Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung

Abbildung Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Baclofen
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Sun Pharmaceuticals Germany GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 21.07.2010
ATC Code M03BX01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Muskelrelaxanzien, zentral wirkende Mittel

Zulassungsinhaber

Sun Pharmaceuticals Germany GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Baclofen Sintetica Intrathekal 0,5 mg/ml Infusionslösung Baclofen Sintetica GmbH
Baclofen Meduna Intrathekal 0,5 mg/ml Infusionslösung Baclofen Meduna Arzneimittel GmbH
Baclofen-ratiopharm 25 mg Tabletten Baclofen Ratiopharm GmbH
Baclofen-neuraxpharm 25 mg Baclofen neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Baclofen SUN 10 mg/20 ml Infusionslösung Baclofen Sun Pharmaceuticals Germany GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Der Wirkstoff in Baclofen SUN ist Baclofen, ein Arzneistoff aus der Gruppe der sogenannten Muskelrelaxantien. Baclofen SUN ist ein Arzneimittel, das starke Muskelspannung lösen soll (Antispastikum).

Ihr Arzt hat entschieden, dass Sie oder Ihr Kind dieses Arzneimittel zur Behandlung Ihrer Erkrankung benötigen. Baclofen SUN ist zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren vorgesehen und wir angewendet, um die übermäßige Spannung in Ihren Muskeln (Spasmen), die bei verschiedenen Krankheitsbildern wie zerebraler Kinderlähmung, Multipler Sklerose, Erkrankungen des Rückenmarks, zerebrovaskulären Ereignissen und anderen Erkrankungen des Nervensystems auftritt, zu vermindern und zu mildern.

Baclofen SUN wird angewendet, um das Ansprechen des Rückenmarks auf den Gebrauch von Baclofen zu testen, in Fällen von schwerer chronischer Spastizität bei Multipler Sklerose, nach Rückenmarksverletzungen oder solchen zerebralen Ursprungs, die auf medizinische Standardtherapien nicht ansprechen.

Hierzu wird der Arzt einzelne Injektionen (Bolusinjektionen) von Baclofen SUN in ihr Rü- ckenmark injizieren, um zu testen, ob dies zu einer Verbesserung Ihrer Symptome führt.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Baclofen SUN darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Baclofen oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonsti- gen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie an unbehandelbarer Epilepsie erkrankt sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie mit Baclofen SUN behandelt werden, wenn Sie

  • an psychischen Erkrankungen und Schizophrenie leiden.
  • eine Herzerkrankung haben.
  • irgendwelche anderen Injektionen in das Rückenmark erhalten.
  • an irgendeiner Infektion leiden.
  • eine Kopfverletzung innerhalb des letzten Jahres hatten.
  • jemals eine Krise, verursacht durch eine Erkrankung, die autonome Dysreflexie ge- nannt wird (Ihr Arzt wird Ihnen dies erklären), hatten.
  • einen Schlaganfall hatten.
  • an Epilepsie oder anderen zerebralen Anfallsleiden leiden.
  • ein Magengeschwür oder andere Probleme mit Ihrer Verdauung haben.
  • an irgendeiner anderen psychischen Erkrankung leiden.
  • gegen Bluthochdruck behandelt werden.
  • an der Parkinson-Krankheit leiden.
  • an irgendeiner Erkrankung der Leber, Nieren oder Lunge leiden.
  • Diabetes haben.
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben.
  • schwanger sind oder stillen.

Für Patienten mit Spastizität aufgrund von Kopfverletzungen wird empfohlen nicht zur Lang- zeitbehandlung mit Baclofen SUN überzugehen, bevor die Symptome der Spastizität stabil sind und verlässlich beurteilt werden können.

Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome während der Behandlung mit Baclofen SUN auftritt:

wenn Sie während der Behandlung Schmerzen in Rücken, Schultern, Nacken und Ge- säß haben (eine Art der Wirbelsäulendeformität, die Skoliose genannt wird).

Kinder und Jugendliche

Die bei Baclofen SUN vorliegende intrathekale Darreichungsform ist für Kinder ab 4 Jahren vorgesehen.

Kinder sollten für die Implantation der Pumpe eine ausreichende Körpergröße/-gewicht auf- weisen. Bei Kindern unter 6 Jahren steht nur sehr begrenztes klinisches Datenmaterial zur Verfügung. Die Sicherheit der Anwendung von Baclofen SUN in den Rückenmarkskanal bei Kindern unter 4 Jahren ist noch nicht belegt.

Ältere Patienten

Mehrere Patienten über 65 Jahre wurden während klinischer Studien ohne besondere Prob- leme mit Baclofen SUN behandelt. Die Erfahrung mit Baclofen Tabletten zeigt aber dass die- se Patientengruppe für Nebenwirkungen anfälliger sein kann. Ältere Patienten sollten daher sorgfältig auf das Auftreten von Nebenwirkungen hin überwacht werden.

Anwendung von Baclofen SUN zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beab- sichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.

Die bisherige Erfahrung erlaubt keine Vorhersagen über die Kombination von Baclofen SUN mit anderen Arzneimitteln.

Es liegen keine Informationen über die gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln, die direkt in das Rückenmark verabreicht werden, vor.

Folgende Arzneimittel können mit Baclofen SUN oder umgekehrt Wechselwirkungen zeigen:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung Ihrer Spastik (z.B. Tizanidin oder Diazepam)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonkrankheit
  • Arzneimittel gegen starke Muskelspannung (Antispastika)
  • Arzneimittel, die dämpfend auf Funktionen des zentralen Nervensystems wirken
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Arzneimittel zur Schmerzlinderung (z.B. Morphin)

Ihr Arzt wird es unter Umständen für notwendig erachten, die Dosierung von Baclofen SUN oder eines Ihrer anderen Arzneimittel anzupassen.

Anwendung von Baclofen SUN zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alko- hol

Während der Anwendung von Baclofen SUN ist der Genuss von Alkohol zu vermeiden, da es so zu einer unerwünschten Verstärkung oder einer nicht vorhersehbaren Änderung der Wirkung dieses Arzneimittels kommen kann.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Baclofen SUN während der Schwanger- schaft oder Stillzeit. Baclofen SUN sollte während der Schwangerschaft oder Stillzeit nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt. Baclofen SUN tritt in die Muttermilch über. Da bisher keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden, kann die Konzentration nicht vorhergesagt werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei manchen Patienten kann Baclofen SUN Schwindel, Schläfrigkeit oder Sehstörungen verursachen. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, kann Ihre Fähigkeit, am Straßenverkehr teilzu- nehmen oder Maschinen zu bedienen erheblich eingeschränkt sein.

Sie dürfen kein Fahrzeug führen, Maschinen bedienen oder anderen gefährlichen Tätigkeiten nachgehen. Es ist besonders darauf zu achten, dass der gleichzeitige Genuss von Alkohol diese bereits verringerte Aufmerksamkeit noch weiter verschlechtert.

Baclofen SUN enthält Natrium

Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium in einer Maximaldosis von 2 ml (entsprechend 100 Mikrogramm Baclofen), d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

In der ersten Phase wird Ihr Arzt durch einzelne Injektionen von Baclofen SUN

0,05 mg/1 ml herausfinden, ob dieses Arzneimittel bei Ihnen einen positiven Einfluss auf die Muskelspannung hat. Wenn dies der Fall ist, wird eine spezielle Pumpe unter Ihrer Haut ein- gesetzt werden, die die kontinuierliche Zufuhr kleiner Mengen von Baclofen SUN ermöglicht.

Unter Umständen kann es mehrere Tage dauern, die für Sie optimale Dosis herauszufinden. Wenn die optimale Behandlung festgesetzt wurde, wird Ihr Arzt Ihre Fortschritte und das Funktionieren der Pumpe in regelmäßigen Abständen kontrollieren.

Intrathekale Anwendung.

Baclofen SUN kann nur durch hierfür besonders ausgebildete Ärzte durch direkte Injektion oder Infusion in den Rücken (Rückenmark) verabreicht werden; hierfür ist eine besondere medizinische Ausrüstung erforderlich. Daher wird zu Beginn der Behandlung eine stationäre Aufnahme erforderlich sein.

Informieren Sie sofort Ihren Arzt, falls sich Ihre Muskelspastizität nicht verbessert oder bei Ihnen - allmählich oder plötzlich - erneut Spasmen auftreten.

Bei Unterbrechung der Behandlung mit Baclofen SUN

Es ist sehr wichtig, dass Sie und Ihr Pflegepersonen imstande sind, die Anzeichen eines Entzugs von Baclofen SUN zu erkennen. Diese können plötzlich oder langsam auftreten, zum Beispiel weil die Pumpe aufgrund von Batterieproblemen nicht einwandfrei arbeitet, auf- grund von Problemen am Katheter oder weil der Alarm nicht funktioniert.

Anzeichen eines Entzugs sind

  • erhöhte Spastizität, zu hohe Muskelspannung
  • Schwierigkeiten mit Muskelbewegungen
  • Anstieg von Herzfrequenz oder Puls
  • Jucken, Kribbeln, Brennen oder Taubheit (Parästhesie) in Ihren Händen oder Füßen
  • Herzklopfen (Palpitationen)
  • Angstzustände
  • erhöhte Körpertemperatur
  • niedriger Blutdruck
  • veränderter Geisteszustand zum Beispiel Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen, ab- normes Denken oder Verhalten, Krampfanfälle
  • anhaltende, schmerzhafte Erektion des Penis (Priapismus)

Teilen Sie es Ihrem Arzt sofort mit, falls eines der oben genannten Anzeichen bei Ihnen auftritt. Auf diese Anzeichen können schwerwiegendere Nebenwirkungen folgen, falls Sie nicht sofort behandelt werden.

Wenn bei Ihnen eine größere Menge von Baclofen SUN angewendet wurde als beab- sichtigt

Es ist sehr wichtig für Sie und Ihre Pflegepersonen, imstande zu sein, die Anzeichen einer Überdosierung zu erkennen. Diese können plötzlich oder allmählich auftreten, zum Beispiel weil die Pumpe nicht einwandfrei arbeitet.

Die Anzeichen einer Überdosierung sind

  • Muskelschwäche (zu geringe Muskelspannung)
  • Schläfrigkeit
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Übermäßige Speichelbildung (Hypersalivation)
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Atemschwierigkeiten (respiratorische Depression), Atemstillstand (Apnoe)
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinstrübung oder Bewusstseinsverlust (Koma)
  • Abnorm niedrige Körpertemperatur

Teilen Sie es Ihrem Arzt unverzüglich mit, falls bei Ihnen Anzeichen einer Überdosierung auftreten.

Wenn Sie die Anwendung von Baclofen SUN abbrechen

Wenn die Anwendung dieses Arzneimittels beendet werden muss, darf dies nur durch Ihren Arzt geschehen; er wird die Dosierung allmählich verringern, um Nebenwirkungen zu verhin- dern. Ein plötzliches Absetzen von Baclofen SUN kann zu Entzugssymptomen führen, die in einigen Fällen tödlich verlaufen sind.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Wie wird Baclofen SUN zubereitet und angewendet?

Die Test-, Implantations- und Dosiseinstellungsphasen der intrathekalen Behandlung müssen stationär unter besonders sorgfältiger Überwachung durch entsprechend qualifizierte Fachärzte und in Zentren mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Im Hinblick auf mögliche lebensbedrohliche Zwischenfälle oder schwerwie- gende Nebenwirkungen sollte die entsprechende intensivmedizinische Ausstattung immer verfügbar sein (siehe auch Abschnitt 3 „Wie ist Baclofen SUN anzuwenden?“).

Um das optimale Dosierungsschema für Baclofen SUN festzulegen, muss sich jeder Patient vor der Dauerbehandlung einer anfänglichen Testphase mit einer Bolusinjektion von

0,05 mg/1 ml Baclofen SUN über einen intrathekalen Katheter oder eine Lumbalpunktion, gefolgt von einer sehr sorgfältigen individuellen Dosistitration, unterziehen.

Dies ist notwendig, da es zwischen einzelnen Patienten sehr große Unterschiede hinsichtlich der therapeutisch wirksamen Dosis gibt. Während der Langzeitbehandlung kann Baclofen

unter Verwendung einer implantierbaren Pumpe und von Baclofen SUN 10 mg/20 ml oder Baclofen SUN 10 mg/5 ml kontinuierlich in die Zerebrospinalflüssigkeit verabreicht werden.

Der Beweis der Wirksamkeit von Baclofen SUN wurde in klinischen Studien unter Verwen- dung des SynchroMed® Infusionssystems erbracht. Dies ist ein implantierbares System zur Arzneimittel-Zufuhr mit wiederauffüllbaren Vorratsbehältern (Reservoirs), das über eine sub- kutane Tasche gewöhnlich in die Bauchdecke implantiert wird. Das System ist mit einem intrathekalen Katheter verbunden, der subkutan in den Subarachnoidalraum führt. Verlässli- che Erfahrung mit anderen Pumpensystemen liegt bisher nicht vor.

Vor der Anwendung von Baclofen SUN bei Patienten mit posttraumatischer Spastizität sollte der Subarachnoidalraum mittels Myelographie untersucht werden. Bei Anzeichen einer Ara- chnoiditis darf die Behandlung mit Baclofen SUN nicht begonnen werden.

Vor der Anwendung von Baclofen SUN muss jede Lösung untersucht werden, um sicherzu- stellen, dass sie klar und farblos ist; falls Schwebeteilchen oder Verfärbungen auftreten, darf die Lösung nicht verwendet werden und sollte verworfen werden.

Jede Ampulle ist nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen. Die enthaltene Lösung ist stabil, isotonisch, pyrogen- und antioxidans-frei und hat einen pH-Wert von 5-7.

Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung

Testphase (unter stationären Bedingungen)

Vor Beginn der Dauerinfusion von Baclofen SUN muss der Patient in einer Testphase nach- weislich auf Baclofen ansprechen. Zu diesem Zweck wird in der Regel eine Testdosis von Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml unverdünnt über eine Lumbalpunktion oder einen intrathekalen Katheter verabreicht. Die übliche Anfangsdosis beträgt 25 µg oder 50 µg Baclofen entspre- chend ½ bis 1 Ampulle Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml. Die empfohlene Dosis für Kinder sind 25 µg. Die Dosis sollte durch Verabreichung in die Zerebrospinalflüssigkeit (Barbotage) über 1 Minute (oder länger) gegeben werden. Sie kann in Schritten von 25 µg und jeweils mindes- tens 24 Stunden Abstand bis zu einer Maximaldosis von 100 µg wie folgt gesteigert werden:

Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml

BaclofenSUN0,05 mg/1 ml
Testdosis g Baclofen)mlLösung entspr. Anzahl Ampullen
25g0,5 ml= 1/2 Ampulle
50g1,0 ml= 1 Ampulle
75g1,5 ml= 11/2 Ampullen
100g2,0 ml= 2 Ampullen

Nach jeder Bolusinjektion muss der Patient für 4-8 Stunden überwacht werden.

Die Wirkung einer intrathekalen Einzeldosis setzt in der Regel ½ -1 Stunde nach Verabrei- chung ein. Der maximale spasmolytische Effekt tritt etwa 4 Stunden nach Verabreichung ein und hält für 4-8 Stunden an. Wirkungseintritt, Wirkungsmaximum und Wirkungsdauer sind von Patient zu Patient verschieden und abhängig von der Dosis, der Schwere der Symptome sowie von der Art und Geschwindigkeit der Verabreichung. Es muss eine klinisch bedeutsa- me Verminderung der Muskelspannung und/oder der Häufigkeit oder des Schweregrads von Spasmen nachweisbar sein, um die Reaktion als Ansprechen auf die Behandlung zu werten. Patienten, die auf eine Testdosis von 2 Ampullen Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml (entsprechend 100 µg Baclofen) nicht ansprechen, sollten keine weitere Dosissteigerung erhalten und auch nicht für eine kontinuierliche intrathekale Infusion in Betracht gezogen werden.

Die Verträglichkeit der Testdosis kann individuell schwanken. Da bereits bei einer Testdosis von 25 µg Baclofen bei einem Patienten schwere Überdosierungserscheinungen (Koma) aufgetreten sind, sollte die Einleitung der Behandlung nur unter stationären Bedingungen bei unmittelbarer Verfügbarkeit intensivmedizinischer Maßnahmen erfolgen.

Inkompatibilitäten

Baclofen SUN 0,05 mg/ml Injektionslösung wird unverdünnt angewendet.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Diese treten zu Beginn der Behandlung während Ihres Krankenhausaufenthaltes häufiger auf, können aber auch später auftreten. Viele dieser Nebenwirkungen treten auch in Zu- sammenhang mit der spezifischen Erkrankung, für die Sie behandelt werden, auf.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Schläfrigkeit
  • erniedrigte Muskelspannung

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten treffen)

  • verminderter Appetit
  • Depression, Verwirrtheit, Desorientierung, Agitiertheit, Angst
  • Krampfanfälle, Teilnahmslosigkeit (Lethargie), undeutliches leises Sprechen, Kopf- schmerzen, Taubheit mit Kribbeln des Gesäßes und der Füße, Schlaflosigkeit, Sedie- rung, Schwindel.
    Krampfanfälle und Kopfschmerzen treten häufiger bei Patienten mit zerebraler Spastik als bei Patienten mit spinaler Spastik auf.
  • Störungen des scharfen Sehens mit verschwommenem Sehen und Doppeltsehen
  • Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie)
  • verminderte Atmung (Atemdepression), Aspirationspneumonie, Atemnot (Dyspnoe)
  • Erbrechen, Verstopfung, Durchfall/Darminkontinenz, Übelkeit, Mundtrockenheit, über- mäßige Speichelproduktion.
    Übelkeit und Erbrechen treten häufiger bei Patienten mit zerebraler Spastik als bei Pa- tienten mit spinaler Spastik auf.
  • juckende Hauterhebungen (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus)
  • erhöhte Muskelspannung, Muskelschwäche
  • Harnverhalt, Inkontinenz.
    Harnverhalt tritt bei häufiger Patienten mit zerebraler Spastik als bei Patienten mit spi- naler Spastik auf.
  • sexuelle Störungen (Baclofen SUN kann möglicherweise die Erektions- und Ejakulati- onsfähigkeit beeinträchtigen. Diese Wirkung ist nach Absetzen von Baclofen SUN normalerweise reversibel)
  • periphere Ödeme, Gesichtsödeme, Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Abnahme des Körperwassers (Dehydrierung)
  • Suizidgedanken und -versuch, Paranoia, Halluzinationen, extremes Glücksgefühl
  • Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie), erniedrigte Körpertempera- tur (Hypothermie), Schluckstörungen (Dysphagie), Gedächtnisverlust/Vergesslichkeit, unwillkürliche, rhythmische Bewegungen der Augen (Nystagmus)
  • verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
  • tiefe Venenthrombose, Bluthochdruck (Hypertonie), Gesichtsrötung, Blässe
  • Darmverschluss (Ileus), vermindertes Geschmacksempfinden
  • Haarausfall (Alopezie), übermäßiges Schwitzen

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen)

lebensbedrohliche Entzugssymptome aufgrund einer Störung bei der Arzneimittelver- abreichung

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • verlangsamte Atmung (Bradypnoe)
  • gestörte Stimmung (Dysphorie)
  • Zunahme der seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose)
  • Unfähigkeit eine Erektion des Penis zu erreichen oder zu erhalten (erektile Dysfunkti- on)

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Ampulle und der Faltschachtel nach „Ver- wendbar bis“ bzw. „Verw. bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Ver- fallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Das Arzneimittel sollte unmittelbar nach dem Öffnen verwendet werden.

Die Lösung muss klar und farblos sein. Falls Schwebeteilchen in der Lösung sind oder Ver- färbungen auftreten, kann die Lösung nicht verwendet und muss entsorgt werden.

Nicht verwendete Restmengen sind zu vernichten.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arznei- mittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Baclofen SUN enthält

Der Wirkstoff ist Baclofen.

1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 0,05 mg Baclofen.

Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.

Wie Baclofen SUN aussieht und Inhalt der Packung

Injektionslösung.

Baclofen SUN ist eine klare, farblose Lösung in einer klaren, farblosen Ampulle.

Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung ist erhältlich in Packungen mit 1 und 5 Ampul- len.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Sun Pharmaceuticals Germany GmbH Hemmelrather Weg 201

51377 Leverkusen

E-Mail: info.de@sunpharma.com Internet: www.sunpharma.com/germany

Hersteller

Sun Pharmaceutical Industries Europe B.V.

Polarisavenue 87

2132 Hoofddorp

Niederlande

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Deutschland: Baclofen SUN 0,05 mg/1 ml Injektionslösung Spanien: Baclofeno SUN 0,05 mg/1ml Solución inyectable Frankreich: Baclofène SUN 0,05 mg/1 ml Solution injectable Italien: Baclofene SUN 0,05 mg/1 ml Soluzione iniettabile Vereinigtes

Königreich: Baclofen 0.05 mg/1 ml Solution for Injection

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2018.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

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Wirkstoff(e) Baclofen
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Sun Pharmaceuticals Germany GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 21.07.2010
ATC Code M03BX01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Muskelrelaxanzien, zentral wirkende Mittel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden