Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Einfluss von Clarithromycin-CT 250 mg auf andere Arzneimittel
Clarithromycin hemmt das Stoffwechselenzym CYP3A4 und das Transportprotein P-Glykoprotein. Daher sollte Clarithromycin nicht während der Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die durch CYP3A4 abgebaut werden, angewendet werden, sofern nicht Plasmaspiegel, therapeutischer Effekt oder Nebenwirkungen des Arzneimittels engmaschig überwacht werden können. Bei gleichzeitiger Anwendung kann eine Dosisreduktion für diese Arzneimittel notwendig sein. Alternativ kann die Behandlung mit diesen Arzneimitteln während der Therapie mit Clarithromycin unterbrochen werden.
Arzneimittel mit dem Potential zur Verlängerung des QT-Intervalls
Clarithromycin kann den Abbau von Cisaprid (Magen-Darm-Mittel), Pimozid (Neuroleptikum) und Terfenadin (Antiallergikum) hemmen, was zu einer Erhöhung der Blutplasmaspiegel dieser Substanzen führen kann. Dies kann eine schwere Störung der Herzschlagfolge (QT-Verlängerung und Herzrhythmusstörungen einschließlich ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern und Torsade de Pointes) als Folge haben. Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin und Terfenadin, Cisaprid oder Pimozid ist kontraindiziert (siehe Abschnitt “Was müssen Sie vor der Einnahme von Clarithromycin-CT 250 mg beachten”).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Clarithromycin und Chinidin (Malariamittel) oder Disopyramid (Herz-Kreislaufmittel) kann es zu Störungen der Herzschlagfolge (Torsade de Pointes) kommen. Deshalb sollten diese Kombinationen vermieden werden oder die Blutplasmaspiegel von Chinidin oder Disopyramid engmaschig kontrolliert werden, so dass eine Dosisanpassung möglich ist.
Vorsicht ist angebracht wenn Patienten, die andere Arzneimittel mit QT-verlängerndem Potential einnehmen, mit Clarithromycin behandelt werden.
Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinwertes (HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren)
Clarithromycin hemmt den Abbau von einigen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, was zu erhöhten Blutplasmaspiegeln dieser Arzneimittel führt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Clarithromycin mit Simvastatin, Atorvastatin oder Cerivastatin sollten die Patienten auf Anzeichen und Symptome einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) überwacht werden, da eine Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskulatur mit Muskelschwäche und –schmerzen, abgeschwächten Muskeleigenreflexen und Myoglobinausscheidung im Harn) auftreten kann.
Gefäßverengende Substanzen aus Mutterkornalkaloiden (Migränemittel, z. B. Dihydroergotamin, Ergotamin)
Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin und Ergotamin, Dihydroergotamin kann zu Durchblutungsstörungen insbesondere von Fingern und Zehen führen (Ergotismus). Diese Arzneimittel dürfen nicht gemeinsam eingenommen werden (siehe Abschnitt “Clarithromycin-CT 250 mg darf nicht eingenommen werden”).
Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Midazolam und Clarithromycin kann die Midazolam-Wirkung verstärkt werden. Die gleichzeitige orale Anwendung von Midazolam und Clarithromycin sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger intravenöser Anwendung von Midazolam und Clarithromycin muss eine engmaschige Kontrolle der Patienten erfolgen, die eine Dosisanpassung erlaubt.
Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen sollten auch für andere Benzodiazepine angewendet werden, die über das Enzym CYP3A4 im Körper abgebaut werden, insbesondere Triazolam aber auch Alprazolam. Für Benzodiazepine, die nicht über CYP3A4 abgebaut werden (Temazepam, Nitrazepam, Lorazepam) ist eine Wechselwirkung mit Clarithromycin unwahrscheinlich.
Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunreaktion (Cyclosporin, Tacrolimus und Sirolimus)
Die Blutplasmaspiegel von Cyclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus müssen bei gleichzeitiger Anwendung von oralem Clarithromycin engmaschig kontrolliert und ihre Dosis wenn nötig reduziert werden, da eine Erhöhung der Konzentration im Blut beobachtet (Cyclosporin und Tacrolimus ) bzw. erwartet (Sirolimus) wird. Bei Beendigung der Clarithromycin-Therapie bei diesen Patienten muss erneut eine enge Überwachung der Blutplasmaspiegel von Cyclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus erfolgen, um eine eventuell nötige Dosisanpassung durchzuführen.
Digoxin (Herz-Kreislaufmittel)
Die Konzentration von Digoxin kann erhöht werden, wenn es gleichzeitig mit Clarithromycin gegeben wird. Überwachung der Blutplasmaspiegel von Digoxin sollte in Erwägung gezogen werden, wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin begonnen oder beendet wird, da eine Dosisanpassung nötig sein kann.
Theophyllin (Asthmamittel)
Die Gabe von Clarithromycin ist bei Patienten, die Theophyllin erhalten, mit einer Zunahme der Konzentration von Theophyllin im Blutserum und einer möglichen Theophyllin-Toxizität verbunden.
Zidovudin (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen)
Gleichzeitige orale Anwendung von Clarithromycin-CT 250 mg und Zidovudin bei HIV-infizierten erwachsenen Patienten kann eine erniedrigte Konzentration von Zidovudin zur Folge haben. Dies kann weitgehend vermieden werden, indem zwischen der Anwendung von Clarithromycin-CT 250 mg und Zidovudin ein Abstand von 1-2 Stunden eingehalten wird. Bei Kindern wurde keine derartige Reaktion berichtet.
Der Einfluss anderer Arzneimittel auf Clarithromycin-CT 250 mg
Clarithromycin wird über das Enzym CYP3A4 abgebaut. Deshalb können starke Inhibitoren dieses Enzyms den Abbau von Clarithromycin hemmen, woraus erhöhte Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin folgen.
Obwohl die Plasmakonzentrationen von Clarithromycin und Omeprazol (säurehemmendes Magen-Darm-Therapeutikum) bei gleichzeitiger Anwendung ansteigen können, ist keine Dosisanpassung erforderlich. Erhöhte Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Antazida (säurebindende Magen-Darm-Therapeutika) oder Ranitidin (säurehemmendes Magen-Darm-Therapeutikum) auftreten. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Bei gleichzeitiger Gabe von Ritonavir (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) und Clarithromycin wird der Abbau von Clarithromycin gehemmt und die Bildung des aktiven 14-OH-Hydoxy-Metaboliten (wirksames Abbauprodukt) nahezu vollkommen verhindert. Eine generelle Dosisreduktion ist bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wahrscheinlich nicht erforderlich, aber die tägliche Clarithromycin-Dosis sollte 1 g nicht überschreiten. Bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sollte eine Dosisreduktion in Erwägung gezogen werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (Index für die Nierenfunktion) von 30–60 ml/min sollte die Clarithromycin-Dosis um 50 % reduziert werden, und bei einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min sollte die Dosis um 75 % reduziert werden.
Die Wirkung von Clarithromycin kann durch Substanzen, die Induktoren des CYP3A4 sind (z. B. Rifampicin [Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkuloseinfektionen], Phenytoin [Neuroleptikum], Carbamazepin [Neuroleptikum], Phenobarbital [Beruhigungs-, Schlafmittel], Johanniskraut), durch Förderung des Abbaus von Clarithromycin abgeschwächt sein. Gegebenenfalls sollte die Clarithromycin-Dosis erhöht und die Wirksamkeit und Sicherheit von Clarithromycin sorgfältig überwacht werden. Weiterhin kann die Überwachung der Blutplasmaspiegel der CYP3A4-Induktoren nötig sein, da diese infolge der Hemmung des CYP3A4 durch Clarithromycin erhöht sein können (siehe auch die relevanten Gebrauchsinformationen für die gleichzeitig angewendeten CYP3A4-Induktoren).
Gleichzeitige Anwendung von Rifabutin (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkuloseinfektionen bei HIV-Patienten) und Clarithromycin führt zu einer Zunahme bzw. Abnahme der Blutserumspiegel, gefolgt von einem erhöhten Risiko einer Entzündung der Augenhaut (Uveitis).
Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit dem CYP3A4-Induktor Efavirenz (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) führt zu einem verstärkten Abbau von Clarithromycin.
Wechselwirkungen bei Behandlungen zur Beseitigung von H. pylori
Obwohl die Blutplasmakonzentration von Clarithromycin und Omeprazol bei gleichzeitiger Gabe zunehmen kann, ist keine Dosisanpassung nötig. Bei den empfohlenen Dosierungen gibt es zwischen Clarithromycin und Lansoprazol keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen. Eine Zunahme der Blutplasmakonzentration von Clarithromycin kann ebenfalls auftreten bei gleichzeitiger Gabe mit Antazida oder Ranitidin. Es ist keine Dosisanpassung notwendig. Es gibt keine Wechselwirkungen mit wichtigen Antibiotika, die bei der H.-pylori-Eradikationstherapie eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Clarithromycin-CT 250 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Erwachsenen, die Clarithromycin eingenommen haben, sind Durchfall (3 %), Übelkeit (3 %), Geschmacksveränderungen (3 %), Verdauungsstörungen (2 %), Bauchschmerzen/Bauchbeschwerden (2 %) und Kopfschmerzen (2 %).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: oraler Pilzbefall (Moniliasis)
Wie bei anderen Antibiotika kann eine Langzeitanwendung zur Überwucherung mit nicht-empfindlichen Organismen führen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: verminderte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
Sehr selten: Erniedrigung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: allergische Reaktionen, die sich von Nesselsucht (Urtikaria) und milden Hauteruptionen bis zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) erstrecken.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Angst, Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Psychosen, Orientierungslosigkeit, Depersonalisation, Alpträume und Verwirrtheit.
Erkrankungen des zentralen Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Geruchsveränderungen
Sehr selten: Benommenheit, Schwindel, Empfindungsstörungen wie Kribbeln (Paraesthesien), Krämpfe
Erkrankungen des Ohrs und Innenohrs
Selten: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Sehr selten: reversibler Hörverlust
Herzerkrankungen
Sehr selten: EKG-Veränderungen (QT-Verlängerungen, Torsade de Pointes), unregelmäßige Herzschlagfolge (ventrikuläre Tachykardie).
Erkrankungen des Magen-Darm-Bereiches
Häufig: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis), Entzündungen der Zunge (Glossitis), reversible Verfärbungen der Zähne und der Zunge und Geschmacksveränderungen, z. B. metallischer oder bitterer Geschmack.
Sehr selten: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Sehr selten wurde von einer Darmentzündung (pseudomembranösen Colitis) unter Clarithromycin berichtet, die in ihrer Schwere von mild bis lebensbedrohlich reichen kann.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Fehlfunktion der Leber, die normalerweise vorrübergehend und reversibel ist, Leberentzündung (Hepatitis) und Gallenabflussstörung (Cholestase) mit oder ohne Gelbsucht.
Sehr selten: über tödliches Leberversagen wurde vor allem bei Patienten berichtet, die an einer Grunderkrankung der Leber litten oder andere lebertoxische Arzneimittel einnahmen.
Haut und Unterhautzellgewebe
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse (Blasenbildung und Ablösung der Oberhaut).
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), Niereninsuffizienz
Untersuchungen
Häufig: erhöhte BUN (Blut-Harnstoff-Stickstoff)
Gelegentlich: verzögerte Blutgerinnung (Prothrombinzeit), erhöhtes Serumkreatinin, veränderte Leberfunktionstestparameter (erhöhte Transaminasenspiegel).
Sehr selten: eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) wurde beobachtet, insbesondere nach gleichzeitiger Anwendung mit Antidiabetika und Insulin.
Gegenmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Clarithromycin-CT 250 mg bei sich bemerken.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.