Was Chloramphenicol-Roth 1 g enthält
Eine 10 ml-Durchstechflasche enthält:
Der Wirkstoff ist:
ChloramphenicoIhydrogensuccinat-Natrium 1,4 g (entsprechend 1 g Chloramphenicol)
Sonstige Bestandteile:
Keine
Wie Chloramphenicol-Roth 1 g aussieht und Inhalt der Packung:
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Originalpackung mit 1 x 10 ml-Durchstechflasche
Originalpackung mit 10 x 10 ml-Durchstechflasche
Anstaltspackung mit 100 x 10 ml-Durchstechflasche
Pharmazeutischer Unternehmer
Pharma Roth GmbH
Luentorfer Str. 27
D-31860 Emmerthal
Tel.: +49 (0)5286 990 517
Fax: +49 (0)5286 990 518
PANPHARMA
Z. I. du Clairay
Hersteller |
F – 35133 Fougeres |
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2006
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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt.
Chloramphenicol-Roth 1 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
1. Darreichungsform
Chloramphenicol-Roth 1 g ist eine Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung zur langsamen intravenösen Anwendung nach Auflösen und wird in einer 10 ml Durchstechflasche geliefert.
2. Hinweise für die Behandlung
Chloramphenicol-Roth 1 g wird in 10 bis 20 %iger Lösung langsam intravenös injiziert (nicht infundiert). Chloramphenicol-Roth 1 g darf nicht intraarteriell injiziert werden, da sonst die Gefahr irreversibler Ischaemien und Nekrosen besteht, die im Extremfall zum Verlust der betroffenen Extremität führen können.
Als Lösungsmittel verwendet man Wasser für Injektionszwecke.
Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung werden 5 - 10 ml Wasser für Injektionszwecke in die Durchstechflasche eingespritzt und durch leichtes Schütteln gemischt. Die fertige Lösung ist bei 20 °C 24 Stunden haltbar, wenn sie lichtgeschützt aufbewahrt wird.
Chloramphenicol-Roth 1 g ist in Lösungen inkompatibel mit Carbenicillin, Vitamin-B-Komplex und Vitamin C. Bei pH-Werten über 7 und unter 5 kommt es zu einer Ausfällung der gelösten Substanz.
Eine Chloramphenicol-Therapie sollte nur bei hospitalisierten Patienten erfolgen, so dass die erforderlichen Untersuchungen und klinischen Beobachtungen während der Therapie gewährleistet sind (s. Plasmaspiegelüberwachung).
Chloramphenicol kann unabhängig von der Dosis eine toxische Schädigung des Knochenmarks verursachen (s. a. unter Nebenwirkungen). Deshalb sollte Chloramphenicol-Roth 1 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung nur in seltenen Ausnahmefällen bei schweren Infektionen mit chloramphenicol-empfindlichen Erregern angewendet werden, wenn risikoärmere Antibiotika unwirksam sind oder nicht angewendet werden dürfen.
Bei Erreichen der kumulativen Gesamtdosis von 25 bis 30 mg Chloramphenicol (bei Kindern von 700 mg/kg) sollte die Behandlung ebenfalls nach Möglichkeit beendet oder durch ein anderes Arzneimittel fortgesetzt werden, um das Risiko von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen zu vermindern..
Das Blutbild ist unmittelbar vor Beginn einer Chloramphenicol-Therapie zu untersuchen und sollte jeden zweiten Tag kontrolliert werden. Die regelmäßige Kontrolle des Blutbildes (einschließlich Thrombozyten und Retikulozyten) ist bei Überschreiten der kumulativen Gesamtdosis in kürzeren Abständen durchzuführen. Auf einen möglichen Hämatokritabfall und einen Anstieg des Serumeisens ist zu achten.
Die Chloramphenicol-Therapie sollte unverzüglich abgebrochen werden, wenn mit der Gabe von Chloramphenicol assoziierte Blutbildveränderungen oder eine Entzündung der peripheren Nerven (Neuritis) oder des Sehnerves (Nervus opticus) beobachtet werden.
Wegen der großen interindividuellen Variabilität der Pharmakokinetik und der geringen therapeutischen Breite von Chloramphenicol-Roth 1 g, Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung sind die Plasmaspiegel (Spitzen- und Talspiegel) einmal wöchentlich zu kontrollieren. Die Plasmaspiegel-Kontrollen bei Säuglingen und Kleinkindern sollen umso häufiger durchgeführt werden, je jünger das Kind ist; bei Frühgeborenen nach Möglichkeit täglich.
Bei der Typhus-Behandlung kann es zu einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen (heftige Reaktion des Körpers gegen zerfallende Bakterien mit Fieber, Schüttelfrost sowie Gelenk- und Muskelschmerzen). Um zu plötzliches Freiwerden größerer Endotoxinmengen mit Gefahr der Jarisch-Herxheimer-Reaktion zu vermeiden ist bei Typhus abdominalis eine vorsichtige Einleitung der Behandlung mit reduzierten Dosen angezeigt. Eine Dosis von 2 g sollte z. B. bei Erwachsenen am 1. Behandlungstag keinesfalls überschritten werden. Im weiteren Verlauf der Behandlung empfiehlt es sich, schrittweise auf die empfohlene Dosis überzugehen.
Bei Früh- und Neugeborenen besteht bei der Gabe von Tagesdosen über 25 mg/kg Körpergewicht das Risiko des Auftretens eines lebensbedrohlichen Grey-Syndroms.
Die gleichzeitige Gabe von hämatotoxischen Medikamenten (z. B. Sulfonamide, Phenothiazin, Phenylbutazon, Diphenylhydantoin) verstärkt die toxische Wirkung von Chloramphenicol auf das hämatopoetische System.
Chloramphenicol wird in der Leber inaktiviert und interagiert mit Medikamenten, die in der Leber metabolisiert werden, wie beispielsweise Cumarine, Barbiturate, Paracetamol, Antikoagulantien (z.B. Dicumarol und Warfarin), Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Diphenylhydantoin) und Sulfonylharnstoffe. Bei Anhäufung (Kumulation) dieser Substanzen kann es zu lebensbedrohlichen vergiftenden (toxischen) Effekten kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Medikamenten, die die Bildung von Leberenzymen induzieren wie z.B. Rifampicin und Phenobarbital, kann der Metabolismus von Chloramphenicol beschleunigt und damit die Plasmakonzentration verringert werden.
Die gleichzeitige Gabe von Methotrexat erhöht die Toxizität von Methotrexat.
Plasmaspiegel-Überwachung
Da bei stark eingeschränkter Leberfunktion die Halbwertzeit verlängert ist und die Plasma- und Gewebespiegel höher sind als bei Lebergesunden, ist eine Reduktion der Tagesdosis zu empfehlen. Dabei sollten die Plasmaspiegel nicht über 20 mg/l ansteigen.
Bei Nierenfunktionsstörung ist eine Erniedrigung der Tagesdosis im allgemeinen nicht erforderlich, jedoch ist sorgfältig auf Nebenwirkungen zu achten, die durch erhöhte Metaboliten-Konzentrationen verursacht sein könnten.
In Fällen schwerer Niereninsuffizienz (Nierenfunktionsstörung) besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Plasmaspiegel von Chloramphenicol-Hydrogensuccinat und damit auch die Chloramphenicol-Plasmaspiegel erhöht sind. Chloramphenicol-Plasmaspiegel sollten daher in diesen Fällen bestimmt werden.
Wegen der großen interindividuellen Variabilität der Pharmakokinetik und der geringen therapeutischen Breite von Chloramphenicol-Roth 1 g sind die Plasmaspiegel (Spitzen- und Teilspiegel) einmal wöchentlich zu kontrollieren.
Häufigere Kontrollen sollten vorgenommen werden bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei der Gabe von Barbituraten Diphenylhydantoin und Paracetamol.
Blutbildkontrolle
Das Blutbild ist regelmäßig zu kontrollieren, bei Überschreiten der kumulativen Gesamtdosis von 25 - 30 g Chloramphenicol (bei Kindern 700 mg/kg) in kürzeren Abständen. Dies gilt besonders für Patienten, die gleichzeitig potentiell hämatotoxische Substanzen, Barbituraten, Phenytoin oder Paracetamol erhalten sowie für Patienten mit Leber- bzw. Nierenfunktionsstörungen.
3. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Überdosierung / Intoxikation
Bei akuten Vergiftungen kann eine Hämodialyse, bei Neugeborenen eine Austauschtransfusion die Gefahr schwerer Nebenwirkungen vermindern. Es sollten Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Resorption durchgeführt werden.
Schwere, akut lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung mit Chloramphenicol-Roth 1 g sofort abgebrochen werden und die der Symptomatik entsprechenden erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.
Grey-Syndrom
Symptome:
Bauchdeckenspannung mit oder ohne Erbrechen, Hypothermie, Atemstörungen, aschgraue Hautfarbe, Kreislaufkollaps.
Therapie:
Sofortiges Absetzen von Chloramphenicol. Symptomatische Therapie, vor allem kreislaufstützende Maßnahmen, evtl. Blutaustausch.
Jarisch-Herxheimer Reaktionen
Symptome:
Fieber, Schüttelfrost, allgemeines Krankheitsgefühl.
Schocktherapie: siehe oben
Knochenmarksschädigungen
Bei ausgeprägten Störungen des blutbildenden Systems ist eine hämatologische Fachbehandlung angezeigt.
Neurotoxische Reaktionen
Optikusneuritis, Parästhesien und periphere Neuritiden.
Therapie:
Sofortiges Absetzen von Chloramphenicol.