Immuseven darf nicht angewendet werden, wenn
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Sie überempfindlich (allergisch) gegen humanen Gerinnungsfaktor VII oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei Ihnen ein hohes Risiko für eine Thrombose oder disseminierte intravasale Gerinnung (Verbrauchskoagulopathie) vorliegt (Verstopfung von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel),
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bei Ihnen eine Heparin-Allergie oder ein aus der Vorgeschichte bekannter, allergisch bedingter Abfall der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie Typ II) durch Heparin vorliegt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Rückverfolgbarkeit
Ihr Arzt bzw. das medizinische Fachpersonal wird bei jeder Verabreichung von Immuseven den Namen des Präparats und die Bezeichnung der verabreichten Charge dokumentieren, um so die Rückverfolgbarkeit des Produkts sicherzustellen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Immuseven anwenden.
Allergische Überempfindlichkeitsreaktionen
Ihr Arzt sollte Sie über frühe Anzeichen einer allergischen Reaktion informieren und über eine entsprechende Behandlung dieser Symptome entscheiden.
Falls allergische oder anaphylaktische (plötzlich auftretende, schwere allergische) Reaktionen auftreten, müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren.
Im Falle eines Schocks (allgemeiner, lebensbedrohlicher Zustand mit Symptomen wie Schwindelanfällen bis zu Bewusstseinsverlust) wird Ihr Arzt die Standardmaßnahmen zur Schockbehandlung einleiten.
Da das Arzneimittel aus Plasma gewonnen wird, enthält Immuseven auch andere Proteine menschlichen Ursprungs.
Bildung von Blutgerinnseln
Einige Patienten, die mit Immuseven oder anderen Faktor VII-Produkten behandelt werden, können Blutgerinnsel (Thrombosen oder disseminierte intravasale Gerinnung) entwickeln. Daher sollte ihr Arzt Sie sorgfältig auf Anzeichen oder Symptome einer Thrombose oder einer intravasalen Gerinnung hin überwachen. Es gibt bestimmte Patientengruppen, die ein höheres Risiko aufweisen, Blutgerinnsel zu bilden wie Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung oder einer Lebererkrankung, frisch operierte Patienten, Patienten mit Thromboserisiken oder mit disseminierter intravasaler Gerinnung und Neugeborene. In all diesen Fällen wird Ihr Arzt Sie engmaschig und sorgfältig überwachen, wenn Sie mit Immuseven behandelt werden.
Unzureichende Wirkung durch hemmende Antikörper
Die Substitutionstherapie mit menschlichem Gerinnungsfaktor VII, einschließlich Immuseven, kann zur Bildung von zirkulierenden Antikörpern (Inhibitoren, die die Wirkung von Faktor VII hemmen) führen. Solche Inhibitoren können sich als unzureichendes klinisches Ansprechen auf das Produkt zeigen.
Virussicherheit
Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus Blut oder Blutplasma werden bestimmte Maßnahmen getroffen, um einer Übertragung von Infektionen auf Patienten vorzubeugen. Diese schließen eine
sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender ein, um sicherzustellen, dass Risikospender, die Träger von Infektionserregern sein können, ausgeschlossen werden. Weiterhin schließt dies die Testung der einzelnen Blutspenden und Plasmapools auf Virus- und Infektionsmarker ein. Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus Blut und Blutplasma werden auch Verfahrensschritte zur Virusinaktivierung oder zur Entfernung von Viren eingesetzt. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Infektionsübertragung bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus Blut oder Blutplasma nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies trifft auch für bislang unbekannte oder neu- aufgetretene Viren oder andere Arten von Infektionen zu.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam erachtet für umhüllte Viren wie das humane Immunschwächevirus (HIV), das Hepatitis B- (HBV) und Hepatitis C-Virus (HCV) sowie für das nicht-umhüllte Hepatitis A-Virus (HAV). Für nicht-umhüllte Viren wie Parvovirus B19 können diese Maßnahmen möglicherweise nur begrenzt wirksam sein. Parvovirus B19-Infektionen können bei Schwangeren (Infektion des Fötus) und bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder bestimmten Anämieformen (z. B. Sichelzellanämie oder hämolytischer Anämie) zu schweren Erkrankungen führen.
Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise eine Impfung gegen Hepatitis A und B empfehlen, wenn Sie regelmäßig oder wiederholt aus Blutplasma hergestellte Faktor VII-Produkte erhalten.
Kinder
Die Anwendung von Immuseven bei Kindern unter 6 Jahren kann nicht empfohlen werden, da hier nur unzureichende klinische Daten vorliegen.
Anwendung von Immuseven zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Gerinnungsfaktor VII-Produkten aus Humanplasma und anderen Arzneimitteln bekannt.
Wenn Sie hohe Dosen von Immuseven erhalten, wird Ihr Arzt bei der Durchführung von serologischen Untersuchungen den Heparin-Gehalt des Arzneimittels berücksichtigen.
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln oder Heparin gemischt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Ihr Arzt wird entscheiden, ob in Ihrem Falle Immuseven verwendet werden kann.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beobachtet.
Immuseven enthält Heparin
Heparin kann allergische Reaktionen hervorrufen. Weiterhin kann es die Blutzellenzahl vermindern, was zu einer Blutgerinnungsstörung führen kann. Wenn bei Ihnen früher durch Heparin bedingte allergische Reaktionen aufgetreten sind, sollten Sie Immuseven nicht anwenden.
Immuseven enthält Natrium
Immuseven enthält ca. 40 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 2 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.