Hippuran (123 I) Injektion DRN 5376

Abbildung Hippuran (123 I) Injektion DRN 5376
Wirkstoff(e) Natriumiodhippurat(123I)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.12.1997
Pharmakologische Gruppe Nierensystem

Zulassungsinhaber

Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Hippuran (123 I) Injektion ist ein radioaktives Diagnostikum zur intravenösen Injektion. Es wird angewendet zur:

  1. Quantitativen Bestimmung des effektiven renalen Plasmaflusses (ERPF)
  2. Dynamischen Nierensequenzszintigrafie zur Untersuchung des renalen Blutflusses, der Nierenfunktion und des Harnflusses.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Hippuran (123 I) Injektion darf nicht eingenommen/angewendet werden,

Wenn Sie ĂŒberempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Îż-(123I) IodhippursĂ€ure oder einen der sonstigen Bestandteile von Hippuran (123 I) Injektion sind.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Hippuran (123 I) Injektion ist erforderlich,

Da dieses Arzneimittel radioaktive Bestandteile enthÀlt. Ihr behandelnder Arzt wird das Arzneimittel, insbesondere bei Kindern, nur nach sorgfÀltiger Nutzen-Risiko-AbwÀgung einsetzen.

Das Arzneimittel ist nicht geeignet fĂŒr die Nierenfunktionsszintigraphie bei Patienten mit stark reduzierter Nierenfunktion (Serum-Kreatininwerte oberhalb von 3 bis 4 mg/dl), da unter diesen Bedingungen differenzierte Aussagen nicht mehr zu erwarten sind.

Es ist darauf zu achten, dass der Wasserhaushalt des Patienten zum Untersuchungszeitpunkt ausgeglichen ist und der Patient nach der Untersuchung ausreichend FlĂŒssigkeit zu sich nimmt und hĂ€ufig die Blase entleert.

Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene RadioaktivitĂ€t (VerschĂŒtten von Urin, Erbrechen usw.) muss vermieden werden.

Bei der Injektion des Arzneimittels ist sorgfĂ€ltig darauf zu achten, dass das radioaktive Material nicht aus dem GefĂ€ĂŸ austritt und in das umgebende Gewebe gelangt.

Bei Anwendung von Hippuran (123 I) Injektion mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebĂ€rfĂ€higen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, so ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. GrundsĂ€tzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn die Monatsblutung (Menstruation) ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall sollte die Strahlenexposition auf das fĂŒr die benötigte klinische Information unumgĂ€ngliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, sollten in ErwĂ€gung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren schließen auch eine Strahlenexposition des Feten ein. Die Verabreichung von 40 MBq ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 0,68 mGy. Strahlendosen ĂŒber 0,5 mGy werden fĂŒr den Feten als potentielles Risiko betrachtet. Hippuran (123 I) Injektion darf daher wĂ€hrend der Schwangerschaft nur bei vitaler Indikation und nur soweit keine Alternativen zur VerfĂŒgung stehen, verabreicht werden.

Ein geringer Teil der verabreichten AktivitĂ€t tritt in die Muttermilch ĂŒber. Bevor das Arzneimittel verabreicht wird, ist zu prĂŒfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von RadioaktivitĂ€t in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewĂ€hlt wurde. Falls eine Anwendung erforderlich ist, sollte das Stillen fĂŒr mindestens 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Das Stillen kann wiederaufgenommen werden, wenn durch Kontrollmessungen gesichert ist, dass die Strahlenexposition fĂŒr das Kind nicht mehr als 1 mSv betrĂ€gt.

VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Nach Anwendung von Hippuran (123 I) Injektion sind Auswirkungen auf die FĂ€higkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen nicht zu erwarten.

Wichtige Informationen ĂŒber bestimmte sonstige Bestandteile von Hippuran (123 I) Injektion

Hippuran (123 I) Injektion enthĂ€lt Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Hippuran (123 I) Injektion wird immer im Krankenhaus bzw. in einer nuklearmedizinischen Fachpraxis von speziell geschultem Personal eingesetzt. Dieses Arzneimittel enthĂ€lt keine Konservierungsstoffe. Aseptische Arbeitsbedingungen mĂŒssen bei der Entnahme der Patientendosis aus dem GlasflĂ€schchen eingehalten werden. Vor der Entnahme der Patientendosis ist der Gummistopfen mit einem geeigneten Desinfektionsmittel zu behandeln.

Soweit nicht anders verordnet, betrĂ€gt die empfohlene Dosis fĂŒr einen Erwachsenen (70 kg) einmalig zu diagnostischen Zwecken:

  • Untersuchungen mittels mehrfacher Serumproben: 4 MBq
  • Untersuchungen mittels Messsonden: 10 – 20 MBq
  • Untersuchungen mittels Gammakamera: 20 – 40 MBq

Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der „Paediatric Task Group der EANM“ die anzuwendende AktivitĂ€t durch Multiplikation der fĂŒr Erwachsene empfohlenen AktivitĂ€t mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:

03 kg = 0,1022 kg = 0,5042 kg = 0,78
04 kg = 0,1424 kg = 0,5344 kg = 0,80
06 kg = 0,1926 kg = 0,5646 kg = 0,82
08 kg = 0,2328 kg = 0,5848 kg = 0,85
10 kg = 0,2730 kg = 0,6250 kg = 0,88
12 kg = 0,3232 kg = 0,6552-54 kg = 0,90
14 kg = 0,3634 kg = 0,6856-58 kg = 0,92
16 kg = 0,4036 kg = 0,7160-62 kg = 0,96
18 kg = 0,4438 kg = 0,7364-66 kg = 0,98

Bei szintigraphischen Untersuchungen ist fĂŒr SĂ€uglinge (bis zu einem Jahr) eine MindestaktivitĂ€t von 5 – 10 MBq erforderlich. Das Arzneimittel wird ausschließlich intravenös injiziert. Es wird empfohlen, vor der Verabreichung die RadioaktivitĂ€t der Lösung zu messen.

Wenn bei Ihnen eine grĂ¶ĂŸere Menge Hippuran (123 I) Injektion angewendet wurde, als vorgesehen:

Da nur geringe Substanzmengen verabreicht werden, sind Überdosierungen im pharmakologischen Sinn nicht zu erwarten. Bei Überdosierung der RadioaktivitĂ€t kann die Strahlenexposition durch Maßnahmen zur Steigerung der Harnausscheidung (forcierte Diurese) und hĂ€ufige Blasenentleerung reduziert werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Hippuran (123 I) Injektion Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bisher wurden anaphylaktische Reaktionen und Kreislaufreaktionen berichtet. Die Nebenwirkungen sind meist mild, aber es wurden in der Literatur auch vereinzelt schwere anaphylaktische Reaktionen beschrieben. Kreislaufreaktionen sind mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Untersuchung bedingt, aber ein Einfluss des Arzneimittels nicht ausgeschlossen werden.

Nebenwirkungen wurden bisher nur in EinzelfĂ€llen berichtet, so dass die HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar ist.

Erkrankungen des ImmunsystemsAnaphylaktische Reaktionen (Übelkeit, Hautausschlag wie stammbetontes Exanthem und Schwitzen)
GefÀsserkrankungenKreislaufreaktionen (Blutdruckabfall)

Bei jedem Patienten ist eine sorgfĂ€ltige AbwĂ€gung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko abzuwĂ€gen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende AktivitĂ€t nicht höher bemessen werden als fĂŒr den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.

Ionisierende Strahlen können Krebs und ErbgutverĂ€nderungen erzeugen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgefĂŒhrt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen AktivitĂ€t dieses Arzneimittels bei ca. 0,5 - 2,5 mSv.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Nuklearmediziner. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel enthÀlt radioaktiv markierte Bestandteile und ist daher nur von entsprechend ausgebildetem Fachpersonal zu handhaben.

Das Arzneimittel darf nach Ablauf des auf BehĂ€ltnis und Ă€ußerer UmhĂŒllung angegebenen Verfallzeitpunktes nicht mehr angewendet werden.

Der Kalibrierungstermin und der Verfallzeitpunkt (20 Stunden nach Kalibrierungstermin) sind auf dem Etikett der Abschirmung (versiegelter BehÀlter) angegeben und erscheinen ebenfalls auf den jeweiligen Versandunterlagen.

Haltbarkeit nach Anbruch: nach dem Aufstechen muss die Lösung innerhalb von 8 Stunden verwendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung enthÀlt kein Konservierungsmittel.

Aufbewahrungsbedingungen:

Das FlĂ€schchen ist bei 15 – 25°C (Raumtemperatur) zu lagern. Die Lagerung darf nur im originalen AbschirmbehĂ€ltnis oder einer entsprechenden anderen Abschirmung erfolgen. Die nationalen Bestimmungen fĂŒr die Lagerung radioaktiven Materials sind einzuhalten.

Radioaktive Arzneimittel dĂŒrfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafĂŒr bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung dieser Produkte unterliegen den Bestimmungen der zustĂ€ndigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Radioaktive Arzneimittel dĂŒrfen nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Beachtung pharmazeutischer QualitĂ€tsanforderungen zubereitet und angewendet werden. Nicht verwendetes Hippuran (123 I) Injektion kann man im gesicherten Bereich stehen lassen, bis die

AktivitĂ€t soweit abgeklungen ist, dass das PrĂ€parat nach den strahlenrechtlichen Bestimmungen nicht mehr als radioaktiv gilt und als nicht radioaktiver Abfall behandelt werden kann. Die „Richtlinie

Strahlenschutz in der Medizin“ ist auch bei der Entsorgung zu beachten.

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Weitere Informationen

Was Hippuran (123 I) Injektion enthÀlt:

Jede Durchstechflasche Hippuran (123 I) Injektion enthÀlt:

1 FlÀschchen mit 37 MBq (1 mCi) ο-(123I) IodhippursÀure-Injektionslösung pro 1 ml zum Kalibriertermin.

Der Wirkstoff ist: ο-(123I) IodhippursÀure

Die sonstigen Bestandteile sind:

Îż-IodhippursĂ€ure, CitronensĂ€ure-Monohydrat, Natriumcitrat-Dihydrat, Natriumsulfat-Decahydrat, Natriumhydroxid, Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Hippuran (123 I) Injektion aussieht und Inhalt der Packung:

Jede Packung Hippuran (123 I) Injektion enthÀlt:

1 FlÀschchen mit 0,5, 1,0, 2,0 oder 5,0 ml Injektionslösung.

Die Injektionslösung enthÀlt zum Kalibrierungstermin 37 MBq o-(123I)IodhippursÀure pro ml. Die AktivitÀt und das Volumen der Injektionslösung sind auf der Packung angegeben.

Die FlÀschchen aus farblosem Glas (Typ I, Ph.Eur.) mit Verschluss aus Butylgummi ist durch einen BleibehÀlter abgeschirmt und wird in einem versiegelten ZinnbehÀlter geliefert.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Curium Netherlands B.V. Westerduinweg 3

1755 LE Petten Niederlande

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Mai 2019.

Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung ĂŒber das Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

Physikalische Eigenschaften des Radionuklids

Iod-123 ist ein Zyklotronprodukt. Es zerfĂ€llt ĂŒberwiegend unter Emission von Gammaquanten mit Energien von 159 keV (83,4 %), 440 keV (0,4 %) und 529 keV (1,4 %) zu stabilem Tellur-123. Die physikalische Halbwertzeit betrĂ€gt 13,2 Stunden.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum fĂŒr die Nierendiagnostik (ATC V09 CX 01)

Die bei diagnostischen Untersuchungen verabreichte Substanzmenge an Iodohippurat zeigte bisher keine pharmakodynamischen Effekte. Auch aufgrund der Strahlendosis, die fĂŒr das diagnostische Verfahren verwendet wird, sind pharmakodynamische Wirkungen nicht zu erwarten.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Injektion wird o-(123I) IodhippursĂ€ure schnell in der extrazellulĂ€ren FlĂŒssigkeit verteilt. Der maximale Plasmaspiegel wird nach ca. 0,5 bis 2 Minuten erreicht. Ca. 70 % sind im Plasma reversibel an Proteine gebunden. Erythrozyten binden etwa 20 – 30 % der Îż-(123I) IodhippursĂ€ure. Eine Metabolisierung findet nicht statt.

Ein Konzentrationsmaximum in der Niere wird beim Gesunden 2 bis 5 Minuten nach der Injektion erreicht, abhÀngig vom Grad der Hydratation des Patienten, der NierenschÀdigung, der Natur der Nierenerkrankungen und der Medikation. Bei Nierengesunden finden sich 50 % der applizierten AktivitÀt ca. 15 Minuten nach der Injektion in der Harnblase wieder.

Ca. 80 % werden proximal tubulĂ€r sezerniert und ca. 20 % glomerulĂ€r filtriert. Die Transitzeit fĂŒr den aktiven Transport von Îż-(123I) IodhippursĂ€ure aus den peritubulĂ€ren Kapillaren ĂŒber die Basalmembran

in die proximalen Tubuluszellen und von dort in das Tubuluslumen betrÀgt nur wenige Sekunden. Die passive Diffusion spielt eine untergeordnete Rolle. Die hepatobiliÀre Elimination liegt unter 0,4 % und erreicht nur in FÀllen hochgradiger Niereninsuffizienz Werte bis zu 5 %. Die Eliminationshalbwertzeit aus dem Gesamtkörper betrÀgt ca. 25 Minuten. In FÀllen kompensierter Niereninsuffizienz betrÀgt die Eliminationshalbwertzeit einige Stunden und bei völlig fehlender Nierenleistung einige Tage.

PrÀklinische Daten zur Sicherheit

Studien zur akuten ToxizitĂ€t wurden an MĂ€usen, Ratten und Kaninchen durchgefĂŒhrt. Nach einer einmaligen intravenösen Gabe von 50 mg IodhippursĂ€ure/kg Körpergewicht an MĂ€use bzw. 25 mg IodhippursĂ€ure/kg Körpergewicht an Ratten wurden ĂŒber einen Zeitraum von 3 Wochen keine unerwĂŒnschten Wirkungen oder Wachstumsverzögerungen beobachtet. Kaninchen zeigten nach einer einmaligen intravenösen Gabe von 2,0 – 2,5 mg Natrium Îż-Iodhippurat/kg Körpergewicht wĂ€hrend eines Beobachtungszeitraums von 4 Monaten keine nachteiligen VerĂ€nderungen. Die Gabe von o-IodhippursĂ€ure ĂŒber einen Zeitraum von 14 Tagen an Hunde in Dosen bis 1,0 mg/kg KG bzw. an Ratten bis 10,0 mg/kg KG zeigte keine unerwĂŒnschten Wirkungen. Die LD50 liegt fĂŒr MĂ€use bei 3,8 g/kg Körpergewicht und fĂŒr Ratten bei 4,0 g/kg Körpergewicht.

Untersuchungen zur ReproduktionstoxizitĂ€t sowie zum mutagenen oder kanzerogenen Potential wurden nicht durchgefĂŒhrt.

Die Strahlendosis von ca. 0,5 bis 2,5 mSv (effektive Dosis), die mit der diagnostischen Anwendung dieses radioaktiven Arzneimittels verbunden ist, liegt unterhalb (bei normaler Nierenfunktion) bzw. innerhalb (bei gestörtem Abfluss) der jĂ€hrlichen Schwankungsbreite der natĂŒrlichen Strahlenexposition. Es gibt keine gesicherten Hinweise dafĂŒr, dass das Risiko fĂŒr Krebs bei derart niedrigen Strahlendosen

erhöht ist. Gleiches gilt fĂŒr das Risiko von Mutationen. Das mutagene und kanzerogene Potential ionisierender Strahlen ist fĂŒr Strahlendosen ab 200 mSv beim Menschen belegt.

Wechselwirkungen

Arzneimittel, die den renalen Plasmafluss steigern (z.B. Dopamin, Furosemid) oder ihn senken (z.B. Dopaminantagonisten), können zu einer Über- bzw. UnterschĂ€tzung der Nierenfunktion fĂŒhren.

Probenicid hemmt den tubulÀren Transport von organischen SÀuren, wodurch es zu einer verminderten renalen Anreicherung und Ausscheidung der ο-(123I) IodhippursÀure und zur falschen Beurteilung der

Tubulusfunktion kommen kann. Nierentoxische Substanzen wie Cyclosporin, Cisplatin, Aminoglykoside können die Differentialdiagnose von Nierenfunktionsstörungen erschweren. Iodhaltige Röntgenkontrastmittel können eine – meist vorĂŒbergehende – BeeintrĂ€chtigung der Nierenfunktion verursachen. Daher sollte eine Untersuchung mit Hippuran (123 I) Injektion frĂŒhestens 1 – 2 Wochen nach Anwendung eines iodhaltigen Röntgenkontrastmittels durchgefĂŒhrt werden.

InkompatibilitÀten

Um die StabilitÀt des radioaktiven Arzneimittels nicht zu beeintrÀchtigen, darf es nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen verabreicht werden.

Zulassungsnummer

19015.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung / VerlÀngerung der Zulassung

16-12-1997 / 06-05-2009

Strahlenexposition

Normale Nierenfunktion (Angabe aus ICRP 80)

Absorbierte Dosis pro applizierter AktivitÀt (mGy/MBq)

OrganErws.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,000830,00110,00170,00260,005
Blasenwand0,190,240,30,280,51
KnochenoberflÀche0,00180,00230,00330,00410,0081
Gehirn0,000380,000480,000790,00130,0023
BrustdrĂŒse0,000340,000440,000670,00110,0021
Gallenblase0,0010,00150,00280,00290,0048
Gastrointestinaltrakt
Magenwand0,000780,000970,00170,00230,0045
DĂŒnndarm0,00310,0040,00570,00640,012
Dickdarm0,00470,0060,00830,00830,015
oberer Dickdarm0,00240,00320,00470,00550,0098
unterer Dickdarm0,00770,00970,0130,0120,021
Herz0,000520,000670,00110,00160,0031
Nieren0,00620,00750,010,0150,026
Leber0,000690,000890,00150,00220,0041
Lunge0,000460,000620,000960,00150,0029
Muskelgewebe0,00210,00260,00350,00390,0071
Oesophagus0,000440,000570,000890,00140,0026
Ovarien0,00690,0090,0120,0120,021
Pankreas0,000820,0010,00180,00260,0048
Rotes Knochenmark0,00130,00170,00230,00240,0038
Haut0,000790,000960,00140,00180,0034
Milz0,000780,0010,00160,00240,0046
Testes0,00480,00710,0120,0120,024
Thymus0,000440,000570,000890,00140,0026
SchilddrĂŒse0,000440,000560,000910,00150,0028
Uterus0,0170,0210,0290,0280,05
Sonstige Gewebe0,00210,00270,00330,00350,006
Effektive Dosis
(mSv/MBq)0,0120,0150,0190,0190,034

Die Blasenwand erhÀlt bis zu 77% der effektiven Dosis.

Effektive Dosis bei Blasenentleerung nach 1 Stunde oder 30 Minuten nach Verabreichung:

OrganErws.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00530,00650,010,0160,029
Blasenwand0,110,140,20,30,55
KnochenoberflÀche0,00510,00620,00970,0150,03
BrustdrĂŒse0,00340,00340,0050,00810,016
Gastrointestinaltrakt
Magenwand0,00440,00550,00880,0130,024
DĂŒnndarm0,0060,00730,0120,0180,033
oberer Dickdarm0,00560,00690,0110,0170,031
unterer Dickdarm0,00780,010,0160,0230,042
Nieren0,0270,0320,0450,0650,11
Leber0,00590,00760,0110,0160,03
Lunge0,00380,00480,00730,0120,022
Ovarien0,00790,00980,0150,0240,042
Pankreas0,00510,00630,00990,0150,028
Rotes Knochenmark0,00640,00780,0120,0170,03
Milz0,00490,00590,00930,0150,026
Testes0,00530,00740,0130,0210,04
SchilddrĂŒse0,0030,00450,00740,0120,022
Uterus0,0120,0160,0270,0410,072
Andere Gewebe0,00450,00530,00830,0130,024
Effektive Dosis
(mSv/MBq)0,0130,0160,0240,0370,067

Die effektive Dosis einer applizierten AktivitÀt von 40 MBq betrÀgt 0,5 mSv (bei einem Körpergewicht von 70 kg).

Hippuran (123 I) Injection DRN 5376 enthÀlt keine Verunreinigung mit Iod-124. Andere Verunreinigungen (Jod-125, Tellur-121) können zu einer maximalen Erhöhung der Strahlenexposition von etwa 0,24 % der effektiven Dosis bei 40 MBq maximal verabreichte I-123-AktivitÀt beitragen (ICRP 53).

Abnormale Nierenfunktion (Angabe aus ICRP 53)

Absorbierte Dosis pro applizierter AktivitÀt (mGy/MBq)

OrganErws.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00530,00650,010,0160,029
Blasenwand0,110,140,20,30,55
KnochenoberflÀche0,00510,00620,00970,0150,03
BrustdrĂŒse0,00340,00340,0050,00810,016
Gastrointestinaltrakt
Magenwand0,00440,00550,00880,0130,024
DĂŒnndarm0,0060,00730,0120,0180,033
oberer Dickdarm0,00560,00690,0110,0170,031
unterer Dickdarm0,00780,010,0160,0230,042
Nieren0,0270,0320,0450,0650,11
Leber0,00590,00760,0110,0160,03
Lunge0,00380,00480,00730,0120,022
Ovarien0,00790,00980,0150,0240,042
Pankreas0,00510,00630,00990,0150,028
Rotes Knochenmark0,00640,00780,0120,0170,03
Milz0,00490,00590,00930,0150,026
Testes0,00530,00740,0130,0210,04
SchilddrĂŒse0,0030,00450,00740,0120,022
Uterus0,0120,0160,0270,0410,072
Andere Gewebe0,00450,00530,00830,0130,024
Effektive Dosis
(mSv/MBq)0,0130,0160,0240,0370,067

Bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion oder einseitiger Nierenobstruktion sind insbesondere die Nieren und das rote Knochenmark einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt. Bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion steigt die Nierenexposition etwa auf das Vierfache an, die Blasenexposition sinkt etwa um die HĂ€lfte gegenĂŒber den Werten bei normaler Funktion. Die Harnblase bleibt jedoch das am stĂ€rksten exponierte Organ und trĂ€gt mit 50,8 % zur effektiven Dosis bei.

Einseitige Nierenstenose (Angaben aus ICRP 53)

Absorbierte Dosis pro applizierter AktivitÀt (mGy/MBq)

OrganErws.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,040,0440,070,110,02
Blasenwand0,110,130,10,30,54
KnochenoberflÀche0,0050,00670,0110,0180,039
BrustdrĂŒse0,00120,00120,00270,00420,0077
Gastrointestinaltrakt
Magenwand0,0110,0110,0190,0250,035
DĂŒnndarm0,010,0130,0210,0310,054
oberer Dickdarm0,00970,0120,0180,0280,045
unterer Dickdarm0,00620,0080,0130,0210,034
Nieren0,780,941,31,93,3
Leber0,0120,0150,0240,0340,053
Lunge0,00270,00410,00650,0110,021
Ovarien0,00710,00850,0140,0230,041
Pankreas0,020,0240,0380,0550,089
Rotes Knochenmark0,0130,0150,0220,030,043
Milz0,0310,0390,0610,0910,14
Testes0,00280,0040,00780,0130,027
SchilddrĂŒse0,000360,000540,0010,00210,0038
Uterus0,0120,0140,0240,0380,065
Andere Gewebe0,00580,00690,0100,0160,028
Effektive Dosis
(mSv/MBq)0,0620,0750,110,160,27

Die effektive Dosis einer applizierten AktivitÀt von 40 MBq betrÀgt 2,48 mSv (bei einem Körpergewicht von 70 kg). Die Blasenwand erhÀlt 51 % der effektiven Dosis. Bei einseitiger Störung der NierenabflussverhÀltnisse steigt die Exposition der Nieren auf etwa das 120fache des Wertes bei normalen AbflussverhÀltnissen an.

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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Zuletzt aktualisiert: 18.08.2022

Quelle: Hippuran (123 I) Injektion DRN 5376 - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Natriumiodhippurat(123I)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.12.1997
Pharmakologische Gruppe Nierensystem

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