Piramal Desfluran sollte nur von Ärzten gegeben werden, die für die Verabreichung einer Vollnarkose entsprechend ausgebildet sind, bzw. nur unter deren Aufsicht oder unter der Aufsicht eines Anästhesisten.
Desfluran Piramal darf nicht angewendet werden:
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wenn es medizinische Gründe gibt oder jemals gab, aufgrund derer Sie keine Vollnarkose erhalten sollten
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wenn Sie allergisch gegen Desfluran oder gegen andere halogenierte Anästhetikawie Isofluran oder Sevofluran sind
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Wenn es bei Ihnen oder einem Familienmitglied zu einem raschen und deutlichen Anstieg der Körpertemperatur während einer Operation kam oder kurz darauf (eine Erkrankung, die maligne Hyperthermie genannt wird). Es wurde vom tödlichen Ausgang einer malignen Hyperthermie bei der Anwendung von Desfluran berichtet.
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bei einem Kind, zur Einleitung einer Narkose, aufgrund des erheblichen Risikos von Husten, Atemanhalten, Atemstillstand, Stimmbandkrämpfe (Laryngospasmus) und erhöhte Sekretmengen in der Luftröhre besteht
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bei einem Kind (unter 6 Jahren), zur Aufrechterhaltung der Narkose, es sei denn, das Kind ist
intubiert. Intubation heißt, dass ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre geführt wird, der die Atmung erleichtert
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als alleiniges Anästhetikum, angewendet werden wenn bei Ihnen ein Risiko fürerhöhte Herzfrequenz oder Bluthochdruck besteht
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wenn es bei Ihnen in der Vergangenheit Hepatitis oder ungeklärte mittelschwere oder schwere Leberfunktionsstörungen diagnostiziert wurden (z. B. Gelbsucht mit, unklaren Fieberzuständen und/oder einer erhöhten Anzahl von bestimmten weißen Blutkörperchen) gekommen ist
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wenn Sie außerhalb eines Krankenhauses oder einer Tagesklinik einem dentalchirurgischen Eingriff unterzogen werden.
Bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten, informieren Sie Ihren Arzt oder Anästhesist, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Desfluran Piramal bei Ihnen angewendet wird,
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wenn bei Ihnen ein Risiko für erhöhten Druck im Kopf besteht, z. B. einHirntumor
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wenn Sie eine Tendenz zur Bronchokonstriktion (eine Verengung der Lunge und Atemwege, die Husten, Keuchen oder Atemnot verursacht) haben
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wenn bei Ihnen ein Risiko für eine koronare Herzkrankheit besteht (die Blutgefäße
transportieren nicht genügend Blut und Sauerstoff zumHerzmuskel)
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wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn dieses Arzneimittel während der Geburt verabreicht wird (siehe auch „Schwangerschaft undStillzeit“)
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wenn Sie an einer Erkrankung der Muskeln (neuromuskuläre Erkrankung, zum Beispiel der so genannten „Muskeldystrophie des Typs Duchenne“), leiden. Es kann sein, dass Ihnen zusammen mit Desfluran Piramal ein Mittel zur Muskelentspannung (Muskelrelaxans) gegeben wird
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wenn Sie früher eine Allgemeinnarkose erhalten haben, vor allem, wenn Sie mehrere Dosen über einen kurzen Zeitraum erhielten
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bei einem Kind, wenn es vor Kurzem eine Infektion der Atemwegehatte.
Ihr Arzt wendet möglicherweise weniger Desfluran Piramal an:
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wenn Sie Sie ein niedriges Blutvolumen (Hypovolämie) haben
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wenn Sie Sie einen niedrige Blutdruck (Hypotonie) haben
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wenn Sie geschwächt sind.
Ihr Arzt kann sich gegen eine Verwendung von Desfluran entscheiden, und Ihnen eine andere Art von Anästhesie verabreichen:
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wenn Sie an einer Lebererkrankungen durch Alkoholmissbrauch (Zirrhose) leiden
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wenn Sie eine Virushepatitis (virusbedingte Lebererkrankung) haben
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wenn Sie andere Art von Lebererkrankungen haben (z. B. ungeklärte Leberprobleme nach einer Narkose, wie
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Gelbsucht (gelbe Hautfarbe und gelbe Augen)
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Fieber
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hepatozelluläre Nekrose)
Desfluran Piramal kann eine maligne Hyperthermie verursachen (dabei steigt die Körpertemperatur während oder kurz nach einer Operation plötzlich gefährlich stark an in Begleitung von Muskelsteifheit und anderen Symptomen).
Wenn bereits ein Inhalationsnarkotikum verabreicht wurde, insbesondere bei mehreren Anwendungen während eines kurzen zeitlichen Abstands (wiederholte Anwendung), muss Ihr Arzt besonders vorsichtig sein.
Nach der Narkose mit Desfluran Piramal wachen Sie schnell wieder auf. Wenn davon ausgegangen wird, dass Sie nach der Operation Schmerzen haben werden, gibt Ihnen Ihr Arzt ein Schmerzmittel. Das kann entweder am Ende der Operation oder während der Aufwachphase sein.
Desfluran Piramal kann einen leichten Anstieg des Blutzuckerspiegels während der Narkose hervorrufen.
Mittelohr-Operationen
Desfluran, wie auch andere volatile Anästhetika, führt zu einer Druckerhöhung im Mittelohr, vor allem bei Kindern. Während einer Narkose mit Desfluran wird daher eine Überwachung des Drucks im Mittelohr empfohlen.
Kinder
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Desfluran sollte bei Kindern mit Asthma oder mit einer Infektion der oberen Atemwege in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden, da sich die Luftröhre verengen und der Widerstand in der Luftröhre sich verstärken kann.
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Desfluran Piramal 100 % darf bei Kindern nicht zur Einleitung einer Narkose angewendet werden.
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In sehr seltenen Fällen kann Desfluran Piramal 100 % bei Kindern Herzrhythmusprobleme hervorrufen. Dies kann zum Tod direkt nach der Operation führen. Diese Probleme werden bei Kindern beobachtet, die an einer Nerven- und Muskelerkrankung leiden (neuromuskuläre Erkrankung), insbesondere an einer Erkrankung mit dem Namen „Muskeldystrophie Duchenne“. In den meisten, jedoch nicht in allen Fällen wurde gleichzeitig ein Muskelrelaxans mit dem Namen Suxamethoniumchlorid gegeben.
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Das Aufwachen aus der Narkose kann bei Kindern einen kurzen Zustand der Aufregung hervorrufen, wodurch diese Kinder unkooperativ werden.
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Desfluran Piramal darf nur dann zur Erhaltung der Narkose gegeben werden, wenn die Atmung durch einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre unterstützt wird (Intubation).
Anwendung von Desfluran Piramal zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Besonderer Sorgfalt ist erforderlich, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
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Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Pancuronium, Atracurium, Vecuronium). Diese Medikamente helfen bei der Muskelentspannung. Der Anästhesist muss möglicherweise die Dosierung anpassen.
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Opioide (z. B. Fentanyl, Morphin, Remifentanil). Diese Arzneimittel sind starke Schmerzmittel und werden häufig während der Vollnarkose verwendet. Informieren Sie Ihren Arzt, auch wenn Sie diese Schmerzmittel zu anderen Zeitpunkten anwenden.
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Benzodiazepine (z. B. Midazolam, Diazepam, Nitrazepam). Dies sind Beruhigungsmittel, die verwendet werden, um einen Patienten zu beruhigen, der vor der Operation aufgeregt ist.
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Informieren Sie Ihren Arzt, auch wenn Sie diese Beruhigungsmittel zu anderen Zeitpunkten anwenden.
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Lachgas (Distickstoffmonoxid). Dieses Arzneimittel wird während der Vollnarkose angewendet, damit der Patient schläft und die Schmerzen gelindert werden.
Anwendung von Desfluran Piramal zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Desfluran Piramal ist ein Arzneimittel, das Sie in Schlaf versetzen und den Schlaf aufrechterhalten soll, damit Sie operiert werden können. Sie sollten Ihren Arzt, Chirurgen oder Anästhesisten fragen, wann und was Sie vor der Narkose und nach dem Aufwachen essen oder trinken dürfen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine ausreichenden Daten über die Anwendung von Desfluran in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Desfluran darf daher bei schwangeren und stillenden Frauen nur angewendet werden, wenn dies als absolut notwendig erachtet wird. Nach der Narkose mit Desfluran sollte etwa 24 Stunden lang nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Desfluran Piramal kann für einige Zeit nach Erhalt des Arzneimittels Ihre Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Sie sollten daher innerhalb von 24 Stunden nach Ihrer Operation kein Fahrzeug lenken und auch keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.