Psychiatrische Erkrankungen
Manche Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie Famina-ratiopharm® 20 anwenden, berichten über Depression oder depressive Verstimmung. Depressionen können schwerwiegend sein und
gelegentlich zu Selbsttötungsgedanken führen. Wenn bei Ihnen Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten, lassen Sie sich so rasch wie möglich von Ihrem Arzt medizinisch beraten.
Einnahme von Famina-ratiopharm® 20 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Informieren Sie außerdem jeden anderen Arzt oder Zahnarzt, der Ihnen ein anderes Medikament verschreibt (bzw. Ihren Apotheker), dass Sie Famina-ratiopharm® 20 einnehmen. Diese können Ihnen auch sagen, ob Sie zusätzliche Mittel zur Empfängnisverhütung (z. B. Kondome) anwenden müssen und wenn ja, wie lange.
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Einige Arzneimittel können die empfängnisverhütende Wirkung von Famina-ratiopharm® 20 herabsetzen oder unerwartete Blutungen verursachen. Hierzu gehören:
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Arzneimittel für die Behandlung von
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Epilepsie (z. B. Primidon, Hydantoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat)
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Tuberkulose (z. B. Rifampicin, Rifabutin)
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HIV-Infektionen (Ritonavir, Nevirapin, Efavirenz) oder anderen Infektionen (Griseofulvin)
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Bluthochdruck in den Gefäßen der Lunge (Bosentan)
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übermäßige Schläfrigkeit/Narkolepsie (Modafinil)
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das pflanzliche Arzneimittel Johanniskraut.
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Famina-ratiopharm® 20 können auch Einfluss auf die Wirksamkeit anderer Arzneimittel haben, z. B.
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Arzneimittel mit dem Wirkstoff Cyclosporin,
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das Antiepileptikum Lamotrigin (dies könnte zu einer erhöhten Häufigkeit von Anfällen führen).
Nehmen Sie Famina-ratiopharm® 20 nicht ein, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel einnehmen, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, da dies zu einem Anstieg der Blutwerte bei Leberfunktionstests (Anstieg des Leberenzyms ALT) führen könnte.
Ihr Arzt wird Ihnen ein anderes Kontrazeptivum verschreiben, bevor Sie mit der Einnahme dieser Arzneimittel beginnen.
Die Einnahme von Famina-ratiopharm® 20 kann ungefähr 2 Wochen nach Beendigung dieser
Behandlung wieder aufgenommen werden. Siehe Abschnitt „Famina-ratiopharm® 20 darf nicht eingenommen werden“.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Einnahme von Famina-ratiopharm® 20 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Famina-ratiopharm® 20 können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, falls nötig mit etwas Flüssigkeit.
Laboruntersuchungen
Wenn bei Ihnen Blutuntersuchungen durchgeführt werden müssen, informieren Sie Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie die Pille nehmen, da hormonelle Kontrazeptiva die Ergebnisse einiger Tests beeinflussen können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Wenn Sie Nebenwirkungen bekommen, insbesondere wenn diese schwerwiegend und anhaltend sind, oder wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert, und Sie dieses auf Famina- ratiopharm® 20 zurückführen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Alle Frauen, die kombinierte hormonale Kontrazeptiva anwenden, haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in den Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Arterien (arterielle
Thromboembolie [ATE]). Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva siehe Abschnitt 2, „Was sollten Sie vor der Anwendung von Famina-ratiopharm® 20 beachten?“.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt oder sich verschlechtert:
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Schwerwiegende Nebenwirkungen sowie deren Symptome, die in Zusammenhang mit Antibabypillen gebracht wurden, sind im Abschnitt 2 “Die Pille und Thrombose” und “Die Pille und Krebs”
beschrieben. Bitte lesen Sie diese Abschnitte sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie irgendwelche Fragen haben.
Bei Frauen, die die Pille nehmen, wurden die folgenden schweren Nebenwirkungen berichtet: Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronische entzündliche Erkrankungen des Darms), systemischer Lupus erythematodes (SLE, eine Erkrankung des Bindegewebes), Epilepsie, eine Art Hautausschlag, die Herpes gestationis genannt wird, Chorea (eine Bewegungsstörung), eine Bluterkrankung, die hämolytisch urämisches Syndrom bzw. HUS genannt wird (eine Erkrankung, bei der Blutgerinnsel zu Nierenschäden führen), braune Hautverfärbungen im Gesicht und am Körper (Chloasma), eine als Sydenham-Chorea bezeichnete Bewegungsstörung, Gelbfärbung der Haut, gynäkologische Erkrankungen (Endometriose, Uterus-Myome).
Andere mögliche Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Frauen berichtet, die die Pille einnehmen und können in den ersten Monaten nach Beginn der Einnahme von Famina-ratiopharm® 20 auftreten. Sie verschwinden aber üblicherweise wieder, sobald sich Ihr Körper an die Pille gewöhnt hat. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 10 Anwenderinnen) sind unregelmäßige Blutungen und Gewichtszunahme.
Häufig (1 bis 10 Anwenderinnen von 100): depressive Stimmung, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Brustschmerzen, Brustspannen, unregelmäßige Blutungen, Gewichtszunahme.
Gelegentlich (1 bis 10 Anwenderinnen von 1.000): keine oder verminderte Blutungen, Zwischenblutungen, Brustvergrößerung, verminderter Sexualtrieb, Nervosität, Migräne, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Akne, Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Wasseransammlungen im Körper, Bluthochdruck.
Selten (1 bis 10 Anwenderinnen von 10.000): vaginale Candidiasis (Pilzinfektion), beeinträchtigtes Hörvermögen (Otosklerose), Überempfindlichkeit, gesteigerter Sexualtrieb, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, gesundheitsschädliche Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie, zum Beispiel: in einem Bein oder Fuß (d. h. VTE), in einer Lunge (d. h. LE), Herzinfarkt, Schlaganfall, Mini-Schlaganfall oder vorübergehende, einem Schlaganfall ähnelnde Symptome, die als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden, Blutgerinnsel in der Leber, dem Magen/Darm, den Nieren oder dem
Auge. Die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel kann erhöht sein, wenn Sie an einer anderen Erkrankung leiden, die dieses Risiko erhöht (weitere Informationen zu den Erkrankungen, die das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen und die Symptome eines Blutgerinnsels siehe Abschnitt 2), Haarausfall (Alopezie), Juckreiz, Hauterkrankungen (Erythema nodosum – eine Hauterkrankung, die mit Gelenkschmerzen, Fieber, Überempfindlichkeit oder Infektion einhergeht und durch kleine schmerzhafte violette oder blaue Knötchen unter der Haut und auf den Schienbeinen, die dazu neigen, wieder aufzutreten, gekennzeichnet ist; Erythema multiforme – eine Hauterkrankung, die durch solide erhabene Stellen auf der Haut oder durch flüssigkeitsgefüllte Blasen, Rötungen oder Verfärbungen der Haut, die oft kreisförmig um Läsionen herum auftreten, gekennzeichnet ist), Flüssigkeitsabsonderung aus der Scheide, Flüssigkeitsabsonderung aus der Brust, Gewichtsabnahme.
Wenn bei Ihnen Blutuntersuchungen durchgeführt werden
Wenn bei Ihnen Blutuntersuchungen durchgeführt werden müssen, informieren Sie Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie die Pille nehmen, da hormonelle Kontrazeptiva die Ergebnisse einiger Tests beeinflussen können.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.