Gegenanzeigen
Ăberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendung
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HypersensitivitÀtssyndrom (DRESS-Syndrom, Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms; Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen)
Bei Patienten, die antiepileptische Arzneimittel wie Gabapentin einnehmen, wurden schwere, lebensbedrohliche, sytemische Ăberempfindlichkeitsreaktionen berichtet, wie Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) (siehe Abschnitt 4.8).
Es ist wichtig zu beachten, dass frĂŒhe Anzeichen einer Ăberempfindlichkeitsreaktion wie Fieber oder Lymphadenopathie in Erscheinung treten können, obwohl kein Hautausschlag erkennbar ist. Bei Auftreten derartiger Anzeichen oder Symptome sollte der Patient sofort untersucht werden. Gabapentin sollte abgesetzt werden, falls fĂŒr die Anzeichen oder Symptome keine alternative Ursache gefunden werden kann.
Anaphylaxie
Gabapentin kann zu Anaphylaxie fĂŒhren. Die aus diesen FĂ€llen berichteten Anzeichen und Symptome umfassen Schwierigkeiten beim Atmen, Schwellung der Lippen, des Rachens und der Zunge sowie Hypotonie, die eine medizinische Notfallversorgung erfordern. Patienten sollten angewiesen werden, Gabapentin sofort abzusetzen und unverzĂŒglich Ă€rztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls bei ihnen Anzeichen oder Symptome von Anaphylaxie auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Suizidgedanken und suizidales Verhalten
Ăber suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine Metaanalyse randomisierter, placebo- kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko fĂŒr das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten. Der Mechanismus fĂŒr die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfĂŒgbaren Daten schlieĂen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Gabapentin nicht aus.
Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen ĂŒberwacht und eine geeignete Behandlung in ErwĂ€gung gezogen werden. Patienten (und deren Betreuer) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen fĂŒr Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten.
Akute Pankreatitis
Falls es unter der Behandlung mit Gabapentin zu einer akuten Pankreatitis kommen sollte, ist das Absetzen von Gabapentin in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).
AnfÀlle
Auch wenn es bei Gabapentin keinerlei Hinweise auf Rebound-AnfÀlle gibt, kann das abrupte Absetzen von Antikonvulsiva bei Epilepsiepatienten einen Status epilepticus auslösen (siehe Abschnitt 4.2).
Wie bei anderen Antiepileptika kann es bei manchen Patienten unter Gabapentin zu einem Anstieg der AnfallshÀufigkeit oder dem Auftreten neuer Anfallsarten kommen.
Wie auch bei anderen Antiepileptika zeigten Versuche, bei therapierefraktÀren, mit mehreren Antiepileptika behandelten Patienten die begleitenden Antiepileptika abzusetzen, um so eine Monotherapie mit Gabapentin zu erreichen, eine geringe Erfolgsrate.
Gabapentin gilt als nicht wirksam gegen primĂ€r generalisierte AnfĂ€lle wie z. B. Absencen und kann diese AnfĂ€lle bei manchen Patienten verstĂ€rken. Daher ist bei der Anwendung von Gabapentin bei Patienten mit gemischten AnfĂ€llen einschlieĂlich Absencen Vorsicht geboten.
SchwindelgefĂŒhl, SchlĂ€frigkeit, Bewusstlosigkeit, Verwirrtheit und mentale Störungen
In Zusammenhang mit einer Gabapentin-Behandlung traten SchwindelgefĂŒhl und Somnolenz auf, wodurch es hĂ€ufiger zu einer versehentlichen Verletzung (Sturz) kommen kann. Nach der MarkteinfĂŒhrung ist zudem ĂŒber Verwirrtheit, Verlust des Bewusstseins und geistige BeeintrĂ€chtigung
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berichtet worden. Die Patienten sollten deshalb angewiesen werden, vorsichtig zu sein, bis sie mit den möglichen Wirkungen der Medikation vertraut sind.
Gleichzeitige Anwendung mit Opioiden
Patienten, die gleichzeitig mit Opioiden behandelt werden mĂŒssen, sind sorgfĂ€ltig auf Anzeichen einer DĂ€mpfung des Zentralnervensystems (ZNS), wie z. B. Somnolenz, Sedierung oder Atemdepression, zu beobachten. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Gabapentin und Morphin behandelt werden, kann eine Erhöhung des Gabapentinspiegels auftreten. Die Gabapentin- oder Opioiddosis ist entsprechend zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.5).
Atemdepression
Gabapentin wurde mit schwerer Atemdepression in Verbindung gebracht. Patienten mit beeintrĂ€chtigter Atemfunktion, Atemwegs- oder neurologischen Erkrankungen, Niereninsuffizienz, gleichzeitiger Einnahme von zentral wirkenden Antidepressiva und Ă€ltere Patienten haben ein höheres Risiko fĂŒr diese schwere Nebenwirkung. FĂŒr diese Patienten muss die Dosis ggf. angepasst werden.
Ăltere Patienten (â„ 65 Jahre)
Systematische Untersuchungen mit Gabapentin bei Patienten von 65 Jahren und Ă€lter wurden nicht durchgefĂŒhrt. In einer Doppelblindstudie an Patienten mit neuropathischen Schmerzen wurde bei Patienten von 65 Jahren und Ă€lter im Vergleich zu jĂŒngeren Patienten eine leicht erhöhte HĂ€ufigkeit von Somnolenz, peripheren Ădemen und Asthenie beobachtet. Abgesehen von diesen Ergebnissen liefern klinische Untersuchungen bei dieser Altersgruppe keine Hinweise auf ein Nebenwirkungsprofil, das von dem bei jĂŒngeren Patienten abweicht.
Kinder und Jugendliche
Die Auswirkungen einer Langzeitbehandlung (lÀnger als 36 Wochen) mit Gabapentin auf die LernfÀhigkeit, Intelligenz und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wurden nicht ausreichend untersucht. Der Nutzen einer solchen verlÀngerten Therapie muss daher gegen die potenziellen Risiken abgewogen werden.
Missbrauch und AbhÀngigkeit
In der âpost-marketingâ-Datenbank finden sich FĂ€lle von Missbrauch und AbhĂ€ngigkeit. Patienten mit Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte mĂŒssen sorgfĂ€ltig evaluiert und hinsichtlich möglicher Anzeichen eines Gabapentin-Missbrauchs, z. B. drogensuchendes Verhalten, Dosiserhöhungen, Entwicklung von Toleranz, beobachtet werden.
Laboruntersuchungen
Die semiquantitative Bestimmung von GesamteiweiĂ im Urin mittels Teststreifenverfahren kann zu falsch-positiven Ergebnissen fĂŒhren. Es wird daher empfohlen, ein mit dieser Methode erhaltenes positives Testergebnis durch ein auf einem anderen analytischen Prinzip beruhenden Verfahren zu verifizieren, wie z. B. der Biuret-Methode, turbidimetrischer oder Farbstoffbindungs-Methoden, oder von vornherein diese alternativen Bestimmungsmethoden anzuwenden.
Gabagamma Hartkapseln enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditÀren Galactose- Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Gabagamma Hartkapseln nicht einnehmen.
FertilitÀt, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Risiko in Bezug auf Epilepsie und antiepileptische Arzneimittel im Allgemeinen
Das Risiko fĂŒr GeburtsschĂ€den ist bei Kindern von MĂŒttern, die mit Antiepileptika behandelt werden, um den Faktor 2â3 erhöht. Am hĂ€ufigsten sind Lippen-Gaumen-Spalten, Fehlbildungen im Herz- Kreislauf-System und Neuralrohrdefekte zu beobachten. Eine multiple antiepileptische Arzneimitteltherapie kann mit einem höheren Risiko fĂŒr angeborene Fehlbildungen einhergehen als die Monotherapie, sodass eine Monotherapie vorgezogen werden sollte, wann immer dies möglich ist. Frauen, bei denen der Eintritt einer Schwangerschaft wahrscheinlich ist oder die sich im gebĂ€rfĂ€higen Alter befinden, sollten fachĂ€rztlich beraten werden und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollte die Notwendigkeit der antiepileptischen Behandlung ĂŒberprĂŒft werden. Eine antiepileptische Therapie sollte nicht abrupt abgebrochen werden, da dies zum erneuten Auftreten von AnfĂ€llen mit möglicherweise ernsthaften Folgen fĂŒr Mutter und Kind fĂŒhren kann. In seltenen FĂ€llen wurde eine Entwicklungsverzögerung bei Kindern von MĂŒttern mit Epilepsie beobachtet. Ob die Entwicklungsverzögerung auf genetische oder soziale Faktoren, die Epilepsie der Mutter oder die antiepileptische Behandlung zurĂŒckzufĂŒhren ist, lĂ€sst sich nicht differenzieren.
Risiko in Bezug auf Gabapentin
Gabapentin passiert die menschliche Plazentaschranke.
Es liegen keine oder nur begrenzte Daten zur Anwendung von Gabapentin bei schwangeren Frauen vor.
Tierversuche ergaben eine ReproduktionstoxizitĂ€t (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko fĂŒr den Menschen ist nicht bekannt. Gabapentin sollte wĂ€hrend der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen fĂŒr die Mutter ist deutlich gröĂer als das mögliche Risiko fĂŒr den Fötus.
Es lĂ€sst sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob die Gabe von Gabapentin wĂ€hrend der Schwangerschaft kausal mit einem erhöhten Risiko fĂŒr angeborene Fehlbildungen einhergeht, zum einen aufgrund der Epilepsie selbst, zum anderen aufgrund der jeweiligen Begleitmedikation mit anderen Antiepileptika wĂ€hrend der Schwangerschaften, ĂŒber die Berichte vorliegen.
Stillzeit
Gabapentin geht in die Muttermilch ĂŒber. Da Auswirkungen auf den SĂ€ugling nicht ausgeschlossen werden können, ist bei einer Gabe von Gabapentin an stillende MĂŒtter Vorsicht geboten. Gabapentin
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sollte bei stillenden MĂŒttern nur angewendet werden, wenn der Nutzen eindeutig gröĂer als die Risiken ist.
FertilitÀt
In Tierversuchen zeigten sich keine Auswirkungen auf die FertilitÀt (siehe Abschnitt 5.3).
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Aufbewahrung
Nicht ĂŒber 25 °C lagern!
HDPE Flaschen: Das BehÀltnis fest verschlossen halten.
PVC/Aluminium Blister: In der Originalverpackung aufbewahren.
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Beseitigung
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Keine besonderen Anforderungen.