Calciparin 0,5 darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich gegen Heparin oder einen der sonstigen Bestandteile von Calciparin 0,5 sind,
wenn bekannt ist, dass Sie an Erkrankungen leiden, die mit einer erhöhten Blutungsbereitschaft einhergehen, wie
bei einem Mangel an Gerinnungsfaktoren,
bei schweren Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen,
bei Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie),
bei Erkrankungen, bei denen der Verdacht einer Schädigung des Gefäßsystems besteht, z. B.: Geschwüre im Magen- und/oder Darmbereich, Bluthochdruck (höher als 105 mmHg diastolisch), Hirnblutung, Verletzung oder chirurgische Eingriffe am Zentralnervensystem, Augenoperationen, Retinopathien (schwere Netzhautleiden), Glaskörperblutungen, Hirnarterienaneurysma,
wenn bei Ihnen eine infektiöse Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) diagnostiziert wurde,
wenn eine Fehlgeburt (Abortus imminens) droht,
wenn eine rückenmarksnahe Narkose (Spinalanästhesie, Periduralanästhesie) durchgeführt werden muss,
wenn bei Ihnen Rückenmarksflüssigkeit entnommen werden muss oder Arzneimittel in den Rückenmarkskanal (z. B. zur Behandlung von Schmerzen oder bösartigen Tumoren) gegeben werden müssen (Lumbalpunktion),
wenn bei Ihnen ein akuter oder aus der Vorgeschichte bekannter allergischer Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) durch Heparin vorliegt,
wenn bei Ihnen Organschädigungen, die mit Blutungsneigung einhergehen, vorliegen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Calciparin 0,5 ist erforderlich,
wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung (Malignom) mit Blutungsneigung besteht,
wenn Sie unter Nieren- oder Harnleitersteinen leiden,
bei chronischem Alkoholismus.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich:
während der Schwangerschaft, insbesondere bei längerer Anwendung,
bei gleichzeitiger Behandlung mit Fibringerinnsel-auflösenden Medikamenten (Fibrinolytika) oder einzunehmenden blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (orale Antikoagulanzien), mit Arzneimitteln, die eine Beeinträchtigung der Thrombozytenfunktion bewirken (wie z. B. Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel und/oder Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten),
bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen. Die Kaliumkonzentration im Blut sollte bei entsprechenden Risikopatienten, z. B. Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei der Einnahme von Arzneimitteln, die die Kaliumkonzentration im Blut erhöhen, kontrolliert werden.
Während der Behandlung mit Calciparin 0,5 (über 22.500 I. E. pro Tag) sollen Sie jede Verletzungsgefahr vermeiden.
Während der Behandlung mit Calciparin 0,5 sind Spritzen in den Muskel (intramuskuläre Injektionen) wegen der Gefahr von Blutergüssen (Hämatomen) zu vermeiden.
Treten unter der Behandlung mit Calciparin 0,5 thromboembolische Komplikationen auf, muss die Thrombozytenzahl kontrolliert werden.
Calciparin 0,5 kann die Menstruationsblutung verstärken und verlängern. Bei ungewöhnlich starken und unregelmäßigen Blutungen sollten Sie sich, um organische Ursachen auszuschließen, gynäkologisch untersuchen lassen.
Hinweise zu labordiagnostischen Untersuchungen:
Regelmäßige Kontrollen der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) sowie der Thrombozytenwerte sind bei der Therapie mit Calciparin 0,5 erforderlich.
Kontrollen der Thrombozytenzahlen sollen erfolgen
vor Beginn der Heparingabe,
am 1. Tag nach Beginn der Heparingabe,
anschließend während der ersten drei Wochen regelmäßig alle drei bis vier Tage und
am Ende der Heparinbehandlung.
Calciparin 0,5 kann die Ergebnisse zahlreicher labordiagnostischer Untersuchungen verfälschen, z. B. die Blutsenkungsgeschwindigkeit, Erythrozytenresistenz und Komplementbindungstests.
Calciparin 0,5 kann die Prothrombinzeit beeinflussen; dies ist bei der Einstellung auf Cumarinderivate zu beachten.
Unter Heparintherapie können die Ergebnisse von Schilddrüsenfunktionsuntersuchungen verfälscht werden (z. B. fälschlich hohe T3- und T4-Spiegelmessungen).
Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen:
Bei der Anwendung von Calciparin 0,5 ist bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich; dies gilt auch für die Vorbeugung einer Embolie durch Verschleppung eines Blutgerinnsels mit dem Blutstrom (?low-dose?-Behandlung).
Ältere Patienten, insbesondere Frauen:
Bei älteren Patienten, insbesondere Frauen, ist eine besonders sorgfältige Überwachung bei der Anwendung von Calciparin 0,5 erforderlich.
Säuglinge und Kinder:
Bei der Anwendung von Calciparin 0,5 bei Säuglingen und Kindern ist eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich; dies gilt auch für die Vorbeugung einer Embolie durch Verschleppung eines Blutgerinnsels mit dem Blutstrom (?low-dose?-Behandlung).
Bei Anwendung von Calciparin 0,5 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Wirkstoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Calciparin 0,5 beeinflusst werden:
Wirkstoffe, die die Blutgerinnung beeinflussen (z. B. Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel, Dipyridamol in hohen Dosen), Fibrinolytika, Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten, Cumarinderivate, hoch dosierte Penicillin-Therapie, Dextrane, nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Phenylbutazon, Indometacin, Sulfinpyrazon):
Klinisch bedeutsame Wirkungsverstärkung und erhöhte Blutungsgefahr.
Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Tumore (Zytostatika):
Können die Heparinwirkung verstärken; Doxorubicin schwächt sie wahrscheinlich ab.
Nitroglycerin (in eine Vene eingespritzt):
Klinisch bedeutsame Wirkungsabschwächung von Heparin. Nach Absetzen von Nitroglycerin kann es zu einem sprunghaften Anstieg der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) kommen.
Engmaschige Kontrollen der aPTT und eine Dosisanpassung von Calciparin 0,5 sind bei gleichzeitiger Infusion von Nitroglycerin notwendig.
Ascorbinsäure, Antihistaminika, Digitalis, Tetracycline, Nikotinmissbrauch:
Hemmung der Heparinwirkung möglich.
Ebenfalls an Plasmaproteine gebundene Arzneimittel (z. B. Propranolol):
Durch Verdrängung aus der Plasmaeiweißbindung kann eine Wirkungsverstärkung auftreten.
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen:
Dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit Calciparin 0,5 angewendet werden.
Basische Arzneimittel (trizyklische Psychopharmaka, Antihistaminika und Chinin):
Gegenseitige Wirkungsabschwächung durch Salzbildung mit Calciparin 0,5.
Hinweis:
Wegen der Gefahr physikalisch-chemischer Unverträglichkeiten (Inkompatibilitäten) darf Calciparin 0,5 nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze aufgezogen oder in einer Infusion verabreicht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Heparin, der Wirkstoff von Calciparin 0,5, tritt nicht in die Plazenta über. Es gibt bisher keine Berichte darüber, dass die Anwendung von Heparin in der Schwangerschaft zu Missbildungen führt. Es gibt jedoch Berichte über ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten. Behandlungs- oder krankheitsbedingte Komplikationen sind bei Schwangeren nicht auszuschließen. Vorsicht ist auf Grund von Blutungsrisiken, besonders während der Entbindung, geboten. Tägliche hoch dosierte Heparingaben über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten können bei Schwangeren das Osteoporoserisiko erhöhen.
Unter der Geburt darf die rückenmarksnahe (epidurale) Anästhesie bei Schwangeren, die mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulanzien) behandelt werden, nicht durchgeführt werden. Ebenso darf bei ihnen eine gerinnungshemmende Behandlung bei Blutungsneigung, wie z. B. bei drohender Fehlgeburt (Abortus imminens), nicht angewendet werden.
Stillzeit:
Heparin geht nicht in die Muttermilch über. Tägliche hoch dosierte Heparingaben über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten können bei stillenden Frauen das Osteoporoserisiko erhöhen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.