Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM)

Abbildung Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller UniversitĂ€tsklinikum Gießen und Marburg GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 27.12.1999

Zulassungsinhaber

UniversitĂ€tsklinikum Gießen und Marburg GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

a) Bezeichnung

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM)

b) Stoffgruppe

Blutzubereitung, Erythrozyten zur Transfusion

Anwendungsgebiete

sind akute und chronische AnĂ€mien. FĂŒr die Indikation zur Erythrozytentransfusi- on lassen sich keine universell anwendbaren unteren Grenzwerte fĂŒr HĂ€moglobin oder HĂ€matokrit festlegen. Die Ursache der AnĂ€mie soll möglichst geklĂ€rt werden und, falls möglich, eine kausale Therapie eingeleitet werden. Die Entscheidung fĂŒr die Transfusion von Erythrozyten oder fĂŒr eine andere, gleichwertige Therapie ist abhĂ€ngig vom klinischen Gesamtzustand des Patienten.

Anzeige

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Die ordnungsgemĂ€ĂŸe Entsorgung von angebrochenen bzw. nicht mehr verwend- baren PrĂ€paraten ist entsprechend den Vorgaben der Einrichtung der Kran- kenversorgung sicherzustellen.

Die jeweils aktuellen „Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (HĂ€motherapie)“ sowie gegebenenfalls

ergĂ€nzende Veröffentlichungen der BundesĂ€rztekammer und des Paul-Ehrlich- Instituts sind zu berĂŒcksichtigen.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

  1. Dosierung

Bei einem normalgewichtigen Erwachsenen ohne gesteigerten Erythrozytenum- satz ist nach Übertragung eines Erythrozytenkonzentrates mit einem Anstieg des HĂ€moglobinwertes um etwa 10 g/l (1g/dl bzw. 0,62 mmol/l) bzw. des HĂ€matokrit- wertes um etwa 0,03 (3 %) zu rechnen. Bei Patienten mit ImmunhĂ€molyse ist der Hb-Anstieg entsprechend dem Schweregrad der Erkrankung reduziert. Bei akuten AnĂ€mien infolge Blutverlustes ist in AbhĂ€ngigkeit von diesem zu dosieren. Hierbei ist unter UmstĂ€nden eine zusĂ€tzliche, dem Einzelfall sachgerecht ange- passte Volumensubstitution notwendig.

  1. Art der Anwendung zur i.v. Infusion
  2. HĂ€ufigkeit der Verabreichung nach Indikationsstellung
  3. Dauer der Behandlung

nach Indikationsstellung

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM) PEI.H.01216.01.1

e) Überdosierung

Eine HypervolÀmie sowie eine Polyglobulie können bei nicht sachgerechter Do- sierung und Infusionsgeschwindigkeit auftreten.

f) Notfallmaßnahmen

Treten UnvertrĂ€glichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzĂŒglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch offen zu halten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemĂ€ĂŸ, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

zu schweren Erkrankungen fĂŒhren.

c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungs- weise des Arzneimittels beeinflussen können und HauptinkompatibilitÀten

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM) PEI.H.01216.01.1

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Wegen der Gefahr der hypotonen Lyse dĂŒrfen keine hypotonen Lösungen, wegen der Gefahr von Ge- rinnselbildungen dĂŒrfen keine kalziumhaltigen Lösungen gleichzeitig in demsel- ben Schlauchsystem gegeben werden. Die Beimischung von Medikamenten zum Erythrozytenkonzentrat ist nicht zulĂ€ssig.

d) Verwendung fĂŒr besondere Personengruppen

Bei Rh (D)-negativen MĂ€dchen und Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter ist die Transfu- sion von Rh (D)-positiven Erythrozytenkonzentraten mit Ausnahme von lebens- bedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Transfusion von Rh (D)- positiven Erythrozytenkonzentraten in Rh (D)-negative Patienten lĂ€sst sich wegen des Mangels an Rh (D)-negativem Blut nicht immer vermeiden, sollte aber nur in Betracht gezogen werden, wenn es sich um MĂ€nner oder um Frauen im nicht ge- bĂ€rfĂ€higen Alter handelt. In solchen FĂ€llen ist stets eine serologische Nachunter- suchung 2 bis 4 Monate nach Transfusion zur Feststellung eventuell gebildeter Anti-D-Antikörper durchzufĂŒhren.

Schwangerschaft und Stillzeit: Bei bestimmungsgemĂ€ĂŸem Gebrauch bestehen keine EinwĂ€nde.

Bei FrĂŒh- und Neugeborenen sollten unter bestimmten Bedingungen (z. B. Aus- tauschtransfusion, Massivtransfusion, extrakorporale LungenunterstĂŒtzung) kurz gelagerte Erythrozytenkonzentrate verwendet werden.

Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Nach der Trans- fusion von Erythrozytenkonzentraten sollte eine Ruhepause von mindestens 1/2 Stunde eingehalten werden.

  1. Warnhinweise sind nicht angeordnet.

Nebenwirkungen

  • HĂ€molytische Transfusionsreaktionen können als hĂ€molytische Sofortreak- tionen wĂ€hrend oder kurz nach der Transfusion von Erythrozytenkonzentra- ten auftreten. HĂ€ufigste Ursachen sind eine AB0-InkompatibilitĂ€t sowie be- reits vor der Transfusion vorhandene, hĂ€molytisch wirksame starke (irregu- lĂ€re) Alloantikörper.
  • anaphylaktische Reaktionen bei EmpfĂ€ngern mit angeborenem IgA-Mangel
  • Verzögerte hĂ€molytische Reaktionen können nach Ablauf mehrerer Tage bis zu zwei Wochen nach zunĂ€chst unauffĂ€lliger Erythrozytentransfusion auftreten.
  • Obwohl HLA-bedingte UnvertrĂ€glichkeiten stark verringert sind, können febrile Transfusionsreaktionen in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion auftreten.
  • urtikarielle Hautreaktionen und andere anaphylaktoide Reaktionen
  • posttransfusionelle Purpura
  • Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI)
  • Insbesondere bei hohen Transfusionsgeschwindigkeiten und Transfusions- volumina kann es zur VolumenĂŒberlastung des Kreislaufs (HypervolĂ€mie, transfusionsassoziierte zirkulatorische Überladung) kommen
  • Eine transfusionsbedingte HyperkaliĂ€mie kann bei FrĂŒhgeborenen, anuri- schen EmpfĂ€ngern und nach Notfall- und Massivtransfusionen vorkommen.
  • Eine sekundĂ€re HĂ€mosiderose kann bei Langzeitsubstitution auftreten.
  • Bei Massivtransfusionen von nicht erwĂ€rmten Erythrozytenkonzentraten kann eine transfusionsinduzierte Hypothermie auftreten.
  • Graft-versus-Host-Reaktion bei immunsupprimierten Patienten nach Über- tragung proliferationsfĂ€higer Lymphozyten
  • Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lĂ€sst sich nicht mit letzter Sicher- heit ausschließen.
  • Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern - auch bislang unbekannter Natur - nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. fĂŒr Hepatitiden, seltener fĂŒr das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS).
  • Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde ĂŒber EinzelfĂ€l- le berichtet, in denen bei EmpfĂ€ngern von Transfusionen, deren Spender spĂ€-
    ter an der varianten Creutzfeldt-Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der „Erreger“ (so genannte Prionen) nachgewiesen wurde. Bei der vCJK han-

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM) PEI.H.01216.01.1

delt es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern erworben werden kann.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nut- zen-Risiko-VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberu- fen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesin- stitut fĂŒr Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: www.pei.de anzuzeigen.

Patienten sind darĂŒber zu informieren, dass sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkungen bemer- ken. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinforma- tion und Fachinformation angegeben sind. Patienten können Nebenwirkungen auch direkt dem Paul-Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patienten Nebenwirkun- gen melden, können sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Si- cherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Erythrozytenkonzentrat „Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM)“ ist bei sachgerechter Lagerung zwischen 2 und 6°C 42 Tage bis zu dem auf dem Etikett angegebenen Datum haltbar. Nach Ablauf des Verfalldatums darf

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM) PEI.H.01216.01.1

das Erythrozytenkonzentrat nicht mehr verwendet werden.

  • WĂ€hrend des Transports darf die KĂŒhlkette nur kurz unterbrochen werden.
  • ErwĂ€rmte Erythrozytenkonzentrate dĂŒrfen nicht erneut gelagert werden.
  • Eine durch das Transfusionsbesteck geöffnete Konserve muss unverzĂŒglich, spĂ€testens jedoch innerhalb von 6 Stunden transfundiert werden.

b) Optische PrĂŒfung

Unmittelbar vor der Transfusion muss jedes Erythrozytenkonzentrat einer opti- schen QualitĂ€tsprĂŒfung unterzogen werden, auffĂ€llige Erythrozytenkonzentrate dĂŒrfen nicht verwendet werden.

Anzeige

Weitere Informationen

c) Zusammensetzung des Fertigarzneimittels

Wirkstoffe (nach Art und Menge):

Human-Erythrozyten aus einer einzelnen Vollblutspende

HĂ€matokrit 0,5 bis 0,7

Sonstige Bestandteile:

Bezogen auf 1 ml:

0,270 – 0,400 ml Additivlösung PAGGS-M

0,006 – 0,020 ml Stabilisatorlösung CPD

0,024 – 0,080 ml Humanplasma

Restzellzahlen:

Leukozyten: < 1x106/ Standardpackung

1000 ml PAGGS-M enthalten
Glukose-Monohydrat9,40 g
Adenin0,194 g
Mannitol10,0 g
Natriumchlorid4,21 g
Guanosin0,408 g
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat1,255 g
latriummonohydrogenphophat-Dihydrat1,432 g
Wasser fĂŒr Injektionszweckead 1000 ml
1000 ml Stabilisatorlösung CPD enthalten
Natriumcitrat-Dihydrat26,3 g
ZitronensÀure-Monohydrat3,27 g
Glucose-Monohydrat25,5 g
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat2,51 g

d) Darreichungsform und Inhalt, BehÀltnis

  1. 220 bis 380 ml
  2. 50 bis 95 ml

Gefiltertes Erythrozytenkonzentrat PAGGS-M (UKGM) PEI.H.01216.01.1

Suspension im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

  1. Angaben zum pharmazeutischen Unternehmer/Inhaber der Zulassung
    UniversitÀtsklinikum Giessen und Marburg GmbH Rudolf-Buchheim-Strasse 8
    35392 Gießen
  2. Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel fĂŒr das Inverkehrbrin- gen freigegeben hat
    UniversitĂ€tsklinikum Giessen und Marburg GmbH Zentrum fĂŒr Transfusionsmedizin und HĂ€motherapie Langhansstr. 7
    35392 Gießen
  3. Zulassungsnummer

PEI.H.01216.01.1

h) Datum der VerlÀngerung der Zulassung

11.06.2008

i) Arzneimittelstatus

Verschreibungspflichtig

Datum der letzten Überarbeitung

04.04.2018

Anzeige

Zulassungsland Deutschland
Hersteller UniversitĂ€tsklinikum Gießen und Marburg GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 27.12.1999

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden