Wie alle Arzneimittel kann Clindamycin Hikma Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde ge- legt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten oder unbekannt |
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Clindamycin Hikma auftreten?
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen-Darm-Bereich)
Häufig bis sehr häufig treten weiche Stühle und Durchfälle auf, manchmal verbunden mit Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Diese Beschwerden sind meist leichter Natur und klingen oft während der Behandlung, ansonsten nach Absetzen, ab. Diese Nebenwir- kungen sind abhängig von der Darreichungsform und der Anwendungsmenge.
Möglich sind auch Entzündungen der Speiseröhre und der Mundschleimhaut.
Hikma |
Clindamycin Hikma 150 mg |
Juni 2008
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Sehr selten treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhal- tende Durchfälle auf. In diesem Falle ist an eine schwere Darmerkrankung (pseudomemb- ranöse Enterokolitis) zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium diffi- cile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebens- bedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegen- maßnahmen bei Nebenwirkungen).
- Erkrankungen des Immunsystems (Überempfindlichkeitserscheinungen)
Gelegentlich sind Allergien in Form von masernähnlichem Ausschlag sowie Juckreiz und Nesselsucht zu beobachten.
Selten sind Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen), Arzneimittelfieber so- wie Erythema exsudativum multiforme (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom) und Lyell- Syndrom (beides lebensbedrohliche Erkrankungen der Haut, z. T. mit Blasenbildung oder großflächiger Abhebung der Haut).
Selten sind Juckreiz, Scheidenkatarrh (Ausfluss) sowie abschilfernde und bläschenbildende Hautentzündung.
Sehr selten kann es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen (Kreislaufversagen im Rahmen einer Überempfindlichkeit). Diese Reaktionen treten teil- weise schon nach Erstanwendung auf.
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich kommt es zu vorübergehenden Auswirkungen auf das Blutbild, die toxischer und allergischer Art sein können und sich in Form von Leukopenie, Eosinophilie, Neutro- penie, Granulozytopenie und Thrombozytopenie zeigen (Verminderung verschiedener weißer Blutkörperchenarten bzw. der Blutplättchen).
- Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig tritt eine leichte, vorübergehende Erhöhung der Serumtransaminasen auf (Lebe- renzyme, deren Labormesswerte bestimmte Leberfunktionen anzeigen).
Sehr selten kann es zu einer vorübergehenden Leberentzündung mit einer durch einen Gal- lestau verursachten Gelbsucht kommen.
-
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten kann es zu Gelenkentzündungen (Polyarthritis) kommen.
-
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich kommt es zu einer neuromuskulär-blockierenden Wirkung (Blockade der Übertragung von Nervenreizen auf den Muskel).
- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig treten nach Einspritzen von Clindamycin Hikma in einen Muskel am Ort der Ein- spritzung Reizungen, Schmerzen, Verhärtungen und sterile Abszesse (Gewebseinschmel- zung) auf.
Nach Gabe von Clindamycin Hikma in eine Vene werden häufig Schmerzen und eine Ve- nenentzündung mit Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombophlebitis) beobachtet. Bei rascher intravenöser Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzege- fühl, Brechreiz oder gelegentlich ernsthaften Herz-Kreislauf-Störungen (z. B. Blutdruckab- fall und Herzstillstand) auftreten. Clindamycin Hikma darf daher nicht in eine Vene einge-
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spritzt, sondern nur als Infusion (langsames Einfließen lassen in eine Vene) gegeben wer- den. Hierfür ist Clindamycin Hikma vorher zu verdünnen.
- Andere mögliche Nebenwirkungen
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen uner- wünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
Behandlung der pseudomembranösen Enterokolitis:
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Clindamycin Hikma in Abhän- gigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit kli- nisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock):
Hier müssen die Behandlung mit Clindamycin Hikma sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomi- metika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.