Flumazenil-hameln 0,1 mg/ml wird verdünnt oder unverdünnt in eine Vene (intravenös) verabreicht. Es wird Ihnen unter der genauen Aufsicht durch einen Arzt mit Erfahrungen in Narkose gegeben. Dieser wird festlegen, wie viel Flumazenil-hameln 0,1 mg/ml verabreicht werden soll. Dies ist
abhängig von Ihrem Alter, Gewicht und der Funktionsfähigkeit Ihrer Leber und Nieren sowie der Indikation für das Arzneimittel. Flumazenil-hameln 0,1 mg/ml kann zusammen mit anderen Arzneimitteln, die verwendet werden um das Bewusstsein wieder herzustellen, gegeben werden.
Erwachsene
Die Dosis ist situationsbedingt, normalerweise wird die Anfangsdosis von 0,2 mg intravenös über einen Zeitraum von 15 Sekunden verabreicht. Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad nicht innerhalb von 60 Sekunden erreicht, kann eine weitere Dosis zu 0,1 mg injiziert werden. Dieses Vorgehen lässt sich bei Bedarf in Abständen von 60 Sekunden wiederholen bis ein ausreichender Bewusstseinsgrad erreicht ist. Die maximal zu verabreichende Dosis beträgt 1 mg nach Narkose und 2 mg in der Intensivmedizin.
Die maximal zu verabreichende Dosis beträgt 1 mg nach Narkose und 2 mg in der Intensivmedizin.
Die Behandlung wird alle 6 Stunden eingestellt, um festzustellen, ob es zu einem Wiederauftreten der Benommenheit kommt.
Kinder über 1 Jahr
Gewöhnlich wird eine Initialdosis von 0,01 mg/kg Körpergewicht (bis zu 0,2 mg) über einen Zeitraum von 15 Sekunden intravenös verabreicht. Verbessert sich der Bewusstseinsgrad innerhalb von 45 Sekunden nicht ausreichend, kann eine weitere Dosis zu 0,01 mg/kg Körpergewicht (bis zu 0,2 mg) injiziert werden. Dieses Vorgehen lässt sich bei Bedarf in Abständen von 60 Sekunden wiederholen (bis zu einem Maximum von 4 zusätzlichen Dosen), bis eine maximale Gesamtdosis von 0,05 mg/kg Körpergewicht oder 1 mg erreicht wird, abhängig davon, welche die niedrigste Dosis ist.
Für die Anwendung von Flumazenil bei Kindern unter 1 Jahr liegen keine hinreichenden Daten vor. Der Arzt wird entscheiden, ob die Anwendung von Flumazenil bei Kindern dieses Alters notwendig ist.
Ältere Patienten
Ältere Menschen reagieren generell empfindlicher auf die Auswirkungen von Flumazenil und sollten deshalb mit gebotener Vorsicht behandelt werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Falls Sie eine eingeschränkte Leberfunktion haben sollten, könnte Ihr Arzt Ihnen eine geringere Dosis verabreichen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dieses Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen und nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.
Bei Verwendung von Flumazenil als Infusion muss das Arzneimittel vor der Infusion verdünnt werden.
Dosierung
Erwachsene
Anästhesie
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,2 mg intravenös und sollte über einen Zeitraum von 15 Sekunden verabreicht werden. Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad nicht innerhalb von 60 Sekunden erreicht, kann eine weitere Dosis zu 0,1 mg injiziert werden. Dieses Vorgehen lässt sich bei Bedarf in Abständen von 60 Sekunden bis zu einer Maximaldosis von 1,0 mg wiederholen. Die übliche benötigte Dosis beträgt 0,3 bis 0,6 mg, kann jedoch, abhängig vom Zustand des Patienten und dem verwendeten Benzodiazepin, auch abweichen.
Intensivmedizin
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,3 mg intravenös verabreicht. Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad nicht innerhalb von 60 Sekunden erreicht, kann eine weitere Dosis zu 0,1 mg injiziert werden. Dieses Vorgehen lässt sich bei Bedarf in Abständen von 60 Sekunden bis zum Aufwachen des Patienten oder bis zu einer Gesamtdosis von 2,0 mg wiederholen.
Beim Wiederauftreten von Benommenheit, kann eine zweite Bolusinjektion von Flumazenil verabreicht werden. Eine Infusion mit 0,1 –0,4 mg/Stunde kann geeignet sein.
Die Dosis und Infusionsrate sollte individuell bis zum Erreichen des gewünschten Bewusstseinsgrades angepasst werden.
Falls nach wiederholter Verabreichung von Flumazenil keine deutliche Wirkung auf das Bewusstsein und die Atmung eintritt, sollte von einer nicht auf Benzodiazepine zurückzuführenden Ätiologie ausgegangen werden.
Eine Infusion sollte alle 6 Stunden unterbrochen werden, um festzustellen, ob erneut eine Sedierung eintritt.
Um bei intensivmedizinisch betreuten Patienten, die über einen längeren Zeitraum mit hohen Dosen Benzodiazepinen behandelt wurden, Entzugssymptome zu vermeiden, muss die Flumazenil-Dosis individuell titriert werden und die Injektion muss langsam verabreicht werden.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Da keine Anwendungsdaten von Flumazenil bei älteren Patienten vorliegen, sollte beachtet werden, dass diese Patientengruppe im Allgemeinen empfindlicher auf Arzneimittelwirkungen reagiert. Daher sollten diese mit der notwendigen Vorsicht behandelt werden.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
Da Flumazenil hauptsächlich in der Leber metabolisiert wird, sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion eine sorgfältige Titration der Dosis erfolgen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind keine Dosisanpassungen notwendig.
Fädiatrische Population
Kinder
Zur Aufhebung einer durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedierung bei Kindern über 1 Jahr beträgt die empfohlene Initialdosis 0,01 mg/kg (bis zu 0,2 mg), welche über 15 Sekunden intravenös zu verabreichen ist. Wird der gewünschte Bewusstseinsgrad nicht innerhalb von 45 Sekunden erreicht, kann eine weitere Dosis zu 0,01 mg/kg (bis zu 0,2 mg) injiziert werden. Dieses Vorgehen lässt sich bei Bedarf in Abständen von 60 Sekunden wiederholen (maximal 4 Mal), bis eine maximale Gesamtdosis von 0,05 mg/kg oder 1 mg erreicht wird, abhängig davon, welche die niedrigste Dosis ist. Die Dosis sollte individuell nach dem Ansprechen des Patienten ermittelt werden. Zur Sicherheit und Wirksamkeit der wiederholten Gabe von Flumazenil bei Kindern zur erneuten Sedierung liegen keine Daten vor.
Kinder unter 1 Jahr
Für die Anwendung von Flumazenil bei Kindern unter 1 Jahr liegen keine hinreichenden Daten vor. Daher darf Flumazenil bei Kindern unter 1 Jahr nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen größer ist als die möglichen Risiken.
Art der Anwendung
Flumazenil muss durch einen Anästhesisten oder einen Arzt mit Erfahrungen in der Anästhesie intravenös verabreicht werden.
Flumazenil kann als Infusion verabreicht werden (Hinweise zur Verdünnung siehe Abschnitt 1). Flumazenil kann gleichzeitig mit anderen Reanimationsmaßnahmen eingesetzt werden.