Psychiatrische Erkrankungen
Manche Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie Diane-35 anwenden, berichten über Depression oder depressive Verstimmung. Depressionen können schwerwiegend sein und gelegentlich zu Selbsttötungsgedanken führen. Wenn bei Ihnen Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten, lassen Sie sich so rasch wie möglich von Ihrem Arzt medizinisch beraten.
Verminderte Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Diane-35 kann reduziert werden, wie z. B. im Falle einer vergessenen
Tabletteneinnahme (siehe unter 3. „Wenn Sie die Einnahme von Diane-35 vergessen haben“), bei Magen-Darmerkrankungen oder bei bestimmter begleitender Medikation (siehe unter 3. „Wodurch kann die empfängnisverhütende Wirkung herabgesetzt werden?”).
Medizinische Beratung/Untersuchung
Vor Beginn der Anwendung hormonhaltiger Arzneimittel wie Diane-35 soll eine gründliche allgemeine Untersuchung (Körpergewicht, Blutdruck, Herz, Beine und Haut, Untersuchung des Urins auf Zucker, gegebenenfalls auch Durchführung einer speziellen Leberdiagnostik) sowie gynäkologische Untersuchungen (einschließlich der Brust und eines Abstrichs vom Gebärmutterhals) durchgeführt und eine sorgfältige Familienanamnese (Krankheitsfälle in der Familie) erhoben werden. Vor der Anwendung von Diane-35 ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Störungen des Gerinnungssystems sind auszuschließen, wenn bei Blutsverwandten bereits im jüngeren Alter eine Blutpfropfbildung (thromboembolische Krankheiten, z. B. tiefe Venenthrombosen, Schlaganfall, Herzinfarkt) aufgetreten ist. Während der Anwendung empfehlen sich Kontrollen in etwa halbjährlichen Abständen.
Einnahme von Diane-35 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie immer Ihren Arzt, welche Arzneimittel oder pflanzlichen Produkte Sie bereits anwenden. Informieren Sie auch jeden anderen Arzt oder Zahnarzt, der Ihnen andere Arzneimittel verschreibt (oder den Apotheker), dass Sie Diane-35 einnehmen. Diese können Ihnen sagen, ob Sie zusätzliche empfängnisverhütende Vorsichtsmaßnahmen anwenden müssen (z. B. Kondome) und, falls ja, wie lange, oder ob die Einnahme eines anderen Arzneimittels, das Sie benötigen, geändert werden muss.
Einige Arzneimittel:
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können einen Einfluss auf die Blutspiegel von Diane-35 haben
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können die empfängnisverhütende Wirksamkeit verringern
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können unerwartete Blutungen hervorrufen.
Diese umfassen:
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Arzneimittel zur Behandlung von:
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Epilepsie (z. B. Primidon, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin)
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Tuberkulose (z. B. Rifampicin)
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HIV- und Hepatitis-C-Virus-Infektionen (sogenannte Proteaseinhibitoren und nicht- nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren wie Ritonavir, Nevirapin, Efavirenz)
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Pilzerkrankungen (z. B. Griseofulvin, Ketoconazol)
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Arthritis, Arthrose (Etoricoxib)
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hohem Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge (Bosentan)
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und das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut
Diane-35 kann die Wirksamkeit bestimmter anderer Arzneimittel beeinflussen, z. B.
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Arzneimittel, die Ciclosporin enthalten
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das Antiepileptikum Lamotrigin (dies könnte zu einer erhöhten Häufigkeit von Krampfanfällen führen)
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Theophyllin (zur Behandlung von Atemproblemen)
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Tizanidin (zur Behandlung von Muskelschmerzen und/oder Muskelkrämpfen)
Frauen, die mit einem Arzneimittel der oben genannten Substanzklassen behandelt werden, sollten während dieser Zeit neben Diane-35 zusätzliche Barrieremethoden anwenden, d. h. während der Einnahme der Begleitmedikation und noch 28 Tage darüber hinaus.
Geht die Verwendung einer zusätzlichen Barrieremethode über das Ende der Tabletten in der Diane- 35 Packung hinaus, dann sollte die Einnahme aus der nächsten Diane-35 Packung ohne die übliche 7- tägige Unterbrechung angeschlossen werden.
Auch ist es möglich, dass sich der Bedarf an Arzneimitteln gegen Diabetes (mellitus) ändert. Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Hinweis
Diane-35 darf nicht mit Arzneimitteln, die zum Zweck der hormonellen Empfängnisverhütung
angewendet werden, kombiniert werden; solche sind ggf. vor Beginn der Therapie mit Diane-35 abzusetzen (s. hierzu auch “Wie ist Diane-35 einzunehmen?”).
Wenden Sie Diane-35 nicht an, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel einnehmen, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, da dies zu erhöhten Leberfunktionswerten bei Bluttests führen kann (erhöhte ALT-Leberenzyme). Ihr Arzt wird Ihnen eine andere Art der
Verhütung empfehlen, bevor die Therapie mit diesen Arzneimitteln gestartet wird. Ca. 2 Wochen nach Behandlungsende kann Diane-35 wieder angewendet werden. Siehe Abschnitt „Diane-35 darf nicht angewendet werden“.
Labortests
Hormonelle Verhütungsmittel, die eingenommen werden, können die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen. Informieren Sie daher Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie Diane-35 einnehmen, wenn bei Ihnen ein Bluttest oder andere Laboruntersuchungen durchgeführt werden müssen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft vermuten, darf Diane-35 nicht angewendet werden. Tritt unter der Anwendung von Diane-35 eine Schwangerschaft ein, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Die vorausgegangene Einnahme von Diane-35 ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Sie sollen Diane-35 nicht in der Stillzeit anwenden, da die Milchproduktion verringert sein kann und geringe Wirkstoffmengen in die Muttermilch übergehen.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.
Diane-35 enthält Lactose und Sucrose (Zucker).
Jede einzelne Tablette dieses Arzneimittels enthält Lactose und Sucrose. Bitte nehmen Sie Diane-35 daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Wenn Sie Nebenwirkungen bekommen, insbesondere wenn diese schwerwiegend und anhaltend sind, oder wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert, und Sie dieses auf Diane-35 zurückführen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Alle Frauen, die Diane-35 oder die „Pille“ anwenden, haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in den Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Arterien (arterielle Thromboembolie [ATE]).
Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Arzneimittel siehe Abschnitt 2. „Was sollten Sie vor der Anwendung von Diane-35 beachten?“
Die nachstehend aufgeführten Nebenwirkungen wurden mit der Einnahme von Diane-35 in Verbindung gebracht:
Häufige Nebenwirkungen (1 bis 10 von 100 Anwenderinnen können betroffen sein)
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Übelkeit
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Bauchschmerzen
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Gewichtszunahme
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Kopfschmerzen
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Depressive Stimmung, Stimmungsschwankungen
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Empfindlichkeit der Brust, Brustschmerzen
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Zwischenblutungen
Gelegentliche Nebenwirkungen (1 bis 10 von 1.000 Anwenderinnen können betroffen sein)
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Erbrechen
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Durchfall
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Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe
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Migräne
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Beeinflussung des Geschlechtstriebs
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Brustvergrößerung
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Hautausschlag
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Nesselsucht
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Gelblich-braune Flecken auf der Haut (Chloasma)
Seltene Nebenwirkungen (1 bis 10 von 10.000 Anwenderinnen können betroffen sein)
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Unverträglichkeit von Kontaktlinsen (trockene Augen)
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Blutgerinnsel in einer Vene
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Überempfindlichkeitsreaktion
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Gewichtsabnahme
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Brustdrüsensekretion
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Veränderung der Scheidensekretion (z. B. vermehrter Ausfluss)
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Knotenrose (Erythema nodosum), schwerer Hautausschlag (Erythema multiforme)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlagen der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erhöhung des Blutdruckes
Weiterhin wurden unter Anwendung der „Pille“ folgende Nebenwirkungen berichtet:
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Gefäßverschluss in den Arterien durch Blutgerinnsel,
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Gefäßverschluss in den Venen durch Blutgerinnsel,
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Bluthochdruck,
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Lebertumore (gutartig oder bösartig),
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Auftreten und Verschlechterung folgender Erkrankungen, die mit der Einnahme der „Pille“ in
Verbindung gebracht werden, deren Ursachen jedoch nicht eindeutig nachgewiesen sind: chronische Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa), Epilepsie, Uterusmyome, eine Stoffwechselerkrankung mit Störung der Bildung des Blutfarbstoffes (Porphyrie), eine Erkrankung des Abwehrsystems (systemischer Lupus erythematodes), Bläschenausschlag (Schwangerschaftsherpes, Herpes gestationis), eine neurologische Erkrankungen mit
unwillkürlichen Muskelbewegungen (Chorea minor Sydenham), eine Bluterkrankung, die zu Nierenschäden führt (hämolytisch-urämisches Syndrom), Gelbsucht und/oder Juckreiz durch Gallenstauung (Cholestase).
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Pigmentstörungen (Chloasma),
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Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können die Unterbrechung der Einnahme notwendig machen, bis die Leberfunktionswerte wieder im Normalbereich sind.
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Wenn Sie an einem erblichen Angioödem leiden, können Arzneimittel, die Estrogene enthalten, Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern (siehe Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Die Häufigkeit von Brustkrebsdiagnosen ist bei Anwenderinnen der „Pille“ geringfügig erhöht. Da bei
Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebsdiagnosen
gering im Verhältnis zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken. Es ist nicht bekannt, ob die
Krebserstehung auf die Einnahme der „Pille“ zurückzuführen ist. Für weitere Informationen siehe Abschnitt „Diane-35 und Krebs“.
Sollten sich bei Frauen, die unter vermehrter Körperbehaarung (Hirsutismus) leiden, die Symptome in der letzten Zeit wesentlich verschlechtert haben, müssen die Ursachen hierfür (Androgen- produzierender Tumor, Störungen der Enzyme der Nebennierenrinde) vom Arzt abgeklärt werden.
Andere Stoffwechselfunktionen
Vereinzelt kann es zu Störungen im Stoffwechsel der Folsäure und der Aminosäure Tryptophan (einem Eiweißbaustein) kommen.
Diane-35 hat aufgrund seiner Zusammensetzung bei regelmäßiger Einnahme eine empfängnisverhütende Wirkung. Unregelmäßige Einnahme von Diane-35 kann zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen. Die regelmäßige Einnahme von Diane-35 ist sehr wichtig, damit sowohl Zyklusunregelmäßigkeiten als auch eine Schwangerschaft (wegen eines möglichen Einflusses von Cyproteronacetat auf ein entstehendes Kind) verhindert werden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.