Welche anderen Arzneimittel oder Substanzen beeinflussen die Wirkung von Jodobac?
Es ist zu erwarten, dass Povidon-Iod, der Wirkstoff von Jodobac, mit Eiweiß und verschiedenen anderen organischen Substanzen, wie z. B. Blut- und Eiterbestandteilen, reagiert, wodurch seine Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Jodobac und enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wird die Enzymkomponente durch das Iod oxidiert und dadurch die Wirkung beider Arzneimittel abgeschwächt. Zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommt es auch bei gleichzeitiger Anwendung von Jodobac und silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin.
Jodobac darf nicht gleichzeitig oder kurzfristig nachfolgend mit quecksilberhaltigen Wundbehandlungs- oder Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Iod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.
Bei Patienten, die mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollte eine regelmäßige, insbesondere großflächige Anwendung von Jodobac vermieden werden, da aufgenommenes Iod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Jodobac auftreten?
Bei einer Anwendung von Jodobac können in sehr seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auftreten, z. B. kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp, die sich in Form von Jucken, Rötung, Bläschen o. ä. äußern können. In Einzelfällen wurde über eine Beteiligung anderer Organe berichtet.
Eine nennenswerte Iodaufnahme kann bei längerfristiger Anwendung von Jodobac auf ausgedehnten Wund- und Verbrennungsflächen erfolgen. In Einzelfällen können Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der Vorgeschichte eine Schilddrüsenüberfunktion (iodinduzierte Hyperthyreose), zum Teil mit Symptomen, wie z. B. Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe, entwickeln (s. unter “Gegenanzeigen”).
Nach Anwendung größerer Mengen von Povidon-Iod-haltigen Arzneimitteln (z. B. bei der Verbrennungsbehandlung) ist das Auftreten von (zusätzlichen) Elektrolyt- und Serumosmolaritäts-Störungen, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) beschrieben worden.
Welche Gegenmaßnahmen können bei Nebenwirkungen ergriffen werden?
Sollte eine der genannten möglichen Nebenwirkungen auftreten, ist die Behandlung zu unterbrechen und der zuständige Arzt zu befragen.
Sollten Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.