillen. Ist eine Behandlung mit Mestinon® 5 erforderlich, müssen Sie abstillen (siehe Abschnitt Gegenanzeigen: ?Mestinon® 5 darf nicht angewendet werden?).
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Im Zusammenhang mit einer nicht ausreichenden Kompensation der Grundkrankheit oder parasympathikotonen Effekten bei relativer Überdosierung von Mestinon® 5 ist eine Beeinträchtigung der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bzw. der Fahrtüchtigkeit nicht auszuschließen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Mestinon® 5
Mestinon® 5 enthält Natrium, je 1 ml aber weniger als 1mmol (23 mg) Natrium, d. h. es ist nahezu ?natriumfrei.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Mestinon 5 anzuwenden?
Wenden Sie Mestinon 5 immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Hinweis:
Die Dosierung eines Anticholinesterasepräparates wie Mestinon® 5 bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis) muss der sehr unterschiedlichen Schwere der Erkrankung und der Ansprechbarkeit der Patienten halber streng individuell gestaltet werden. Die Dosierungsempfehlungen sind daher nur als Anhaltspunkte gedacht.
Bei der Injektionsbehandlung sind für Mestinon® 5 wesentlich geringere Dosen als bei oraler Verabreichung erforderlich, da die Bioverfügbarkeit bei oraler Verabreichung gering ist. Das Verhältnis intravenös zu peroral. entspricht ca. 1 zu 30. Die Angaben in der Fachliteratur reichen von 1 zu 10 bis 1 zu 50. Eine zunächst niedrigere Dosierung ist in jedem Fall vorzuziehen, um die Gefahr einer cholinergen Krise zu minimieren.
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.
Myasthenia gravis pseudoparalytica:
0,4 bis 1ml (entspricht 2 bis 5 mg) Mestinon® 5 subkutan oder intramuskulär täglich.
Aufhebung der Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien:
1 ml Mestinon® 5 (entsprechend 5 mg Pyridostigminbromid) intravenös. Zusätzlich wird eine Einzelgabe von 0,5 mg – 1,0 mg Atropinsulfat oder alternativ dazu eine Einzelgabe von 0,5 mg Glycopyrrolat intravenös empfohlen. Je nach errechneter Dosis bei einer bestimmten Indikation und definiertem Körpergewicht, kann eine Durchstechflasche Mestinon® 5 mit 50 ml Kochsalzlösung oder in 5 – 10 %iger Glucoselösung vermischt und im Verlauf von maximal acht Stunden infundiert werden. Nach dieser Zeit verändert sich der Wirkstoff.
Im Falle einer Überdosierung des Muskelrelaxans können Dosen bis zu 10 bzw. 20 mg Pyridostigminbromid (2 - 4 ml Mestinon® 5) langsam intravenös appliziert werden. Die Dosen sollten individuell angepasst werden und kontrolliert verabreicht werden.
Art der Anwendung
Mestinon® 5 kann intramuskulär, subkutan oder langsam intravenös angewendet werden.
Dauer der Anwendung
Über die Behandlungsdauer entscheidet der behandelnde Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge Mestinon® 5 angewendet haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung von Mestinon® 5 kann es zur cholinergen Krise kommen, die sich unter anderem in ausgeprägter oder gesteigerter Muskelschwäche äußert. Wird eine solche Situation verkannt, so besteht wegen muskulärer Atmungslähmung Lebensgefahr. Verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), unerwünschte kardiovaskuläre Reaktionen, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) und Blutdruckabfall (Hypotonie) können weitere Begleiterscheinungen sein.
Gegenmaßnahmen bestehen im sofortigen Absetzen von Mestinon® 5 oder anderen Cholinergika und in Verabreichung von 1 bis 2 mg Atropinsulfat langsam intravenös. Je nach Verhalten der Pulsfrequenz ist diese Dosis gegebenenfalls nach zwei bis vier Stunden zu wiederholen.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Mestinon® 5 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Mögliche Nebenwirkungen:
Unter der Behandlung (meistens bei oralen Tagesdosen von mehr als 150 – 200 mg/Tag; entspricht ca. 5 – 6 mg intravenös) können Schweißausbruch, Speichelfluss, Tränenfluss, erhöhte Bronchialsekretion, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Bauchkrämpfe (gesteigerte Peristaltik), verstärkter Harndrang, Muskelzittern, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche (siehe unter Überdosierung), Störungen der Anpassung des Auges an das Nahsehen (Akkommodationsstörungen) oder nach Einnahme höherer Dosen (500 –600 mg/Tag; entspricht ca. 15 – 20 mg intravenös) verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), sowie unerwünschte kardiovaskuläre Reaktionen und Blutdruckabfall (Hypotonie) auftreten. Da die Symptome Zeichen einer cholinergen Krise sein können, sollte der Arzt unverzüglich zu Rate gezogen werden, damit die Ursache der Erscheinungen abgeklärt werden kann. Zur Behebung eventuell auftretender parasympathikomimetischer Wirkung: Atropinsulfat parenteral (siehe auch Abschnitt 3).
In sehr seltenen Fällen wurde über Hautausschlag berichtet. Beim Vorliegen hirnorganischer Veränderungen können unter der Behandlung mit Pyridostigminbromid psychopathologische Symptome bis hin zur Psychose auftreten bzw. können bereits bestehende Symptome verstärkt werden.
Chlorocresol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton nach <Verwendbar bis>(<Verw.bis>) angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25C lagern
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch
Mestinon® 5 ist nach Anbruch 72 Stunden haltbar.

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Weitere Informationen

Was Mestinon® 5 enthält
Der Wirkstoff ist Pyridostigminbromid.
1ml Injektionslösung Mestinon® 5 enthält 5 mg Pyridostigminbromid (0,5%ige Lösung).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Chlorocresol, Natriumhydroxid, Essigsäure 99%, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke, Stickstoff.
Wie Mestinon® 5 aussieht und Inhalt der Packung
Mestinon® 5 ist eine klare, farblose Injektionslösung, die in Packungen mit 5 Durchstechflaschen zu je 5 ml Injektionslösung (N1) erhältlich ist.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Benzstr. 1
D – 61352 Bad Homburg
Tel.: (06172) 888-01
Fax: (06172) 888-2740
Email: medinfo@medapharma.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet imApril 2009.
Weitere Darreichungsformen:
Mestinon® 10, Tabletten
Mestinon® 60, überzogene Tabletten
Mestinon® retard, Retardtabletten
Hinweis für Myasthenia gravis-Patienten:
Die Deutsche Myasthenie-Gesellschaft e.V. ist eine bundesweit tätige Selbsthilfegruppe, welche sich für die Anliegen von Myasthenia gravis-Patienten einsetzt.
Anschrift:
Deutsche Myasthenie-Gesellschaft e.V.
Westerstr. 93, D - 28199 Bremen
Telefon: 0421/ 59 20 60, Telefax: 0421/ 50 82 26
Im Internet: www.dmg-online.de

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Hersteller MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N07AA02
Pharmakologische Gruppe Parasympathomimetika

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden