Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die unter der Behandlung mit ELDISINE® auftretenden Nebenwirkungen sind häufig dosisabhängig und in der Regel heilbar. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Verminderung von bestimmten weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie).
Häufig: Verminderung oder Erhöhung von Blutplättchen (Thrombozytopenie,
Thrombozytose).
Die Verminderung der Leukozyten ist gewöhnlich der dosisbegrenzende Faktor. Bei einer Dosierung von einer Bolus-Injektion pro Woche kam es im allgemeinen nicht zu einer Verminderung der Blutplättchen, jedoch bei anderen Dosierungsplänen und bei Patienten mit vorbestehender Knochenmark- schädigung. Eine Erhöhung der Blutplättchen wurde bei Patienten beobachtet, bei denen Vindesin eine Granulozytopenie hervorrief.
Endokrine Erkrankungen
Selten wird das Syndrom einer gestörten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) beobachtet. Es kommt dabei zu einer erhöhten Natriumausscheidung und erniedrigten Blutnatriumwerten.
Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme bessert die Hyponatriämie und den renalen Natriumverlust.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Aufgrund der gastrointestinalen Nebenwirkungen tritt sehr häufig Appetitlosigkeit auf.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Missempfindungen, insbesondere Taubheit der Finger- und Zehenspitzen, Verlust der tiefen Sehnenreflexe.
Häufig: periphere Nervenentzündungen, Störungen der Bewegungskoordination, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Depressionen, Krämpfe, Schwindel.
Gelegentlich: Kieferschmerzen, Hängefuß, Lähmungen, teilweise oder
vollständige Taubheit.
Selten: Gleichgewichtsstörungen.
Es wurden auch Gliederschmerzen berichtet.
Bei einigen Patienten wurden Krämpfe, häufig zusammen mit Bluthochdruck beobachtet, bei Kindern auch Krämpfe mit anschließender Bewusstlosigkeit.
Nach Behandlung mit Vinca-Alkaloiden wurde über Schäden des achten Hirnnervs, die sowohl Gleichgewichts- wie auch Hörorgan betroffen haben, berichtet. Dabei kann es zu teilweiser oder vollständiger Taubheit kommen, die vorübergehend oder bleibend sein kann. Außerdem können Gleichgewichtsstörungen einschließlich Schwindel und Augenzittern auftreten.
Besondere Vorsicht ist angebracht bei der Kombination von ELDISINE® mit anderen gehörschädigenden Substanzen wie z.B. Cisplatin.
Augenerkrankungen
Über Rindenblindheit bei Patienten, die Vindesin in Kombination mit weiteren Chemotherapeutika erhielten, wurde berichtet. Die Beteiligung des Vindesins an dieser Reaktion ist unklar.
Herzerkrankungen
Sehr selten wurde bei Patienten mit vorausgegangener Bestrahlung des mittleren Brustraums im Zusammenhang mit Zytostatika-Kombinationen, die Vindesin enthalten, über Erkrankungen der Koronararterien und Herzinfarkt berichtet.
Gefäßerkrankungen
Erhöhung oder Erniedrigung des Blutdruckes.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Atemnot.
Selten: Krampf der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus).
Es wurde über ausgeprägten Bronchospasmus und akute Atemnot nach Injektion von Vinca-Alkaloiden berichtet, im Allgemeinen im Rahmen einer Kombinationsbehandlung mit Mitomycin. Diese Reaktionen können im zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe von Vindesinsulfat, aber auch verzögert auftreten (siehe auch Abschnitt 2. Anwendung von ELDISINE® zusammen mit anderen Arzneimitteln).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen.
Häufig: Krämpfe im Bauchraum, Geschwür (Ulzeration) der Mundschleimhaut, Durchfall.
Gelegentlich: Darmverschluss.
Es wurden auch Darmnekrosen und/oder Darmperforationen beobachtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig tritt Haarausfall auf, der sich in der Regel zurückbildet. Fleckiger (makulöser) Hautausschlag wird häufig beobachtet.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Allgemeine Schmerzen der Skelettmuskulatur.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: erhöhtes Harnvolumen (Polyurie), erschwerte Blasenentleerung (Dysurie) und Harnverhaltung.
Wie bei allen Behandlungen mit Zytostatika kann es auch nach Vindesinsulfat- Gabe zu einer akuten Nierenschädigung infolge eines erhöhten Serumharnsäurespiegels kommen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Vindesinsulfat kann bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit (Fehlen reifer Spermien oder Ausbleiben der Monatsblutung) führen. Abhängig vom Alter der Patienten und von der Gesamtdosis ist eine Reversibilität der Effekte auf die Fertilität möglich.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Unwohlsein, Schwäche, Fieber. Häufig: Frösteln, Reaktionen an der Injektionsstelle.
Es wurden auch Schmerzen im Bereich des Tumors beobachtet. Bei versehentlicher Anwendung von ELDISINE® außerhalb der Vene
(paravenöse Injektion) können lokale Entzündungen und Venenentzündungen bis zu schweren Gewebsnekrosen auftreten. Die Heilung derartiger Wunden kann mehrere Wochen dauern und von starken Schmerzen begleitet sein. Die Beschwerden können nach Abheilung fortbestehen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzeigen.
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