Convulex darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Valproinsäure oder einen der sonstigen Bestandteile von Convulex sind;
- wenn Sie eine bestehende Lebererkrankung haben;
- wenn enge Verwandte an schweren Leberfunktionsstörungen leiden oder gelitten haben;
- wenn Sie eine schwere Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse haben;
- wenn Sie an hepatischer Porphyrie (einer seltenen Stoffwechselerkrankung) leiden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahmevon Convulex ist erforderlich,
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- wenn Sie an ?systemischem Lupus erythematodes? (einer seltenen Erkrankung des Immunsystems) leiden: in diesem Fall dürfen Sie Convulex - Kapseln nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.
- falls Sie operiert werden müssen: vor chirurgischen Eingriffen informieren Sie bitte den behandelnden Arzt, dass Sie Convulex einnehmen, da Valproinsäure die Blutungszeit verlängern kann.
Was Sie vor der Behandlung mit Convulex noch wissen sollten:
In seltenen Fällen ist über schwere Schädigungen der Leber mit tödlichem Ausgang berichtet worden. Am häufigsten betroffen sind Kinder unter 3 Jahren und solche, die an angeborenen Stoffwechsel- erkrankungen oder schweren Anfallsformen leiden, besonders wenn zusätzlich eine geistige Behinderung vorliegt. In der Mehrzahl der Fälle wurden Leberschäden innerhalb der ersten 6 Monate der Behandlung beobachtet, insbesondere zwischen der 2. und 12. Woche und zumeist bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Antiepileptika.
Allgemeine Symptome einer schweren Lebererkrankung sind: Zunahme der Anfallshäufigkeit, körperliches Unwohlsein, Schwächegefühl, Appetitverlust, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, vermehrte Wasseransammlung im Gewebe, Teilnahmslosigkeit, Benommenheit, Gelbsucht.
Ähnliche Beschwerden können auch bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Bei Auftreten derartiger Symptome suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf, der gegebenenfalls Laboruntersuchungen anordnen wird.
Eine geringe Anzahl an Patienten, die mit Antiepileptika wie Convulex behandelt werden, hatten Gedanken, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt derartige Gedanken haben, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Über eine mögliche Gewichtszunahme während der Behandlung wurde berichtet. Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arzt über geeignete Maßnahmen.
Wenn Sie längere Zeit gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie (vor allem dem Wirkstoff Phenytoin) behandelt werden, kann es zu einer Schädigung des Gehirns kommen. Diese kann sich durch folgende Beschwerden äußern: vermehrte Krampfanfälle, Antriebslosigkeit, körperliche Reglosigkeit, Muskelschwäche, Bewegungsstörungen. Auch schwere Veränderungen bei der Hirnstrommessung (EEG) können auftreten.
Harntests zur Feststellung einer Zuckerkrankheit können durch Valproinsäure verfälscht werden. Informieren Sie daher vor derartigen Tests den Arzt über die Behandlung mit Convulex.
Bei Eintritt einer Schwangerschaft bzw. bei Kinderwunsch informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.
Bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) sollte Convulex nicht zur Behandlung der Manie eingesetzt werden.
Bei Einnahme von Convulex mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungs- pflichtige Arzneimittel handelt.
Medikamente und andere Mittel können sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen.
Valproinsäure verstärkt unter Umständen die Wirkung von:
bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen, bestimmten Beruhigungs- und Schlafmitteln (Neuroleptika, Benzodiazepine wie etwa Diazepam, Lorazepam), Alkohol, anderen krampfhemmenden Arzneimitteln (z.B. Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Felbamat), bestimmten gerinnungshemmenden Arzneimitteln und von Zidovudin (Mittel zur Behandlung von HIV- Infektionen).
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Die Wirkung der Acetylsalicylsäure (Wirkstoff gegen Schmerzen/Fieber oder bestimmte Herzerkrankungen) kann durch Valproinsäure verstärkt werden. Aufgrund des Risikos einer Leberschädigung wird die gleichzeitige Anwendung mit Convulex bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Valproinsäure verstärken:
z.B. bestimmte Antiepileptika (Felbamat), Acetylsalicylsäure, bestimmte Antibiotika (z.B. Erythromycin), Cimetidin (ein Mittel zur Behandlung von Magengeschwüren).
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Valproinsäure verringern:
bestimmte Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Primidon und Carbamazepin), Mittel gegen Malaria (Mefloquin, Chloroquin), Antibiotika vom Carbapenem-Typ, Rifampicin (ein Antibiotikum und Mittel gegen Tuberkulose) und Cholestyramin (ein Mittel gegen hohe Blutfettwerte).
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie Carbapeneme (Antibiotika, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden) einnehmen: Die Kombination von Valproinsäure und Carbapenemen soll vermieden werden, weil die Wirksamkeit der Valproinsäure dadurch stark vermindert werden kann.
Sonstige Wechselwirkungen:
- Durch die gleichzeitige Anwendung von Fluoxetin (Arzneimittel gegen Depressionen) kann die Konzentration der Valproinsäure im Blut und damit die Wirkung erhöht, in manchen Fällen auch vermindert werden.
- Bei einer gemeinsamen Anwendung mit Topiramat (einem Arzneimittel gegen Epilepsie) wird der Arzt Ihre Behandlung streng überwachen, um etwaige Anzeichen einer Gehirnerkrankung und/oder einer sogenannten ?Hyperammonämie? (Störung der Harnstoff- bzw. Aminosäurebildung) zu erkennen.
Valproinsäure scheint die Wirkung empfängnisverhütender Hormonpräparate (?Pille?) nicht zu beeinflussen.
Bei Einnahme von Convulex zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Valproinsäure kann die Wirkung von Alkohol verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
· Schwangerschaft
Über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit entscheidet Ihr Arzt. Falls bei Ihnen ein Kinderwunsch besteht, informieren Sie bitte unbedingt Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er/Sie wird Sie über Nutzen und mögliche Risiken einer Behandlung mit Convulex informieren. Eine Behandlung mit Convulex darf ohne ärztliche Anweisung nicht abgesetzt werden.
Es ist bekannt, dass bei Frauen, die mit Arzneimitteln gegen Epilepsie behandelt werden, ein erhöhtes Risiko besteht, ein missgebildetes Kind auf die Welt zu bringen. Es kann bei den Kindern dieser Mütter auch zu Störungen wie ?Autismus? (verschiedene Formen von Kontaktstörungen) kommen.
Die Dosierung von Convulex sollte möglichst schon vor Eintritt der Schwangerschaft überprüft und die niedrigste wirksame Dosis, aufgeteilt auf mehrere Gaben pro Tag, verabreicht werden, um das Risiko von Fehlentwicklungen beim Kind zu minimieren. Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt auch die Einnahme von Folsäure verordnen. Die Schwangerschaft ist mittels Ultraschall und anderer geeigneter Methoden sorgfältig zu überwachen.
Beim Neugeborenen wird der Arzt unter Umständen Kontrollen des Blutbildes (zur Feststellung der Blutgerinnung) durchführen.
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Sie sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen, wenn Sie schwanger oder im gebärfähigen Alter sind, es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es Ihnen ausdrücklich. Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie während der Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
· Stillzeit
Valproat geht in die Muttermilch über. Die Mengen sind jedoch sehr gering und stellen in der Regel kein Risiko für das Kind dar. Abstillen ist daher normalerweise nicht notwendig.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Dies gilt besonders bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen anfallshemmenden Arzneimitteln oder bestimmten Beruhigungs- und Schlafmitteln.
Anfallsfreiheit über mehrere Monate ermöglicht die aktive Teilnahme am Straßenverkehr. Ihr behandelnder Arzt wird Sie darüber informieren, ob Sie ein Fahrzeug lenken dürfen.