Was Melphalan enthält
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Der Wirkstoff ist Melphalan. Jede Durchstechflasche enthält 50 mg Melphalan (als Melphalanhydrochlorid).
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Die sonstigen Bestandteile sind:
Durchstechflasche mit Pulver: Povidon K-Wert: 10,2-13,8 und Salzsäure 37%. Durchstechflasche mit Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke, Natriumcitrat (Ph.Eur.), Propylenglycol und Ethanol 96%.
Melphalan wird vor der Injektion in einem Verdünnungsmittel aufgelöst.
Wie Melphalan aussieht und Inhalt der Packung
Jede Packung enthält eine Durchstechflasche mit Melphalan-Pulver und eine Durchstechflasche mit Lösungsmittel.
Die Durchstechflasche mit dem Pulver enthält 50 mg des Wirkstoffs Melphalan als Trockensubstanz und die Durchstechflasche mit dem Lösungsmittel enthält 10 ml eines Lösungsmittels zur Rekonstitution (zum Auflösen) des Pulvers. Wenn eine Durchstechflasche mit Melphalan-Pulver mit 10 ml des Lösungsmittels rekonstituiert wird, enthält die resultierende Lösung 5 mg/ml wasserfreies Melphalan
Pulver: Klarglas-Durchstechflasche (Typ-I-Glas) mit einem mit Omniflex 3G beschichteten Bromobutyl-Gummistopfen und einem Flip-off-Verschluss aus Aluminium mit mattem orangefarbenem Polypropylen-Knopf. Packungsgröße: 1 Durchstechflasche mit 50 mg Melphalan
Lösungsmittel: Klarglas-Durchstechflasche (Typ-I-Glas) mit einem Bromobutyl-Gummistopfen und einem Flip-off-Verschluss aus Aluminium mit mattem orangefarbenem Polypropylen-Knopf. Packungsgröße: Eine 10-ml-Durchstechflasche mit 10 ml Lösungsmittel
Pharmazeutischer Unternehmer
Tillomed Pharma GmbH
Manhagener Allee 36
22926 Ahrensburg
Deutschland
Hersteller
MIAS Pharma Limited
Suite 2,
Stafford House, Strand Road
Portmarnock, Co. Dublin
Irland
Oder
Emcure Pharma UK Limited
Basepoint Business Centre 110 Butterfield
Great Marlings Luton
LU2 8DL
United Kingdom
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Vereinigtes | Melphalan 50 mg Powder and Solvent for |
Königreich | Solution for Injection/Infusion |
Deutschland | Melphalan Tillomed 50 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- /Infusionslösung |
Italien | Melfalan Tillomed |
Spanien | Melfalán Tillomed 50 mg polvo y disolvente para solución inyectable y para perfusión EFG |
Zypern | Melphalan Tillomed 50 mg |
Griechenland | Melphalan Tillomed 50 mg |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 10/2020.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Für weitere Informationen beachten Sie bitte die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (Fachinformation).
Hinweis: Melphalan Injektion ist eine zytotoxische Substanz. Daher ist bei der Handhabung und Zubereitung Vorsicht geboten. Zur Vermeidung von Hautkontakt wird das Tragen von Schutzhandschuhen und anderer Schutzkleidung empfohlen.
Melphalan Injektion sollte nur intravenös verabreicht werden.
Paravasate sind unbedingt zu vermeiden, da sonst lokale Gewebeschäden auftreten können. Es sollte daher nicht direkt in eine periphere Vene injiziert werden. Es wird empfohlen, das rekonstituierte Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung langsam in eine schnelllaufende Infusionslösung direkt zu injizieren.
Falls dies nicht möglich ist, kann das Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung auch in einem Infusionsbeutel verdünnt werden. Bei schwierigem peripheren venösen Zugang sollte das Arzneimittel über einen zentralvenösen Katheter oder ein geeignetes Portsystem verabreicht werden.
Wenn eine direkte Injektion in eine schnelllaufende Infusionslösung nicht möglich ist, kann Melphalan 50 mg i.v. in einem Infusionsbeutel verdünnt werden.
Bei der Hochdosis-Therapie mit oder ohne autologer Knochenmarktransplantation wird empfohlen, Melphalan Injektion über einen zentralvenösen Zugang zu verabreichen.
Einzelheiten zu Perfusionstechniken sind in der Fachliteratur beschrieben.
Die Zubereitung der Melphalan Injektions-/Infusionslösung sollte im aseptischen Bereich einer Apotheke erfolgen, die mit einer geeigneten Sicherheitswerkbank mit vertikalem Laminar-Flow- Abzug ausgestattet ist.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei herkömmlicher intravenöser Dosierung und mäßiger bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion muss die anfängliche Dosis um 50 % verringert werden. Ihr Arzt wird die Dosis in Abhängigkeit Ihres Blutbildes festlegen.
Bei hohen intravenösen Dosen (100 bis 200 mg/m2 Körperoberfläche) ist die Notwendigkeit fur eine Dosisverringerung abhängig vom Grad der Einschränkung der Nierenfunktion und von therapeutischen Erfordernissen, außerdem davon, ob eine autologe Knochenmarktransplantation durchgeführt wird. Als Anhaltspunkt kann bei einer mäßigen bis schweren Einschränkung der Nierenfunktion (Creatinin-Clearance 30 bis 50 ml/min) eine Verringerung der Dosis um 50 % als gebräuchlich angesehen werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine verstärkte Harnableitung sind ebenfalls notwendig. Ihr Arzt wird Ihnen bei einer noch stärkeren Einschränkung der Nierenfunktion (Creatinin-Clearance < 30 ml/min) die Behandlung mit hohen Melphalan-Dosen nicht empfehlen.
Es ist wichtig, dass die Trockensubstanz und das Lösungsmittel vor der Herstellung der Lösung einer Temperatur von ca. 25 °C aufweisen.
Das Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung soll bei einer Temperatur von ca. 25 °C hergestellt werden. Hierzu werden 10 ml des Lösungsmittels auf einmal in die Durchstechflasche gegeben. Hierzu wird bei der Herstellung der Lösung der Verschluss der Durchstechflasche mithilfe einer sterilen Nadel und Spritze durchstochen (Größe der Nadel mindestens 21G, um eine gleichmäßige und wirksame Penetration zu erreichen, nicht zu schnell und ohne starken Kraftaufwand vorgehen und die Nadel möglichst senkrecht zum Verschluss halten, ohne sie zu verdrehen). Die Durchstechflasche wird sofort kräftig (ca. 5 Minuten lang) geschüttelt, bis eine klare Lösung ohne sichtbare Partikel erhalten wird. Das schnelle Hinzugeben von Lösungsmittel, gefolgt von dem kräftigen Schütteln, ist für die erforderliche Auflösung des Pulvers wichtig. Jede Durchstechflasche muss einzeln auf diese Weise zu einer Lösung zubereitet werden. Die so hergestellte Lösung enthält 5 mg/ml wasserfreies Melphalan. Werden diese Vorbereitungsschritte nicht befolgt, löst sich das Melphalan möglicherweise nicht vollständig auf.
Außerdem ist zu beachten, dass das Schütteln der Formulierung die Bildung einer erheblichen Menge sehr kleiner Luftbläschen verursacht. Diese Bläschen können sich halten und sie benötigen möglicherweise weitere 2 bis 3 Minuten bis zu ihrer Auflösung, da die entstandene Lösung sehr viskos ist. Dieser Umstand kann es erschweren, die Klarheit der Lösung zu beurteilen.
Das so erhaltene Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung hat einen pH- Wert von etwa 6,5 und enthält in 1 ml 5 mg wasserfreies Melphalan
Melphalan Injektion sollte nur zusammen mit einer Natriumchlorid-Infusionslösung 0,9 % verabreicht werden. Es ist nicht mit Infusionslösungen kompatibel, die Dextrose enthalten.
In verdünnten Infusionslösungen hat Melphalan nur eine begrenzte Haltbarkeit und die Zersetzungsgeschwindigkeit nimmt bei Temperaturerhöhung rasch zu. Die Lösung sollte daher erst unmittelbar vor der Anwendung hergestellt werden. Wenn Melphalan bei Raumtemperatur von ca. 25 °C infundiert wird, sollte die gesamte Dauer von der Herstellung des Konzentrats zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung bis zur Beendigung der Infusion nicht länger als 1,5 Stunden betragen.
Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung
Gebrauchsfertigen Lösung sofort zu verwenden.
Die rekonstituierte Lösung soll nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es hierdurch zu einer Ausfällung des Wirkstoffs kommen kann. Überschüssige rekonstituierte Lösung ist zu verwerfen (siehe Abschnitt Entsorgung).
Sobald eine sichtbare Trübung oder Kristallisation im Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung oder in der verdünnten Infusionslösung auftritt, ist die Lösung zu verwerfen.
Überdosierung
Unmittelbar nach akuter intravenöser Überdosierung treten Übelkeit und Erbrechen auf. Es kann zu einer Schädigung der Magen- und Darmschleimhäute kommen. Auch über Diarrhö, gelegentlich mit Blutung, ist nach Überdosierung berichtet worden. Als wesentliche toxische Wirkung tritt Knochenmarksuppression auf, die sich als Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie äußert.
Gegebenenfalls sollten allgemein unterstützende Maßnahmen zusammen mit Bluttransfusionen und Verabreichung von Thrombozytenkonzentrat eingeleitet werden. Außerdem kommen Klinikaufnahme, Infektionsprophylaxe und die Anwendung von hämatologischen Wachstumsfaktoren in Betracht.
Es gibt kein spezifisches Antidot. Das Blutbild sollte mindestens 4 Wochen lang in kurzen Zeitabständen überwacht werden, jedoch so lange, bis sich eine Erholung der Blutwerte abzeichnet.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Es sind die Verfahren zur sicheren Handhabung und Entsorgung von Arzneimitteln zur Krebsbehandlung zu beachten:
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Die Mitarbeiter sind in der Rekonstitution des Arzneimittels zu unterweisen.
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Schwangere Mitarbeiterinnen sind vom Umgang mit diesem Arzneimittel auszuschließen.
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Mitarbeiter sollten bei der Rekonstitution des Präparats geeignete Schutzkleidung mit Gesichtsmaske, Schutzbrille und Handschuhen tragen.
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Alle nicht verwendeten Arzneimittel oder Abfälle, einschließlich der Gegenstände, die zur Verabreichung oder Reinigung verwendet werden, wie Handschuhe, sind gemäß den lokalen Bestimmungen zur Entsorgung zytotoxischer Arzneimittel zu entsorgen.
Falls Melphalan 50 mg Injektion versehentlich in die Augen kommt, ist sofort eine Augenspülung mit Natriumchlorid-Augenbad oder viel Wasser vorzunehmen und es muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Bei Hautkontakt sind die betroffenen Stellen sofort mit Seife und viel kaltem Wasser abzuwaschen und es muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Verschüttete Lösung sollte sofort mit einem feuchten Papiertuch aufgewischt werden, das anschliessend sicher entsorgt werden muss. Die kontaminierten Flächen müssen mit reichlich Wasser abgewaschen werden.