Ketanest S 25 mg/ml (2 ml)

Abbildung Ketanest S 25 mg/ml (2 ml)
Wirkstoff(e) Esketamin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Pfizer Pharma PFE GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 01.08.1997
ATC Code N01AX14
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe AllgemeinanÀsthetika

Zulassungsinhaber

Pfizer Pharma PFE GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Ketanest S 25 mg/ml Esketamin Pfizer Pharma PFE GmbH
Spravato 28 mg Nasenspray, Lösung Esketamin Janssen-Cilag International NV
Esketiv 5 mg/ml Injektionslösung Esketamin Eurocept International B.V.
Ketanest S 5mg/ml (5 ml) Esketamin Pfizer Pharma PFE GmbH
Ketanest S 5 mg/ml (20ml) Esketamin Pfizer Pharma PFE GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Was ist Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung und wofĂŒr wird sie angewendet?

Mittel zur NarkosedurchfĂŒhrung

AnÀsthetikum mit analgetischer (schmerzbetÀubender) Wirkung

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) wird angewendet

  • zur Einleitung und DurchfĂŒhrung einer AllgemeinanĂ€sthesie (Vollnarkose) ggf. in Kombination mit Schlafmitteln (Hypnotika)
  • zur ErgĂ€nzung bei RegionalanĂ€sthesien (örtliche BetĂ€ubung)
  • zur AnĂ€sthesie und SchmerzbekĂ€mpfung (Analgesie) in der Notfallmedizin
  • zur Intubation im Status asthmaticus in Kombination mit einem Muskelrelaxans, wenn andere spezifische Maßnahmen nicht erfolgreich waren
  • zur SchmerzbekĂ€mpfung bei kĂŒnstlicher Beatmung (Intubation)

Hinweis

In der Kinderchirurgie sowie in der Notfallmedizin wird Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) meist nur allein verwendet; bei den anderen Indikationen wird die Kombination mit Schlafmitteln empfohlen.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung darf nicht angewendet werden

  • wenn Sie allergisch gegen Esketaminhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei Patienten, fĂŒr die ein erhöhter Blutdruck oder ein gesteigerter Hirndruck ein ernsthaftes Risiko darstellt
  • bei schlecht eingestelltem oder nicht behandeltem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie: systolischer/diastolischer Blutdruck ĂŒber 180/100 mmHg in Ruhe)
  • bei durch Schwangerschaft verursachtem Bluthochdruck mit Eiweißausscheidung ĂŒber den Urin (PrĂ€eklampsie) und KrĂ€mpfen (Eklampsie)
  • bei nicht oder ungenĂŒgend behandelter SchilddrĂŒsenĂŒberfunktion (Hyperthyreose)
  • in Situationen, die eine muskelentspannte GebĂ€rmutter (Uterus) erfordern, z. B. drohender GebĂ€rmutterriss (Uterusruptur), Nabelschnurvorfall
  • wenn Sie an einer bestehenden Herzerkrankung mit Minderdurchblutung leiden und Ketanest S als einziges Mittel zur Narkose erhalten

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung anwenden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung ist erforderlich

  • bei Herzschmerzen aufgrund unzureichender Durchblutung der HerzkranzgefĂ€ĂŸe (instabile Angina pectoris) oder bei Herzmuskelinfarkt (Myokardinfarkt) in den letzten 6 Monaten
  • bei krankhafter UnfĂ€higkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge ohne Blutdruckanstieg in den Herzvorhöfen zu fördern (Herzinsuffizienz)
  • bei gesteigertem Hirndruck, außer unter angemessener Beatmung, und bei Verletzungen oder Erkrankungen des ZNS
  • bei Patienten mit schweren psychischen Störungen, auch in der Anamnese
  • bei erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) und perforierenden Augenverletzungen sowie in Verbindung mit Augenuntersuchungen oder augenchirurgischen Eingriffen, bei denen der Augeninnendruck nicht steigen darf
  • bei Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege
  • bei Patienten unter chronischem oder akutem Alkoholeinfluss

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) wird in der Leber verstoffwechselt. Eine verlÀngerte Wirkungsdauer kann bei Patienten mit Zirrhose oder anderen Formen von Leberfunktionsstörung auftreten. Bei diesen Patienten sollte eine Verringerung der Dosis in ErwÀgung gezogen werden.

Im Falle einer hohen Dosis und schnellen Verabreichung in die Vene kann es zur Abflachung der AtemzĂŒge bis zum Atemstillstand kommen.

Da ein Eindringen von flĂŒssigen oder festen Stoffen in die Atemwege (Aspiration) nicht vollstĂ€ndig ausgeschlossen werden kann und die Möglichkeit einer Atemdepression besteht, mĂŒssen Intubations- und VentilationsgerĂ€te verfĂŒgbar sein.

Erhöhter Speichelfluss sollte vorbeugend mit Atropin behandelt werden.

Bei ambulanten Operationen muss bis zur Entlassung eine angemessene kontinuierliche Überwachung des Patienten gewĂ€hrleistet sein.

Eine kontinuierliche Überwachung der Herzfunktion wĂ€hrend des Eingriffs ist bei Patienten mit Hypertonie oder kardialer Dekompensation erforderlich.

Bei chirurgischen Eingriffen mit viszeralen Schmerzen ist Muskelentspannung und zusÀtzliche Analgesie (entsprechende Beatmung und Lachgas/ Sauerstoff) angezeigt.

Bei Alkoholintoxikation ist fĂŒr die Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) Vorsicht geboten.

Bei Patienten mit bekannten schweren Angina-pectoris-AnfĂ€llen in der Anamnese ist fĂŒr die Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) Vorsicht geboten.

Beim Einsatz von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) beim Schockpatienten sind selbstverstĂ€ndlich die Grundprinzipien der Schocktherapie (VolumenauffĂŒllung, O2-Zufuhr) zu beachten. In schwersten SchockzustĂ€nden mit kaum oder ĂŒberhaupt nicht messbarem Blutdruck ist bei Verwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) besondere Vorsicht geboten.

Bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege ist insbesondere bei Kindern mit Reflexsteigerung (Hyperreflexie) und Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) zu rechnen. Bei Eingriffen an Rachen, Kehlkopf und Bronchialbaum kann daher eine Muskelrelaxation mit entsprechender Beatmung erforderlich sein.

Nach einer ambulant durchgefĂŒhrten AnĂ€sthesie sollten Sie den Weg nach Hause nur in Begleitung antreten und innerhalb der nĂ€chsten 24 Stunden keinen Alkohol konsumieren.

Langzeitanwendung
Bei Patienten, die Ketamin als Langzeittherapie (1 Monat bis zu mehrere Jahre) angewendet hatten, wurden FĂ€lle von Zystitis, einschließlich hĂ€morrhagischer Zystitis, akuter NierenschĂ€digung, Erweiterung des Nierenbeckens und der Nierenkelche (Hydronephrose) sowie ĂŒber Erkrankungen der Harnleiter berichtet, insbesondere bei Missbrauch von Ketamin. Bei einem Arzneimittelmissbrauch mit Esketamin können Ă€hnliche Wirkungen auch auftreten. Des Weiteren wurde ĂŒber LebertoxizitĂ€t bei Patienten nach lĂ€ngerer Anwendung (> 3 Tage) berichtet.

Arzneimittelmissbrauch und AbhÀngigkeit
Es gibt Berichte ĂŒber Arzneimittelmissbrauch mit Ketamin. Diese Berichte legen nahe, dass Ketamin eine Reihe von Beschwerden, einschließlich Wiedererleben frĂŒherer GefĂŒhlszustĂ€nde, Halluzinationen, Verstimmungen, AngstzustĂ€nde, Schlaflosigkeit oder Desorientierung, verursacht. Es können weitere Beschwerden wie unter dem Kapitel „Langzeitanwendung“ beschrieben auftreten. Auch bei einem Arzneimittelmissbrauch mit Esketamin können Ă€hnliche Wirkungen bei Ihnen auftreten. Es könnte sich bei Ihnen eine Esketamin-AbhĂ€ngigkeit und Toleranz entwickeln, wenn Sie Arzneimittel missbrauchen/ missbraucht haben oder abhĂ€ngig sind/ waren.

Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Eine gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert:
In Kombination mit Xanthin-Derivaten (z. B. Aminophyllin oder Theophyllin) tritt möglicherweise eine Absenkung der Krampfschwelle ein. Diese kombinierte Verabreichung sollte vermieden werden.

Ketanest S sollte nicht in Kombination mit Ergometrin (verwendet zur Hemmung der Milchbildung und in der Geburtshilfe zur Stillung von Blutungen nach Lösung der Plazenta) gegeben werden.

Eine gleichzeitige Verabreichung muss mit besonderer Vorsicht erfolgen:

Die Einnahme von SchilddrĂŒsenhormonen, direkt oder indirekt wirkenden Sympathomimetika und Vasopressin kann im Zusammenhang mit der Gabe von Ketanest S zum Auftreten einer Blutdrucksteigerung (arterielle Hypertonie) und einer Herzfrequenzbeschleunigung (Tachykardie) fĂŒhren. Dies sollte bei gleichzeitiger Verabreichung mit Ketanest S bedacht werden.

In Kombination mit Schlafmitteln, speziell Benzodiazepinen oder Neuroleptika, kommt es unter Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) zu einer AbschwÀchung der Nebenwirkungen, aber auch zu einer VerlÀngerung der Wirkungsdauer von Esketamin.

Barbiturate und Opiate können in Kombination mit Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) die Aufwachphase verlÀngern.

Die anÀsthetische Wirkung von halogenierten Kohlenwasserstoffen (z. B. Halothan, Isofluran, Desfluran, Sevofluran) wird durch Gabe von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) verstÀrkt, sodass niedrigere Dosierungen von halogenierten Kohlenwasserstoffen ausreichend sein können.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) und Halothan kann sich das Risiko erhöhen, durch die zusÀtzliche Gabe von Epinephrin Herzrhythmusstörungen auszulösen.

Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die Muskelentspannung bewirken (depolarisierende oder nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien, z. B. Suxamethonium, Pancuronium), kann verlÀngert sein.

Von Diazepam ist bekannt, dass es die Halbwertszeit von racemischem Ketamin erhöht und dessen pharmakodynamische Wirkung verlÀngert. Daher kann auch bei Esketamin eine Dosisanpassung notwendig werden.

Nach der Gabe von Adrenalin kann sich das Risiko von Herzrhythmusstörungen (kardialen Arrhythmien) durch die Komedikation mit Esketamin und halogenierten Kohlenwasserstoffen erhöhen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Esketamin und Vasopressin wurde ein erhöhter Blutdruck beobachtet.

Arzneimittel, die Hemmer eines bestimmten Arzneimittel-abbauenden Enzyms in der Leber (CYP3A4) sind, können zu erhöhten Blutspiegeln von Arzneimitteln fĂŒhren, die ĂŒber dieses Enzym abgebaut werden, wie z. B. Esketamin. Die gleichzeitige Verabreichung von Esketamin mit Arzneimitteln, die das Enzym CYP3A4 hemmen, kann eine verringerte Dosierung von Esketamin erforderlich machen, um das erwĂŒnschte klinische Ergebnis zu erreichen.

Arzneimittel, die Induktoren eines bestimmten Arzneimittel-abbauenden Enzyms in der Leber (CYP3A4) sind, können zu verringerten Blutspiegeln von Arzneimitteln fĂŒhren, die ĂŒber dieses Enzym abgebaut werden, wie z. B. Esketamin. Die gleichzeitige Verabreichung von Esketamin mit Arzneimitteln, die das Enzym CYP3A4 induzieren, kann eine erhöhte Dosierung von Esketamin erforderlich machen, um das erwĂŒnschte klinische Ergebnis zu erreichen.

InkompatibilitÀten
Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) darf nicht mit Barbituraten, Diazepam, 4-HydroxybuttersÀure (Natriumsalz), Theophyllin, Furosemid-Natrium oder Natriumhydrogencarbonat gemischt werden, da sie chemisch unvertrÀglich sind und es zur AusfÀllung kommen kann.

Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Die Anwendung von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) als AnĂ€sthetikum sollte nach 4- bis 6-stĂŒndigem Fasten erfolgen.

Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten fĂŒr die Verwendung von Esketamin bei Schwangeren vor. Untersuchungen haben bei Tieren toxische Effekte wĂ€hrend der embryonalen Entwicklung gezeigt, durch die es zu dauerhaften Defiziten in der geistigen Entwicklung kommen kann. Das potenzielle Risiko fĂŒr den Menschen ist nicht bekannt. Ketanest S darf nicht in der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dass nach sorgfĂ€ltiger AbwĂ€gung der Nutzen fĂŒr die Mutter den möglichen Schaden fĂŒr das Kind ĂŒberwiegt.

Esketamin passiert die Plazenta und kann bei Neugeborenen Atemdepression verursachen, falls es wÀhrend der Geburt angewendet wird.

Stillzeit
Esketamin geht in die Muttermilch ĂŒber, jedoch scheint eine Wirkung auf das Kind bei therapeutischen Dosen unwahrscheinlich.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) kann das Reaktionsvermögen vermindern. Dies sollte in Verbindung mit Situationen bedacht werden, die besonderer Wachsamkeit bedĂŒrfen, wie z. B. die Teilnahme am Straßenverkehr. Nach einer Narkose mit Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) dĂŒrfen Sie mindestens 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, eine Maschine bedienen oder ohne sicheren Halt arbeiten.

Sie sollten sich nur in Begleitung nach Hause begeben.

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung enthÀlt Natrium

1 ml Injektionslösung enthÀlt 0,051 mmol (1,2 mg) Natrium.

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt somit weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Zur Einleitung einer AllgemeinanÀsthesie werden 0,5 bis 1 mg Esketamin/kg KG intravenös (i.v.) bzw. 2 bis 4 mg/kg KG intramuskulÀr (i.m.) verabreicht, zur Aufrechterhaltung wird die halbe Initialdosis bei Bedarf nachinjiziert, im Allgemeinen alle 10 bis 15 Minuten.

Alternativ zur Injektion kann der Wirkstoff als Dauerinfusion in einer Dosierung von 0,5 bis 3 mg Esketamin/kg KG pro Stunde verabreicht werden. Bei Mehrfachverletzung (Polytrauma) und bei Patienten in schlechtem Allgemeinzustand ist eine Dosisreduktion erforderlich.

Zur ErgÀnzung (Supplementierung) einer RegionalanÀsthesie werden nach Bedarf 0,125 bis 0,25 mg Esketamin/kg KG pro Stunde als intravenöse Infusion gegeben.

FĂŒr die Analgesie bei kĂŒnstlicher Beatmung (intubierte Intensivpatienten) werden im Allgemeinen 0,25 mg Esketamin/kg KG als Bolus mit einer anschließenden Dauerinfusion von 0,2 bis 0,5 (bis 1,5) mg Esketamin/kg KG und Stunde bei gleichzeitiger Benzodiazepin- Gabe verabreicht.

Zur Analgesie in der Notfallmedizin werden 0,25 bis 0,5 mg Esketamin/kg KG intramuskulÀr bzw. 0,125 bis 0,25 mg/kg KG langsam intravenös appliziert.

Zur Intubation im Status asthmaticus werden 0,5 bis 1 mg Esketamin/kg KG intravenös, bei Bedarf bis 2,5 mg/kg KG injiziert.

Bei Anwendung als Dauerinfusion zur Analgesie bei kĂŒnstlicher Beatmung sollte die Dauer der Anwendung 4 bis 6 Wochen nicht ĂŒberschreiten.

FĂŒr die Dauerinfusion steht das Arzneimittel in BehĂ€ltnissen mit grĂ¶ĂŸeren FĂŒllmengen zur VerfĂŒgung.

Art der Anwendung

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) wird langsam intravenös oder intramuskulÀr injiziert. Nach Bedarf kann Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) nachinjiziert oder als Infusion verabreicht werden.

Zur Infusion kann entweder die unverdĂŒnnte Injektionslösung verwendet werden oder diese kann zuvor verdĂŒnnt werden. Als TrĂ€gerinfusionslösungen eignen sich isotonische Kochsalzlösung oder Glucose-5-%-Infusionslösung. Zur Analgosedierung werden z. B. 20 ml Ketanest S 25 mg/ml (500 mg Esketamin) mit 30 ml physiologischer Kochsalzlösung oder mit 30 ml Glucose-5-%-Infusionslösung verdĂŒnnt, sodass der Perfusor vollstĂ€ndig gefĂŒllt ist. Alternativ kann der Perfusor auch mit 50 ml der unverdĂŒnnten Ketanest S 25 mg/ml Injektionslösung (1.250 mg Esketamin) gefĂŒllt werden. Die zu applizierende Esketamin- Menge wird ĂŒber die Perfusor-Druckgeschwindigkeit gesteuert.

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) sollte als Narkotikum nur durch einen in der AnÀsthesie oder Notfallmedizin erfahrenen Arzt eingesetzt werden.

Hinweise auf AbsetzphÀnomene bei Dauerinfusionsbehandlung liegen nicht vor.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) angewendet haben, als Sie sollten

Oberhalb der 25-fachen ĂŒblichen anĂ€sthetischen Dosis ist mit vital bedrohlichen Symptomen zu rechnen.

Als klinische Symptome einer Überdosierung sind zu erwarten: KrĂ€mpfe, Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand.

Ein Atemstillstand ist durch assistierte oder kontrollierte Beatmung bis zum Wiedereinsetzen einer ausreichenden Spontanatmung zu ĂŒberbrĂŒcken.

KrĂ€mpfe sind durch die intravenöse Gabe von Diazepam zu behandeln. Wenn eine Behandlung mit Diazepam nicht zum Therapieerfolg fĂŒhrt, wird die Gabe von Phenytoin oder Phenobarbital empfohlen.

Ein spezifisches Antidot ist bislang nicht bekannt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Sonstige Hinweise zur Handhabung

Parenterale Arzneimittel sind immer, wenn es die Lösung und das BehĂ€ltnis ermöglichen, vor Verabreichung visuell auf Partikel und VerfĂ€rbung zu prĂŒfen.

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Hinweis

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) ist latexfrei.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Die Nebenwirkungen sind normalerweise abhÀngig von der Dosierung und der Geschwindigkeit der Injektion und spontan reversibel.

Psychiatrische und das Nervensystem betreffende Nebenwirkungen sind hÀufiger, wenn Ketanest S als einziges Mittel zur Narkose verabreicht wird.

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) fĂŒhrt aufgrund der zentralen sympathomimetischen Wirkungen in den meisten FĂ€llen zu Blutdruckanstieg und Herzfrequenzsteigerung.

Bei den HĂ€ufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen HÀufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Erkrankungen des Immunsystems
Seltendurch das Immunsystem bedingte Überempfindlichkeitsreaktioner (anaphylaktische Reaktionen)
Sehr seltenÜberempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen). Bei Patienten im Schockzustand kann es auch zu einer weiteren Blutdrucksenkung kommen.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr hĂ€ufigAufwachreaktionenÂč, z. B. lebhafte TrĂ€ume, inklusive AlbtrĂ€ume, Schwindel und motorische UnruheÂČ
Nicht bekanntHalluzinationen, Dysphorie, Angst, Orientierungsstörung
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlichtonisch-klonische Kontraktionen, die KrÀmpfen gleichen können (durch erhöhten Muskeltonus), Augenzittern (Nystagmus)
Augenerkrankungen
HĂ€ufigverschwommenes Sehen
GelegentlichDoppeltsehen, Zunahme des Augeninnendrucks (intraokularen Drucks)
Verletzung, Vergiftung und durchEingriffe bedingte Komplikationen
HÀufigBei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen im Bereich der oberen Atemwege ist insbesondere bei Kindern mit Reflexsteigerung (Hyperreflexie) und Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) zu rechnen. Bei Eingriffen an Rachen, Kehlkopf und Bronchialbaum kann daher eine Muskelrelaxation mit entsprechender Beatmung erforderlich sein. Unter nicht adÀquater Beatmung kommt es hÀufig zur Zunahme des Hirndrucks und zur Zunahme des Augeninnendrucks (intraokularen Drucks) und zu erhöhtem Muskeltonus.
Herzerkrankungen
Sehr hĂ€ufigAnstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz (ein Anstieg von 20 % ĂŒber den Ausgangswert ist hĂ€ufig)
HÀufigzeitweise stark beschleunigter Herzschlag (temporÀre Tachykardie)
SeltenHerzrhythmusstörung (Arrhythmie), verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
GefĂ€ĂŸerkrankungen
Seltenniedriger Blutdruck (Hypotonie, insbesondere in Verbindung mit Kreislaufschock)
Erkrankungen der Atemwege, desBrustraums und Mediastinums
HĂ€ufigBesonders bei Patienten mit eingeschrĂ€nkter Koronarreserve kommt es zu einer Erhöhung des GefĂ€ĂŸwiderstands im Lungenkreislauf und zu einer erhöhten Schleimsekretion (Mukussekretion); erhöhter Sauerstoffverbrauch, Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) und temporĂ€re Atemdepression (das Risiko einer Atemdepression ist normalerweise abhĂ€ngig von der Dosis und der Geschwindigkeit der Injektion).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
HĂ€ufigÜbelkeit und Erbrechen, erhöhter Speichelfluss
Leber-und Gallenerkrankungen
Nicht bekanntanormaler Leberfunktionstest, arzneimittelbedingter Leberschaden*
Erkrankungen der Haut und desUnterhautzellgewebes
GelegentlichmasernÀhnliche (morbilliforme) Hautrötung, Hautausschlag (Exanthem)
Allgemeine Erkrankungen undBeschwerden am Verabreichungsort
GelegentlichSchmerzen und entzĂŒndliche Rötung der Haut (Erythem) an der Injektionsstelle

Wenn Ketanest S als einziges AnÀsthetikum verabreicht wird, kann es bei bis zu 30 %

der Patienten wÀhrend des Erwachens zu dosisabhÀngigen Reaktionen kommen.

  • Die Inzidenz dieser Ereignisse kann in hohem Maße durch die Verabreichung eines Benzodiazepins verringert werden.

Bei lÀngerer Anwendungsdauer (> 3 Tage) oder Arzneimittelmissbrauch.

Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen

Bei Gabe von hohen Dosen und schneller i.v.-Injektion ist mit einem Atemstillstand zu rechnen, der durch assistierte Beatmung bis zum Wiedereinsetzen einer ausreichenden Spontanatmung ĂŒberbrĂŒckt werden muss.

Die Gabe von Hypnotika, speziell Benzodiazepinen oder Neuroleptika, schwÀcht die Nebenwirkungen von Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) ab.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Ampulle nach „Verwendbar bis“ bzw. „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Nicht einfrieren.

Hinweise auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Der Inhalt ist fĂŒr eine einmalige Anwendung bestimmt. Nicht verbrauchte Restmengen sind zu verwerfen.

Verwendet werden darf nur eine klare und farblose Lösung.

Bei VerdĂŒnnung der Injektionslösung vor Anwendung als i.v.-Infusion
Die chemische und physikalische AnbruchstabilitĂ€t von mittels isotonischer Kochsalzlösung oder Glucose-5-%-Infusionslösung hergestellten gebrauchsfertigen Infusionslösungen wurde ĂŒber 24 Stunden unter Lagerung bei 25 °C bewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Bei nicht unmittelbarem Gebrauch liegen Lagerzeit und Lagerbedingung in der Verantwortung des Benutzers und sollten, sofern die VerdĂŒnnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgte, einen Zeitraum von 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C nicht ĂŒberschreiten.

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Weitere Informationen

Was Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung enthÀlt

Der Wirkstoff ist: Esketaminhydrochlorid. 1 ml Injektionslösung enthÀlt 28,83 mg Esketaminhydrochlorid, entsprechend 25 mg Esketamin.

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung entspricht 50 mg Esketamin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, SalzsĂ€ure 0,36 %, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Ketanest S 25 mg/ml (2 ml), Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung

Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) ist eine klare, farblose Lösung.

Folgende PackungsgrĂ¶ĂŸen sind erhĂ€ltlich: 10 Ampullen mit je 2 ml Injektionslösung

Klinikpackung mit 100 (10 x 10) Ampullen mit je 2 ml Injektionslösung

Pharmazeutischer Unternehmer

PFIZER PHARMA PFE GmbH

Linkstr. 10

10785 Berlin

Tel.: 0800 8535555

Fax: 0800 8545555

Hersteller

Pfizer Manufacturing Belgium NV

Rijksweg 12

2870 Puurs

Belgien

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im April 2020.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften
Esketamin ist ein chirales Cyclohexanonderivat mit starker analgetischer Wirkung. Gleichzeitig bewirkt es eine sogenannte dissoziative AnĂ€sthesie. Die analgetische Wirkung tritt bereits bei subdissoziativen Dosen auf und ĂŒberdauert die AnĂ€sthesie.

Seit Ende der 1970er-Jahre ist bekannt, dass die Ketamin-Racemat-Komponenten Esketamin und (R)-Ketamin sind. Der analgetische Effekt von Esketamin ist hauptsĂ€chlich auf die Blockade der N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptoren zurĂŒckzufĂŒhren. Die analgetisch-anĂ€sthetische Potenz zwischen dem R- und S-Isomer entspricht etwa der GrĂ¶ĂŸenordnung 1:4. Die Potenz von Esketamin ist etwa doppelt so hoch wie racemisches (R)(S)-Ketamin in gleicher Dosis. Am RĂŒckenmark und an peripheren Nerven wirkt Esketamin deutlich lokalanĂ€sthetisch.

Im EEG lassen sich unter Esketamin-AnĂ€sthesie die Zeichen einer DĂ€mpfung der bioelektrischen GroßhirnrindenaktivitĂ€t beobachten, vor allem in den frontalen Arealen, und eine Aktivierung subkortikaler Strukturen nachweisen. Der Muskeltonus ist erhalten oder gesteigert, sodass die Schutzreflexe im Allgemeinen nicht beeintrĂ€chtigt werden. Die Krampfschwelle wird nicht gesenkt. Unter Spontanatmung tritt eine Erhöhung des intrakraniellen Drucks ein, die bei adĂ€quater Beatmung ausbleibt.

Aufgrund einer sympathikotonen Wirkung fĂŒhrt Esketamin zu einem Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, wodurch auch der myokardiale Sauerstoffverbrauch bei gleichzeitig gesteigerter Koronardurchblutung zunimmt. Am Herzen selbst zeigt Esketamin eine negativ inotrope und antiarrhythmische Wirkung. Der periphere Widerstand Ă€ndert sich aufgrund gegensĂ€tzlicher EinflĂŒsse kaum.

Nach Gabe von Esketamin wird eine mĂ€ĂŸige Hyperventilation beobachtet ohne wesentliche BeeintrĂ€chtigung der Blutgase. An der Bronchialmuskulatur ĂŒbt Esketamin einen relaxierenden Effekt aus.

Stoffwechsel, Endokrinium, Nieren- und Darmfunktion sowie das Gerinnungssystem werden durch Esketamin nicht beeinflusst.

Pharmakokinetische Eigenschaften
Im Gegensatz zu den pharmakodynamischen Differenzen sind die pharmakokinetischen Eigenschaften der Enantiomere des Ketamins sehr Ă€hnlich, d. h. es bestehen auch keine oder nur unwesentliche Unterschiede in der Pharmakokinetik von Esketamin und racemischem (±)-Ketamin. Somit kann man auf die pharmakokinetischen Erfahrungen mit dem (±)-Ketamin (im Folgenden „Ketamin“ genannt) zurĂŒckgreifen. Die Pharmakokinetik von Ketamin ist linear.

Ketamin verteilt sich nach intravenöser Bolusgabe schnell in stark durchblutete Gewebe (z. B. Herz, Lunge und Gehirn), gefolgt von Muskeln und periphere Gewebe und anschließend Fettgewebe; die Spitzenkonzentrationen werden innerhalb von 1 Minute erreicht. Dabei finden sich ca. 6,5-fach höhere Konzentrationen im Hirngewebe als im Plasma. Ketamin passiert die Plazentaschranke. Es wird nach intramuskulĂ€rer Gabe in den M. deltoideus rasch (Resorptionshalbwertszeit: 2 bis 17 Minuten) resorbiert. Nach einer intravenösen Bolusgabe von 2,5 mg/kg an Menschen dauert die Verteilungsphase von Ketamin rund 45 Minuten bei einer Halbwertszeit von 10 bis 15 Minuten, welche mit der

Dauer des anÀsthetischen Effekts (rund 20 Minuten) verbunden ist. Nach einer intravenösen Bolusgabe von 1 mg/kg Esketamin liegen die Plasmakonzentrationen bei rund 2,6 ”g/ml

nach 1 Minute und 0,9 ”g/ml nach 5 Minuten. Nach einer intramuskulÀren Dosis von

0,5 mg/kg Esketamin liegt die Plasma-Esketamin-Peak-Konzentration bei rund 0,14 ”g/ml nach 25 Minuten.

Ketamin ist nach i.m.-Applikation zu 93 % bioverfĂŒgbar. Es wird zu etwa 47 % an Plasmaprotein gebunden.

Der Metabolismus erfolgt rasch und weitgehend quantitativ. Die metabolische Clearance ist demzufolge hoch und betrĂ€gt 1.200 bis 1.500 ml/min. Dabei entstehen u. a. durch N- Demethylierung (±)-Norketamin (ĂŒber das Cytochrom-F-450-System) und ein durch Dehydratisierung entstehendes (±)-Cyclohexenon-Derivat, die etwa 1/3 bis 1/10 bzw. 1/10 bis 1/100 der anĂ€sthetischen Wirkung von Ketamin haben. In humanen Lebermikrosomen ist das Enzym CYP3A4 das hauptsĂ€chlich verantwortliche Enzym fĂŒr die N-Demethylierung von Ketamin zu Norketamin, mit geringen BeitrĂ€gen der Enzyme CYP2B6 und CYP2C9.

Die terminale Eliminationshalbwertszeit fĂŒr Ketamin liegt zwischen 79 Minuten (nach kontinuierlicher Infusion) und 186 Minuten (nach niedrig dosierter i.v.-Gabe), fĂŒr

(±)-Norketamin wurden 240 Minuten gemessen.

Ketamin und seine Metaboliten werden vorwiegend renal eliminiert. Nach Gabe von 3H- Ketamin fand man im 120-h-Urin 91 bis 97 % der GesamtradioaktivitÀt im Urin und nur 3 % in den Faeces wieder. Im 72-h-Urin werden nur 2,3 % bzw. 1,6 % der Dosis als freies Ketamin bzw. als freies (±)-Norketamin und 16 % der Dosis als Dehydronorketamin ausgeschieden.

Im Rahmen einer klinisch-therapeutischen Studie (7 bis 8 Patienten pro Gruppe) wurden die PlasmaspiegelverlÀufe der unverÀnderten Substanz sowie der Metaboliten I (Norketamin) und II (Cyclohexenon-Derivat) nach i.v.-Gabe von 2 mg/kg Ketamin-Racemat, 1 mg/kg Esketamin bzw. 3 mg/kg (R)-Ketamin verfolgt. In allen FÀllen verliefen die Plasmaspiegelkurven der unverÀnderten Substanz sowie der Metaboliten I und II weitgehend parallel, d. h. ohne erkennbare pharmakokinetische Unterschiede. Ebenso waren die Ausscheidungsprofile in allen drei Gruppen vergleichbar.

In zwei weiteren neueren Studien konnte die Ähnlichkeit des pharmakokinetischen Profils von Esketamin mit dem von Ketamin-Racemat und (R)-Ketamin bestĂ€tigt werden. Esketamin wies lediglich die Tendenz zu einer schnelleren Elimination mit einer grĂ¶ĂŸeren totalen Clearance als (R)-Ketamin und Ketamin-Racemat auf, was eine verbesserte Steuerbarkeit in der klinischen Anwendung verspricht.

PrÀklinische Daten zur Sicherheit a) Akute und chronische ToxizitÀt

Symptome der ToxizitĂ€t waren in Studien mit einmaliger und wiederholter intravenöser Verabreichung durch die ĂŒbersteigerten pharmakodynamischen Wirkungen von Esketamin bedingt.

Untersuchungen an Tieren (einschließlich Primaten) in Dosierungen, die zu leichter bis mĂ€ĂŸiger AnĂ€sthesie fĂŒhren, zeigten, dass die Anwendung von AnĂ€sthetika wĂ€hrend der schnellen Wachstumsphase des Gehirns oder der Synaptogenese einen Zellverlust im sich entwickelnden Gehirn zur Folge hat, der im Zusammenhang mit dauerhaften kognitiven Defiziten steht. Die klinische Relevanz dieser nichtklinischen Ergebnisse ist nicht bekannt.

b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Aus In-vitro- und In-vivo-Studien zur GenotoxizitĂ€t ergaben sich keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial. Langzeitstudien zur KanzerogenitĂ€t wurden nicht durchgefĂŒhrt.

c) ReproduktionstoxizitÀt

In den Studien zur ReproduktionstoxizitĂ€t zeigte sich in einer Peri-/ Postnatalstudie an Ratten in allen Dosisgruppen eine erhöhte postnatale MortalitĂ€t bis Tag 4 post partum, die wahrscheinlich auf eine mangelnde Brutpflege durch die Muttertiere zurĂŒckzufĂŒhren ist. Sonstige Reproduktionsparameter waren in keiner Dosisgruppe beeinflusst. Ebenso zeigte sich kein Einfluss auf die Elterntiere der F1-Generation und deren Reproduktionsverhalten. Hinweise auf teratogene Eigenschaften ergaben sich nicht.

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Zuletzt aktualisiert: 16.08.2022

Quelle: Ketanest S 25 mg/ml (2 ml) - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Esketamin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Pfizer Pharma PFE GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 01.08.1997
ATC Code N01AX14
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe AllgemeinanÀsthetika

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