Corase 500Â 000 darf nicht angewendet werden
wenn Sie ĂŒberempfindlich (allergisch) gegenĂŒber dem Wirkstoff Urokinase oder einen der sonstigen Bestandteile von Corase 500Â 000 sind,
bei allen Formen verminderter BlutgerinnungsfÀhigkeit, insbesondere Spontanfibrinolysen, hÀmorrhagischer Diathese und gleichzeitiger Behandlung mit oralen Antikoagulantien,
bei akuten cerebrovaskulĂ€ren Ereignissen, z. B. cerebraler Insult, TIA (Erkrankungen der HirngefĂ€Ăe) insbesondere intrakraniellen Blutungen,
bei intrakraniellen Neoplasien (Neubildungen in der SchĂ€delhöhle), Aneurysmen oder arteriovenösen Missbildungen der HirngefĂ€Ăe (Cerebralarterien),
bei einer Arterienausweitung (Aneurysma dissecans),
bei manifest klinisch relevanter Blutung,
bei erhöhter Blutungsbereitschaft infolge von:
Magen-Darm-Erkrankungen, z. B. GeschwĂŒren (Malignomen), Magen- und ZwölffingerdarmgeschwĂŒr (Ulcus ventriculi sive duodeni), akute Colitis ulcerosa,
Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsteile (Urogenitaltrakt), z. B. Malignome, Urolithiasis,
Lungenerkrankungen, z. B. kavernöse Tuberkulose oder Bronchiektasen,
schweren Lebererkrankungen, z. B. Leberzirrhose, Ăsophagusvarizen,
schweren Nierenerkrankungen.
innerhalb von 3 Monaten nach einer schweren Blutung (z. B. gastrointestinale, intrakranielle), nach einem schweren Trauma (Verletzung) oder einem gröĂeren chirurgischen Eingriff (z. B. koronare Bypass-Operation, intrakranielle oder intraspinale Eingriffe oder Traumen),
in den ersten 4 Wochen nach einer Geburt,
bei Fehlgeburt (Abort),
bei drohender Fehlgeburt (Abortus imminens),
bei Verdacht auf falsch sitzenden Mutterkuchen (Placenta praevia),
nach Punktion eines nicht komprimierbaren GefĂ€Ăes,
innerhalb von 10 Tagen nach Gewebeentnahme (Organbiopsie); RĂŒckenmarkswasserentnahme (Lumbalpunktion); lĂ€ngerfristiger externer Herzmassage; kĂŒrzlich erfolgter intramuskulĂ€rer Injektion,
bei therapeutisch nicht beeinflussbarem schwerem, arteriellen Bluthochdruck (Hypertonie, systolisch ĂŒber 200 mmHg, diastolisch ĂŒber 100 mmHg), AugenhintergrundverĂ€nderungen (Fundus hypertonicus III und IV),
bei Netzhauterkrankungen (hÀmorrhagischer Retinopathie) oder anderen Erkrankungen des Auges mit Blutungsneigung,
bei akuter BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung (Pankreatitis), HerzbeutelentzĂŒndung (Perikarditis), HerzinnenhautentzĂŒndung (bakterielle Endokarditis),
bei schwerer Allgemeininfektion (Sepsis).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Corase 500 000 ist erforderlich
bei anderen als den in Abschnitt 4.3 erwĂ€hnten cerebrovaskulĂ€ren Erkrankungen oder anamnestisch bekannten, lĂ€ngerfristig zurĂŒckliegenden cerebrovaskulĂ€ren Ereignissen
bei Bluthochdruck (arterieller Hypertonie),
bei Thromben im linken Herzen (z. B. bei Mitralstenose mit Vorhofflimmern),
bei septischer Thrombophlebitis oder infizierter arteriovenöser Fistel mit Thromboseverschluss,
bei UmstÀnden, bei denen eine mögliche Blutungsquelle schwer zugÀnglich ist,
bei Verminderung der BlutplÀttchen (Thrombozytenzahl) und/oder VerÀnderungen von Laborparametern, die eine gestörte Blutgerinnung (z. B. VerlÀngerung der TZ, aPTT, Quickwerte u.a.m.) möglich erscheinen lassen.
IntramuskulÀre Injektionen und die Verwendung starrer Katheter sollen wÀhrend der Behandlung mit Urokinase unterbleiben.
Nach Herzdruckmassage im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr Blutungskomplikationen.
Bei Auftreten von Blutungen sollte entsprechend den unter Abschnitt 4.2 gegebenen Anweisungen verfahren werden.
Bei der Anwendung von aus Humanproteinen hergestellten Arzneimitteln ist die Ăbertragung von Infektionserkrankungen - auch bislang unbekannter Natur - nicht völlig auszuschlieĂen. Diese Gefahr ist wegen des geforderten Inaktivierungsverfahrens (Erhitzung in Lösung 10 Stunden bei + 60 °C) aber Ă€uĂerst gering.
Bei hoher Dosierung erfolgt die Ăberwachung wie bei jeder fibrinolytischen Behandlung mittels Fibrinogen und aPTT-Bestimmung, gegebenfalls Thrombinzeit.
Bei Dosierung unter 40.000 I.E./Stunde Ă€ndern sich dagegen die Laborwerte ĂŒblicherweise kaum: der Nachweis der fibrinolytischen AktivitĂ€t lĂ€sst sich hier durch eine VerkĂŒrzung der Euglobulinzeit sowie einer Erhöhung der Fibrinspaltprodukte erbringen.
EingeschrÀnkte Nieren- und/oder Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nieren- und/oder Leberfunktion ist eventuell eine Dosisreduktion erforderlich. Dabei sollte der Fibrinogenspiegel nicht unter 100 mg/dl absinken.
Ăltere Patienten
Bei Ă€lteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr intrakraniale Blutungen. Deshalb soll bei diesen Patienten das Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnis besonders sorgfĂ€ltig geprĂŒft werden.
Kinder
Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine ausreichenden Daten zu einer Anwendung von Corase 500 000 in der Schwangerschaft vor. Niedermolekulare Urokinasefragmente und aktives Plasmin passieren die Plazenta. Um Ihr ungeborenes Kind nicht zu gefÀhrden, darf Ihnen Corase 500 000 wÀhrend der gesamten Schwangerschaft nur im Notfall verabreicht werden.
Das Auftreten von Blutungen und vorzeitigen Wehen sowie eine passive Immunisierung des ungeborenen Kindes durch mĂŒtterliche Antikörper gegen Corase 500 000 kann nicht ausgeschlossen werden.
In den ersten 4 Wochen nach der Geburt, bei einer Fehlgeburt (Abort) bzw. bei einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens) sowie bei Verdacht auf einen falsch sitzenden Mutterkuchen (Placenta praevia) darf Ihnen Corase 500Â 000 nicht verabreicht werden.
Stillzeit
Es liegen keine Erkenntnisse zum Ăbergang von Corase 500 000 in die Muttermilch vor. Daher darf bei Ihnen Corase 500 000 in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der behandelnde Arzt dies fĂŒr zwingend erforderlich hĂ€lt.
VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Corase 500 000 hat einen vernachlĂ€ssigbaren Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.