Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Hunde die mit Ketoconazol behandelt werden, sind als infektiös zu betrachten solange keine mykologische Heilung erzielt wurde. Es wird daher geraten, gesunde Tiere (auch Katzen) und Hunde, die behandelt werden, getrennt zu halten, um das Risiko einer erneuten Infektion oder einer Ausbreitung der Infektion zu minimieren.
Die Behandlung darf sich nicht auf die Therapie der infizierten Hunde beschränken. Es muss auch eine Reinigung der Umgebung unter Anwendung geeigneter Desinfektionsmittel erfol- gen, da die Sporen über lange Zeiträume in der Umwelt überleben können. Es muss auch eine Desinfektion der vom Tier frequentierten Bereiche und Flächen wie z. B. Liegeflächen, Polstermöbel, Körbe, Böden und Auto (Transportbox) sowie der mit dem Tier in Kontakt ge- kommenen Gegenstände wie Liegedecken, Bürsten, Kämmen, Halsbändern, Leinen und Spielzeugen erfolgen. Andere Maßnahmen, wie häufiges Staubsaugen und Entfernen von potenziell kontaminiertem Material, das nicht desinfiziert werden kann, verringert ebenso das Risiko einer erneuten Infektion oder einer Ausbreitung der Infektion.
In seltenen Fällen kann die wiederholte Anwendung von Ketoconazol Kreuzresistenzen ge- genüber anderen Azolen auslösen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Durch die Behandlung mit Ketoconazol wird der Testosteronspiegel gesenkt. Dadurch kann die Fortpflanzungsfähigkeit männlicher Hunde während und einige Wochen nach der Be- handlung beeinträchtigt sein.
Im Falle einer Langzeitbehandlung muss die Leberfunktion engmaschig überwacht werden. Sollten klinische Zeichen einer Leberfunktionsstörung auftreten, muss die Behandlung umge- hend abgebrochen werden.
Da die Tabletten aromatisiert sind, sollten sie an einem sicheren Ort unzugänglich für Tiere aufbewahrt werden.
Die Kombination von systemischer und topischer Behandlung wird empfohlen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Ketoconazol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Die versehentliche Einnahme kann unerwünschte Reaktionen verursachen. Kinder dürfen keinen Zugriff auf dieses Tierarzneimittel haben.
Bei einer versehentlichen Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Pa- ckungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Nach Verabreichung der Tabletten die Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation
Untersuchungen an Labortieren haben Hinweise auf teratogene und embryotoxische Wirkun- gen ergeben.
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels bei trächtigen oder laktierenden Hündinnen ist nicht belegt.
Die Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation wird nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Nicht zusammen mit Antazida und/oder H2-Rezeptorantagonisten (Cimetidin/Ranitidin) oder Protonenpumpenhemmern (z. B. Omeprazol) anwenden, da die Absorption von Ketoconazol beeinflusst werden könnte (für die Absorption ist ein saures, wässriges Milieu notwendig).
Ketoconazol ist ein Substrat und ein starker Inhibitor von Cytochrom F 3A4 (CYP3A4). Die Elimination von Arzneimitteln, die über CYP3A4 metabolisiert werden, kann vermindert und dadurch deren Plasmakonzentrationen verändert werden. Dies kann zu erhöhten Plas-
makonzentrationen von z. B. Ciclosporin, makrozyklischen Laktonen (Ivermectin, Mil- bemycin), Calciumkanalblockern, Fentanyl, Digoxin, Makroliden, Methylprednisolon oder Kumarin-Antikoagulantien führen.
Die erhöhten Plasmaspiegel der oben erwähnten Wirkstoffe können ein längeres Anhalten sowohl der Wirkungen als auch der Nebenwirkungen verursachen.
Andererseits können Induktoren von Cytochrom F die Metabolisierungsrate von Ketoco- nazol erhöhen, so können z. B. Barbiturate die Metabolisierungsrate von Ketoconazol erhö- hen, was eine verminderte Bioverfügbarkeit und damit eine abgeschwächte Wirksamkeit nach sich zieht.
Ketoconazol kann die Serumkonzentrationen von Theophyllin vermindern.
Ketoconazol hemmt die Umwandlung von Cholesterin zu Cortisol und kann sich, bei gleich- zeitiger Behandlung eines Hyperadrenokortizismus bei Hunden, auf die Dosierung von Tri- lostan auswirken.
Die gemeinsame Anwendung des Tierarzneimittels mit diesen Wirkstoffen sollte vermieden werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung kann zu Erbrechen, Anorexie, Juckreiz, Alopezie (Haarausfall) und Er- höhung der Leberenzyme Alanin-Aminotransferase (ALAT) und Alkalische Phosphatase (AP) führen.
Inkompatibilitäten:
Nicht zutreffend.