Pfefferminze (Mentha piperita)

Pfefferminze (Mentha piperita)

Grundlagen

Die Pfefferminze gehört zu den pflanzlichen Arzneistoffen (Phytopharmaka) und hat eine krampflösende, verdauungsfördernde und blähungstreibende Wirkung. Man setzt sie bei Verdauungsbeschwerden ein. Man verwendet die getrockneten Blätter der Pfefferminze (Menthae piperitae folium), um daraus Tee, oder aber auch Pfefferminzöl (Menthae piperitae aetheroleum) herzustellen. Die Inhaltsstoffe sind Menthol, andere Monoterpene, Labiatengerbstoffe, Flavonoide und Triterpene. Neben Tees und Öl gibt es aber noch weitere Pfefferminzpräparate wie Tropfen, Salben, Cremen, Kapseln, und Mundspülungen. 

Pfefferminze (Mentha x piperita)

Pfefferminzpflanze (Kevin B/pexels.com)

Wirkung

Die Pfefferminze hat bakterienabtötende (antibakterielle) und pilztötende (antifungale) Eigenschaften. Durch die Einnahme von Pfefferminze kommt es zu einer erhöhten Sekretion von Magensaft und Gallenflüssigkeit. Außerdem wurde in Studien festgestellt, dass die Pfefferminze die Bewegungen des Magen-Darm-Traktes hemmt (motilitätshemmend). Pfefferminzpräparate, welche auf der Haut aufgetragen werden, haben einen kühlenden Effekt, und können somit Spannungskopfschmerzen lindern. Die Rheumabeschwerden, Insektenstiche und Verbrennungen können ebenfalls durch die Pfefferminze (zur Anwendung auf der Haut) reduziert werden. Zusätzlich wird die Pfefferminze als Aromastoff in der Aromatherapie oder der Lebensmittelindustrie verwendet. 

In neuesten Studien wird erforscht, ob die Pfefferminze auch antiallergisch wirken könnte. Diese Entwicklungen sind aber noch in den Startlöchern.

Dosierung

Nehmen Sie Pfefferminzpräparate immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Aufgrund der zahlreichen und sehr verschiedenen Anwendungsarten ist hier die Nennung einer üblichen Dosis nicht möglich.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Größere Dosen können zu Entzündungen im Verdauungstrakt führen. 
  • Augenbrennen
  • Juckreiz
  • Hautrötung
  • allergische Reaktionen
  • Magenbrennen
  • Verschlimmerung einer Refluxkrankheit

bei Inhalation:

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen bekannt. Untersuchungen dazu wurden nicht durchgeführt.

Gegenanzeigen

Pfefferminzpräparate dürfen in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:

  • bei Allergie gegen Pfefferminze oder Menthol
  • bei Kindern unter 2 Jahren, weil die Gefahr eines Kehlkopfkrampfes besteht
  • Patienten mit Asthma bronchiale oder anderen Atemwegserkrankungen können einen Asthmaanfall oder schwere Atemnotzustände erleiden

Altersbeschränkung

Die Anwendung unter 2 Jahren ist NICHT zugelassen, da es zu lebensgefährlichen Kehlkopfkrämpfen kommen kann. 

Die Anwendung unter 12 Jahren ist mit Ausnahme von Pfefferminztees nicht empfohlen, da hier keine Daten vorhanden sind.

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft & Stillzeit sollten Pfefferminzpräparate nicht angewendet werden, da mangels fehlender Daten keine Empfehlungen getroffen werden können.

Geschichte zum Wirkstoff

Die Pfefferminze (Mentha x piperita L.) ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Gattung der Minzen. 

Pfefferminze (Mentha x piperita) Pfefferminze; Mentha x piperita (emer1940/iStock.com)

Sie gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist ein Abkömmling der grünen Minze (Mentha spicata) und der Wasserminze (Mentha aquatica). Sie ist in Europa heimisch, ist mehrjährig und bildet unterirdische Ausläufer. 

Die Pflanze hat längliche grüne/dunkelgrüne Blätter. Sie wird bis zu 30 cm hoch und blüht ab Juni mit weiß-rosafarbenen Blüten. 

Die Pfefferminze ist vermutlich im 17. Jahrhundert spontan in England entstanden.



Chemische & physikalische Eigenschaften

Drugbank ID DB10984

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Thomas Hofko

Thomas Hofko
Autor

Thomas Hofko befindet sich im letzten Drittel seines Bachelorstudiums der Pharmazie und ist Autor und Lektor für pharmazeutische Themen. Er interessiert sich besonders für die Bereiche Klinische Pharmazie und Phytopharmazie.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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