Bei Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Wenn Sie gleichzeitig Heparin oder andere gerinnungshemmende Substanzen verabreicht bekommen, sollten Sie und Ihr Arzt daran denken, dass eine gegenseitige Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung nicht auszuschließen ist.
Welche Nebenwirkungen sind möglich
Wie alle Arzneimittel kann Pentosanpolysulfat SP 54 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Thrombozytopenie, venöser Gefäßverschluß bzw. Blutgerinnsel
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: (vorübergehende) Durchblutungsstörungen des Gehirns
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr selten: Haarausfall, Hautrötungen/-ausschläge
Pentosanpolysulfat SP 54 ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Sehr selten kam es nach Verabreichung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Müdigkeit oder allergische Hauterscheinungen). Wie bei Heparin und bestimmten Erkrankungen kann es sehr selten zu reversiblem Haarausfall kommen. Sehr selten wurde über eine (vorübergehende) Durchblutungsstörung des Gehirns, einen venösen Gefäßverschluß bzw. Blutgerinnsel berichtet, wobei ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 nicht nachweisbar bzw. unwahrscheinlich war und die jeweilige Beobachtung offenbar vielmehr in dem individuellen Krankheitsbild des behandelten Patienten begründet lag.
Wenngleich bei der Einnahme dieses Arzneimittels in dieser Form bislang noch nicht berichtet, kann prinzipiell zu Beginn einer Behandlung mit dem Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium sehr selten eine leichte vorübergehende Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) mit Werten zwischen 100.000 und 150.000/µl auftreten (verursacht durch eine vorübergehende Aktivierung der Blutplättchen). Komplikationen kommen in diesen Fällen im Allgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.
Bei Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 kann es prinzipiell zu einem allergisch bedingten schnellen Abfall der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie Typ II) mit Werten deutlich unter 100.000/µl oder auf weniger als 50% des Ausgangswertes kommen. Bislang wurde nur in einem Einzelfall eine solche Thrombozytopenie Typ II beobachtet; ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 überzogene Tabletten konnte hier jedoch ausgeschlossen und diese unerwünschte Wirkung vielmehr auf die umfangreiche Begleittherapie zurückgeführt werden. Bei Patienten ohne vorbestehende Überempfindlichkeit gegen Heparin und/oder den Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium beginnt der Abfall der Blutplättchenzahl in der Regel 6-14 Tage nach Behandlungsbeginn.
Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Heparin und/oder Pentosanpolysulfat-Natrium tritt dieser Abfall unter Umständen innerhalb von Stunden auf.
Eine solche, sehr seltene, schwere Form der Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) kann verbunden sein mit Gefäßverschlüssen bzw. Blutgerinnsel (arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien), Gerinnungssteigerung (Verbrauchskoagulopathie), flohstichartigen Blutungen (Petechien) und Teerstuhl (Meläna). Dabei kann die blutgerinnungshemmende Wirkung von Pentosanpolysulfat-Natrium SP 54 vermindert sein (Heparin-Toleranz).
Wegen der genannten sehr selten auftretenden ungünstigen Einflüsse des Wirkstoffs Pentosanpolysulfat-Natrium auf die Blutplättchen (Thrombozyten) muss vorsichtshalber deren Zahl, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel, engmaschig kontrolliert werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der hier aufgeführten oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Pentosanpolysulfat SP 54 bemerken.
Wenn bei Ihnen als Patient die oben genannten, sehr seltenen allergischen Reaktionen auftreten, muss Pentosanpolysulfat SP 54 sofort abgesetzt werden. Bei Ihnen sollte auch in Zukunft kein Pentosanpolysulfat SP 54 und kein heparinhaltiges Arzneimittel mehr angewendet werden.
Im denkbaren Fall eines sehr starken Abfalls der Blutplättchenzahl nach Einnahme dieses Arzneimittels, sollten Sie alternativ nicht ungetestet mit hoch- oder niedermolekularen Heparinen behandelt werden, denn in bis zu 98% aller Fälle ist eine ähnliche Reaktion mit hoch- und niedermolekularen Heparinen zu erwarten. Stattdessen sollten Sie von Ihrem Arzt z.B. mit oralen Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien) oder Substanzen weiterbehandelt werden, die die Zusammenlagerung von Blutplättchen hemmen (Thrombozytenaggregationshemmer).
Andere mögliche Nebenwirkungen
Gelborange S (E 110) kann allergische Reaktionen hervorrufen.