Erwinase darf bei Ihnen nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Crisantaspase (L-Asparaginase von Erwinia chrysanthemi) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
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wenn Sie durch die Anwendung eines Arzneimittels mit L-Asparaginase in der Vergangenheit schwere Entzündungsprobleme mit der Bauchspeicheldrüse hatten (schwere Pankreatitis)
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wenn Sie eine bestehende Entzündung Ihrer Bauchspeicheldrüse haben (akute Pankreatitis)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Erwinase anwenden.
Die folgenden Komplikationen können während der Behandlung mit Erwinase auftreten:
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Schwerwiegende lebensbedrohliche allergische Reaktionen. Das Krankenhaus verfügt über die notwendigen Ausrüstung zur Behandlung solcher Reaktionen.
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Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Wenn Sie Bauchschmerzen haben, kann dies ein Zeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein. Sie sollten dies unverzüglich Ihrem Arzt mitteilen. Es sind Fälle von Pankreatitis mit tödlichem Ausgang aufgetreten.
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Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie). Dieser kann durch die Gabe von Insulin eingestellt werden.
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Blutungen und Blutgerinnungsstörungen. Während der Behandlung kann Ihre Blutgerinnung beeinträchtigt sein. Beim Auftreten von erheblichen Blutungen wird die Behandlung abgebrochen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob und wann die Behandlung wieder aufgenommen werden kann.
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Das Arzneimittel kann eine Leberfunktionsstörung verursachen oder verschlimmern. Im Falle einer schweren Reaktion wird das Absetzen von Erwinase in Betracht gezogen. Die Behandlung kann unter engmaschiger Überwachung wieder aufgenommen werden, jedoch nur, wenn eine nahezu vollständige Wiederherstellung erreicht ist.
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Neurologische Störungen mit tödlichem Ausgang wurden berichtet. Ein posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (charakterisiert durch Kopfschmerz, Verwirrtheit, Krampfanfälle und Sehverlust) kann die Gabe von blutdrucksenkenden Arzneimitteln und – bei Auftreten von Krampfanfällen – eine Epilepsie-Therapie erforderlich machen.
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Nierenfunktionsstörungen aufgrund von hohen Harnsäurekonzentrationen im Blut durch die Zerstörung von Krebszellen.
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Eingeschränktes Immunsystem, das Sie anfälliger für Infektionen machen kann.
Überwachung während der Behandlung mit Erwinase
Während und nach der Behandlung mit Erwinase werden Sie engmaschig auf Folgendes überwacht:
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Allergische Reaktionen
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Funktion von Bauchspeicheldrüse, Nieren und Leber
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Normales Blutbild
Zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit werden der Produktname und die Chargenbezeichnung für jede Erwinase-Dosis, die Sie erhalten, vom medizinischen Fachpersonal protokolliert.
Anwendung von Erwinase mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Dies gilt insbesondere für:
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Arzneimittel zur Behandlung von Krebs, wie Methotrexat oder Cytarabin, da sie die Wirkungsweise von Erwinase beeinflussen können.
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Vincristin, das in der Krebsbehandlung verwendet wird. Die toxischen Wirkungen beider Arzneimittel und das Risiko eines allergischen Schocks (Anaphylaxie) können dadurch gesteigert werden.
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Imatinib, ein Arzneimittel, das auch in der Krebsbehandlung eingesetzt wird, da dieses bei Anwendung zusammen mit Erwinase die toxischen Wirkungen auf die Leber verstärken kann.
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Prednison, Cumarin, Heparin, Dipyridamol, Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidale Antirheumatika, da diese die Blutgerinnung verändern können.
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Die gleichzeitige Impfung mit Lebendimpfstoffen erhöht das Risiko von schweren Infektionen. Eine Impfung mit Lebendimpfstoffen sollte deshalb frühestens 3 Monate nach Beendigung der gesamten Anti-Leukämie-Behandlung erfolgen.
Wir empfehlen Ihrem Arzt, Erwinase nicht mit anderen Arzneimitteln zu mischen, obwohl Sie im
Rahmen Ihrer Therapie wahrscheinlich andere Arzneimittel vor, während oder nach der Behandlung mit Erwinase erhalten werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Erforderlichenfalls müssen Männer und Frauen vor und einige Zeit nach der Behandlung mit Erwinase notwendige Verhütungsmaßnahmen ergreifen.
Stillzeit
Sie dürfen während der Behandlung mit Erwinase nicht stillen. Es kann ein Risiko für das gestillte Kind bestehen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Die Möglichkeit einer verminderten männlichen Fruchtbarkeit kann nicht ausgeschlossen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, wie z. B. Schläfrigkeit, Verwirrungszustände, Benommenheit, Übelkeit oder Erbrechen, kann dieses Arzneimittel auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Ihr Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Falls diese Beschwerden bei Ihnen auftreten, dürfen Sie kein Auto fahren und keine Maschinen bedienen.
Erwinase enthält Natrium und Glucose
Erwinase enthält die folgenden sonstigen Bestandteile:
■ Natrium (weniger als 23 mg pro Dosis). Sie können dieses Arzneimittel als im Wesentlichen
natriumfrei betrachten, wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen.
■ Glucose. Wenn Sie Diabetiker sind, beachten Sie bitte, dass jede Flasche Erwinase 5 mg Glucose enthält.