Wirkung
Pharmakodynamik
Timolol wirkt als unselektiver Betablocker an β1- und β2-Adrenozeptoren und hemmt dadurch die Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper, was zu einem reduzierten Augeninnendruck führt. Im Vergleich zu Propanolol ist die Effektivität der Rezeptorblockade fünf- bis zehnmal ausgeprägter.
Pharmakokinetik
Bei oraler Einnahme liegt die Bioverfügbarkeit bei 50 bis 60 %, die Halbwertszeit liegt bei vier bis fünf Stunden. Der Betablocker wird über die Leber metabolisiert und anschließend über die Nieren ausgeschieden. Das Medikament kann außerdem lokal als Augentropfen eingesetzt werden, hier sind Kombinationspräparate mit anderen Medikamenten erhältlich. Die Tropfen werden über die Hornhaut resorbiert und der Wirkstoff ist anschließend für bis zu 12 Stunden im Kammerwasser nachweisbar.
Wechselwirkungen
In Kombination mit Calciumkanalblockern, Diuretika, Herzglykosiden oder Parasympathomimetika kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen. Bei paralleler Anwendung von CYP2D6-Hemmern, darunter Fluoxetin oder Chinidin, kann es unter Therapie mit Timolol zu verstärkten systemischen Nebenwirkungen wie verlangsamter Herzfrequenz kommen. Außerdem können Betablocker bei gemeinsamer Applikation mit Antidiabetika eine Hypoglykämie verstärken und die klinischen Symptome verschleiern.