Art der Anwendung
Tazalux 1 g ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Die hergestellte Injektionslösung wird von Ihrem Arzt entweder in eine Vene (intravenös) oder tief in einen größeren Muskel (intramuskulär), z. B. den oberen äußeren Quadranten des Gesäßmuskels oder in den äußeren Teil des Oberschenkels, gespritzt.
PT 3.2 Dosierung:
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion kann üblicherweise in den einzelnen Altersgruppen wie folgt dosiert werden:
Altersgruppe |
Infektion |
Übliche Dosis |
Erwachsene |
Die meisten Infekte
Schwere Infektionen und Infektionen bei Patienten mit Neutropenie
Harnwegsinfektionen
Prophylaxe bei Entfernung der Vorsteher-Drüse (Prostataektomie)
Zystische Fibrose
(Mukoviszidose) |
1 g alle 8 Std. oder
2 g alle 12 Std.
2 g alle 8 Std. oder
3 g alle 12 Std.
500 mg alle 12 Std. oder 1 g alle 12 Std.
1 g zur Einleitung
1 g bei Katheterentfernung
100-150 mg/kg/Tag in drei Einzeldosen;
max. 9 g/Tag |
Ältere Patienten |
Alle Infektionen, besonders bei über 80-Jährigen |
Nicht mehr als max. 3 g Tagesgesamtdosis1 |
Säuglinge über 2 Monate, Kleinkinder und Kinder |
Die meisten Infekte
Schwere Infektionen |
30 – 100 mg mg/kg/Tag in 2 oder 3 Einzeldosen
Bis zu 150 mg/kg/Tag
(max. 6 g Gesamttagesdosis) in 3 Einzeldosen |
Zum errechneten Termin geborene Neugeborene und Säuglinge unter 2 Monaten |
Die meisten Infekte |
25 – 60 mg/kg/Tag in 2 Einzeldosen2 |
1 Bei akut erkrankten älteren Patienten ist die Ausscheidung von Ceftazidim üblicherweise reduziert.
2 Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit kann beim 3- bis 4-fachen der von Erwachsenen liegen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da Ceftazidim fast ausschließlich durch glomeruläre Filtration über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosierung reduziert werden, wenn die glomeruläre Filtrationsrate (Maß für die Ausscheidungsfunktion der Niere) weniger als 50 ml/min beträgt.
Bei Erwachsenen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Anfangsdosis von 1 g Ceftazidim verabreicht werden. Für die sich daran anschließende Erhaltungsdosis gelten folgende Richtwerte:
Empfohlene Erhaltungsdosis für Ceftazidim bei Erwachsenen mit eingeschränkter Nierenfunktion
Kreatinin-Clearence in ml/min |
Ca. Serum-Kreatininwerte* in µmol/l(mg/dl) |
Empfohlene Einzeldosis Ceftazidim (g) |
Empfohlene Dosierungs-Intervalle (Std.) |
50 - 31 |
150 – 200
(1,7 – 2,3) |
1 |
12 |
30 - 16 |
200 – 350
(2,3 – 4,0) |
1 |
24 |
15 - 6 |
350 – 500
(4,0 – 5,6) |
0,5 |
24 |
<5 |
>500
(>5,6) |
0,5 |
48 |
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten die Nierenfunktion genau widerspiegeln; das gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serum-Kreatinin-Konzentration überschätzt werden kann.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und schweren Infektionen Besonders bei Patienten mit Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie), die normalerweise eine Dosis von 6 g Ceftazidim/Tag erhielten, kann die Dosis in oben stehender Tabelle um 50 % heraufgesetzt bzw. das Dosierungsintervall (Zeit zwischen der Verabreichung von 2 Dosen) entsprechend verkürzt werden. Bei diesen Patienten sollten die Serumspiegel von Ceftazidim kontrolliert werden, die vor einer erneuten Injektion 40 mg/l nicht überschreiten sollten.
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Kreatinin-Clearence auf die Körperoberfläche oder die fettfreie Körpermasse bezogen und das Dosierungsintervall, wie bei Erwachsenen, entsprechend verringert werden.
Patienten mit Hämodialyse ("Blutwäsche")
Während der Hämodialyse variiert die Serum-Halbwertszeit von Ceftazidim zwischen 3 und 5 Stunden. Im Anschluss an jedes Hämodialyse-Intervall sollte die ungefähre Erhaltungsdosis von Ceftazidim erneut verabreicht werden.
Bei Patienten mit Nierenversagen unter kontinuierlicher arterio-venöser Hämodialyse oder mit High-Flux-Hämofiltration in der Intensiv-Therapie wird empfohlen, die Tagesdosis von 1 g auf mehrere Gaben aufzuteilen. Für Low-Flux-Hämofiltration wird die Dosierung wie bei eingeschränkter Nierenfunktion empfohlen.
Patienten mit Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)
Tazalux 1 g kann auch bei Patienten mit Peritonealdialyse bzw. kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) verabreicht werden, wenn die Dosis der Nierenfunktion angepasst wird. Als Anfangsdosis kann diesen Patienten 1 g Ceftazidim verabreicht werden, gefolgt von 500 mg alle 24 Stunden. Zusätzlich kann Ceftazidim bei intraperitonealen Infekten mit der Dialyse-Flüssigkeit vermischt verabreicht werden (normalerweise 125 mg bis 250 mg auf
2 l Dialyse-Flüssigkeit).
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nur bei gleichzeitiger Einschränkung der Nierenfunktion erforderlich.
Wie lange sollte Tazalux 1 g angewendet werden?
Die Dauer der Behandlung ist vom Ansprechen des Patienten abhängig. Im Allgemeinen sollte die Behandlung mindestens noch für 48 Stunden nach Abklingen der Symptome fortgesetzt werden.
Anleitung zur Herstellung und Handhabung der Injektionslösung
Intramuskuläre Injektion (Einspritzen in einen Muskel):
Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird in Wasser für Injektionszwecke bzw. 0,5 % oder 1 % Lidocain-Hydrochloridlösung gelöst (siehe Tabelle unten). Bei Herstellung der Injektionslösung mit Lidocain-Hydrochlorid sollte die entsprechende Produktinformation zu Rate gezogen werden.
Intravenöse Injektion (Einspritzen in eine Vene):
Zur mehrmals täglichen intravenösen Injektion wird das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit Wasser für Injektionszwecke gemäß unten stehender Tabelle gelöst und langsam über einen Zeitraum von 5 Minuten direkt in die Vene oder in den Infusionsschlauch injiziert.
Herstellung einer Injektionslösung mit Ceftazidim
|
Menge des zuzusetzenden Lösungsmittels
(ml) |
Ungefähres verfügbares Volumen
(ml) |
Ungefähre Ceftazidim-Konzentration
(mg/ml) |
Intramuskulär
1 g
Intravenös
1 g |
3,010 |
3,8011,0 |
26391 |
Während das Pulver aufgelöst wird, wird Kohlendioxid freigesetzt und es baut sich ein positiver Druck auf. Zur Erleichterung der Anwendung sollten die unten aufgeführten Herstellungsempfehlungen eingehalten werden.
Anleitung zur Herstellung der Injektionslösung:
1. Lösungsmittel einspritzen und das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung durch gründliches Schütteln auflösen. Um das Einspritzen zu erleichtern, können die Durchstechflaschen unter Vakuum stehen.
2. Wenn das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung sich löst, wird Kohlendioxid freigesetzt, wodurch sich in der Flasche ein Druck aufbaut. Innerhalb von 1 bis 2 Minuten wird die Lösung klar.