Wenden Sie Fanhdi® immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Fanhdi® ist nur intravenös zu verabreichen.
Herstellung der Injektionslösung:
-
Produktflasche und Spritze auf Raumtemperatur bringen.
-
Kolben in die Spritze mit dem Lösungsmittel eindrehen, wobei die Plastikmanschette in diesem Bereich unter keinen Umständen entfernt werden darf.
-
Folie von der Filterverpackung abziehen. Verschlusskappe von der Spritzenspitze entfernen und Spritze auf den Filter drehen.
-
Transferadapter aus der Verpackung nehmen und auf die Spritze mit dem Filter setzen.
-
Kunststoffdeckel von der Produktflasche entfernen und den Gummistopfen mit dem beigepackten Alkoholtupfer desinfizieren.
-
Gummistopfen der Produktflasche mit der Kanüle des Transferadapters durchstechen.
-
Das gesamte Lösungsmittel wird nun aus der Spritze in die Produktflasche überführt.
-
Spritze mit Produktflasche vorsichtig schwenken bis das Lyophilisat vollständig gelöst ist. Wie für jede parenterale Lösung gilt, dass sie nicht verwendet werden darf, wenn das Lyophilisat nicht vollständig aufgelöst ist oder Partikel sichtbar sind.
-
Spritze mit Filter kurz von der Produktflasche mit Transferadapter trennen, um das Vakuum zu entfernen.
-
Produktflasche mit aufgesetzter Spritze umdrehen und Lösung in die Spritze aufziehen.
-
Injektionsstelle vorbereiten. Spritze (ohne Filter!) abnehmen, beigepackte Butterfly-Kanüle auf- setzen, entlüften und Lösung intravenös injizieren. Die Infusionsgeschwindigkeit sollte 3 ml/min. betragen. Um vasomotorische Reaktionen zu vermeiden sollte sie 10 ml/min. nie überschreiten.
Das Infusionsbesteck darf nicht wieder verwendet werden.
Nicht verwendetes Produkt oder Abfallmaterial muss gemäß den geltenden Bestimmungen entsorgt werden.
Die zu verabreichende Dosis an Fanhdi® sowie die Häufigkeit der Anwendung hängt von vielen Faktoren wie z.B. Gewicht, Schwere der Hämophilie, Blutungsort und -ausmaß, Höhe der evtl. vorhandenen Faktor-VIII-Hemmkörper sowie dem erforderlichen Faktor-VIII-Spiegel ab.
Ihr Arzt wird die Dosierung und Anwendungshäufigkeit von Fanhdi® berechnen, um die notwendi- ge Faktor-VIII-Aktivität in Ihrem Blut zu erreichen.
Die erforderliche Dosis lässt sich durch folgende Formel ermitteln:
Erforderliche Einheiten an FVIII (I.E.) = Körpergewicht (kg) x erwünschter Anstieg der Faktor VIII-Aktivität (%) (I.E./dl) x 0,5
Die zu verabreichende Dosis und Häufigkeit der Anwendung sollte sich stets an der klinischen Wirksamkeit im Einzelfall orientieren.
Bei den im Folgenden aufgeführten Blutungsereignissen sollte die angegebene Faktor-VIII- Aktivität im Plasma (in % des Normalwertes oder in I.E./dl) im betreffenden Zeitraum nicht unter- schritten werden.
Die folgende Tabelle dient zur Orientierung für die Dosierung bei Blutungsereignissen und chirur- gischen Eingriffen:
Schwere der Blutung / Art des chirurgischen Eingriffs | Erforderlicher F VIII-Plasmaspiegel (%) (I.E./dl) | Häufigkeit der Dosierung (Stunden) / Behandlungsdauer (Tage) |
Blutungen | | |
Gelenkblutungen im Frühstadi- um, Muskelblutungen, Blutun- gen im Mundbereich | 20 40 | Injektion alle 12 bis 24 Stunden; min- destens 1 Tag, bis die (durch Schmer- zen erkennbare) Blutung sistiert bzw. Wundheilung erreicht ist. |
Ausgeprägte Gelenkblutungen, Muskelblutungen oder Hämato- me | 30 60 | Injektion alle 12 bis 24 Stunden für 3 bis 4 Tage oder länger wiederholen, bis die Schmerzen und Behinderungen beseitigt sind. |
Lebensbedrohliche Blutungen | 60 100 | Injektion alle 8 bis 24 Stunden wieder- holen, bis die Gefahr für den Patienten vorüber ist. |
Chirurgische Eingriffe Kleinere Eingriffe, einschließlich Zahnextraktionen | 30 60 | Injektion alle 24 Stunden; mindestens 1 Tag, bis Wundheilung erreicht ist. |
Größere Eingriffe | 80 100 (prä- und postopera- tiv) | Injektion alle 8 bis 24 Stunden wieder- holen, bis ausreichende Wundheilung erreicht ist; dann für mindestens weite- re 7 Tage einen Faktor VIII-Spiegel von 30 % bis 60 % (I.E./dl) aufrechterhal- ten. |
Ihr Arzt wird die Dosis und Anwendungshäufigkeit von Fanhdi® immer an die klinische Wirksam- keit im Einzelfall anpassen. Manchmal werden die benötigten Mengen höher sein als die vorher berechneten, insbesondere bei der ersten Dosis.
Verwenden Sie Fanhdi® um Blutungen zu verhindern (Prophylaxe), so wird Ihr Arzt die geeignete Dosierung berechnen. Die übliche Dosierung liegt bei 20 bis 40 I.E. Faktor VIII pro kg Körpergewicht im Abstand von 2-3 Tagen. In manchen Fällen, besonders bei jüngeren Patienten, können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein.
Obwohl die Dosierung mittels der oben aufgeführten Formel berechnet werden kann, ist es empfeh- lenswert in angemessenen Abständen geeignete Tests im Plasma durchzuführen, um sicherzustellen, dass passende Faktor-VIII-Spiegel erreicht und aufrechterhalten werden. Im Falle größerer operativer
Eingriffe ist eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie mittels Gerinnungsanalysen unver- zichtbar.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Fanhdi® zu stark oder zu schwach ist.
Diese Behandlungen sollten nur von Ärzten, die über Erfahrung in der Therapie der Hämophilie A verfügen, durchgeführt werden.
vergessen haben
Applizieren Sie sofort die nächste Anwendung und fahren Sie danach in regelmäßigen Intervallen gemäß den Anweisungen des Arztes fort.
Infundieren Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Gabe vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.