Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Fibrezym Nebenwirkungen haben, die nicht bei jedem Behan- delten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Bluterguss, verlängerte Blutungszeit, Thrombozytopenie, Thromboembolien
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten: Übelkeit, Erbrechen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Haarausfall, allergische Reaktion
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Schmerzen bzw. Bluterguss an der Injektionsstelle
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: erhöhte Leberenzymwerte
Fibrezym ist im Allgemeinen sehr gut verträglich.
Sehr selten kann zu Beginn der Behandlung mit Fibrezym eine leichte vorübergehende Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) mit Werten zwischen 100.000 und 150.000/µl auftreten (verursacht durch eine vorübergehende Aktivierung der Blutplättchen). Komplikationen kommen in diesen Fällen im Allgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.
Sehr selten wird ein allergisch bedingter schneller Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) mit Werten deutlich unter 100.000/µl oder auf weniger als 50 % des Ausgangswertes beobachtet. Bei Patienten ohne vorbestehende Überempfindlich- keit gegen Heparin und/oder dem Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium beginnt der Ab- fall der Zahl der Blutplättchen in der Regel 6-14 Tage nach Behandlungsbeginn. Bei Pati- enten mit Überempfindlichkeit gegen Heparin und/oder Pentosanpolysulfat-Natrium tritt dieser Abfall unter Umständen innerhalb von Stunden auf.
Diese sehr seltene, schwere Form der Verminderung der Blutplättchenzahl kann verbun- den sein mit Blutpfropfbildung (arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien), Gerinnungssteigerung (Verbrauchskoagulopathie), zum Teil Absterben von Hautgewebe (Hautnekrosen) an der Injektionsstelle, flohstichartigen Blutungen (Petechien) und Teer- stuhl (Meläna). Dabei kann die blutgerinnungshemmende Wirkung von Fibrezym vermin- dert sein (Heparin-Toleranz).
Wegen der genannten sehr selten auftretenden ungünstigen Wirkungen von Fibrezym auf die Blutplättchen (Thrombozyten) muss vorsichtshalber deren Zahl, insbesondere zu Be- ginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel, engmaschig kontrolliert werden (siehe un- ter 2.2).
Gegenmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der hier aufgeführten oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Fibrezym bemerken.
Wenn bei Ihnen als Patient die oben genannten, sehr seltenen allergischen Reaktionen auftreten, muß Fibrezym sofort abgesetzt werden. Bei Ihnen sollte auch in Zukunft kein Fibrezym und kein heparinhaltiges Arzneimittel mehr angewendet werden.
Wenngleich sehr selten: bei sehr starkem Abfall der Blutplättchenzahl nach Anwendung dieses Arzneimittels sollten Sie alternativ nicht ungetestet mit hoch- oder niedermolekula- ren Heparinen behandelt werden, denn in bis zu 98 % aller Fälle ist eine ähnliche Reaktion mit hoch- und niedermolekularen Heparinen zu erwarten. Stattdessen sollten Sie von Ih- rem Arzt z.B. mit oralen Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien) oder Substanzen weiterbehandelt werden, die die Zusammenlagerung von Blutplättchen hemmen (Thrombozytenaggregationshemmer).