Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
INFECTOSTAPH/Rifampicin oder Chinin:
Bei gleichzeitiger Applikation von Rifampicin und Oxacillin kann die antibakterielle Wirksamkeit beider Arzneimittel vermindert sein. Chinin verringert in vitro die antibakterielle Wirkung von Oxacillin. Eine kombinierte Anwendung ist nur unter begleitenden mikrobiologischen Kontrolluntersuchungen indiziert.
INFECTOSTAPH/Mezlocillin:
Die gleichzeitige Anwendung von Mezlocillin bewirkt eine kompetitive Hemmung der renalen Ausscheidung von Oxacillin und führt dadurch zu höheren Serumkonzentrationen über längere Zeit.
INFECTOSTAPH/Acetylsalicylsäure:
Oxacillin wird von Acetylsalicylsäure aus der Serumeiweißbindung verdrängt. Das führt zu einer vorübergehenden Erhöhung der Oxacillin-Konzentration im Blut.
INFECTOSTAPH/Sulfonamide:
Sulfamethoxypyridazin und Sulfaethidol verdrängen Oxacillin aus der Serumeiweißbindung, die Oxacillin-Konzentration wird dadurch kurzzeitig erhöht.
INFECTOSTAPH/Methotrexat:
Oxacillin kann die Ausscheidung von Methotrexat vermindern und dadurch zu höheren Methotrexat-Plasmaspiegeln und gesteigerter Methotrexat-Toxizität führen.
INFECTOSTAPH/Probenecid:
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren Serumspiegeln von Oxacillin über längere Zeit.
Einfluss auf Laboruntersuchungen:
Falsch positive Reaktionen können unter der Behandlung mit INFECTOSTAPH auftreten bei der Ninhydrinprobe, nicht-enzymatischen Harnzuckerreaktionen und dem Nachweis von Urobilinogen.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>0)
Häufig (>00 bis <0)
Gelegentlich (>.000 bis <00)
Selten (>0.000 bis <.000)
Sehr selten (<0.000)
Infektionen:
Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Magen-Darm-Trakt:
Häufig: weiche Stühle, Diarrhö, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen oder Meteorismus. Meist klingen Durchfälle während der Behandlung, sonst nach Absetzen des Antibiotikums rasch ab. Dagegen ist bei schweren, anhaltenden Durchfällen an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen INFECTOSTAPH sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z. B. Vancomycin, 4 x täglich 250 mg oral) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen:
Häufig: akut auftretende leichte bis mäßig schwere Reaktionen wie Hautrötungen mit Hitzegefühl und Pruritus, Nesselsucht als Zeichen einer urtikariellen Sofortreaktion oder Eosinophilie. Bei Auftreten einer Penicillinallergie, z. B. bei Nesselsucht (urtikarielle Sofortreaktion), muss die Behandlung mit INFECTOSTAPH abgebrochen werden; die Behandlung darf nicht mit anderen Penicillinen fortgesetzt werden.
Gelegentlich: Arzneimittelfieber, angioneurotisches Ödem, Larynxödem, Serumkrankheit, allergische Vaskulitis, hämolytische Anämie und reversible interstitielle Nephritis.
Sehr selten: lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock. Zur Behandlung sind die gebräuchlichen Notfallmaßnahmen zu ergreifen.
Blut:
Sehr selten: reversible Anämie, Granulozytopenie bis Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie oder Myelosuppression, vor allem bei langdauernder hochdosierter Behandlung. Diese Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von INFECTOSTAPH zurück (Blutbildüberwachung).
Leber:
Gelegentlich: Reversible Erhöhung von Leberwerten (SGOT, SGPT und/oder der alkalischen Phosphatase), Cholestase und unspezifische, arzneimittelbedingte Hepatitis (Transaminasenüberwachung).
Lokale Reaktionen nach Injektionsbehandlung:
Häufig: leichtere Reizungen der Venenwand (selten bis zur Thrombophlebitis) nach intravenöser Injektion und normalerweise schnell abklingende lokale Reizerscheinungen (Schmerzen, Induration) nach intramuskulärer Injektion. Intraarterielle Injektion vermeiden!
Zentrales Nervensystem:
Sehr selten: Bei Anwendung sehr hoher i. v. Dosen von Penicillinen können zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien und Krämpfe als Folge zu hoher Liquorkonzentrationen auftreten. Eine nicht angepasste Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion sowie eine erhöhte Liquorgängigkeit infolge Erkrankungen des Gehirns fördern die zerebrale Krampfneigung.
Sonstige Nebenwirkungen:
Vorübergehende Hämaturie, Proteinurie, Hypokaliämie, Kreatininanstieg und Azotämie traten bei Neugeborenen und Säuglingen auf, die hohe Dosen Oxacillin (150 bis 175 mg/kg pro Tag) erhielten.