Guaifenesin

Guaifenesin

Grundlagen

Guaifenesin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Expektorantien (Schleimlöser). Es wird bei Atemwegsinfektionen wie Erkältungen und Bronchitis eingesetzt und erleichtert das Abhusten des zähen Schleims in der Lunge. Zusätzlich hilft es das Engegefühl in der Brust und den Hustenreiz zu lindern.

Es ist als Saft und in Form von Kapseln erhältlich.

Medikamente mit Guaifenesin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
VICKS Husten-Löser Sirup Guaifenesin PROCTER & GAMBLE
Resyl plus, Tropfen Guaifenesin Spirig HealthCare AG
NeoCitran Hustenlöser, Sirup Acetylcystein Guaifenesin GSK Consumer Healthcare Schweiz AG
Pectocalmine® N, Sirup Guaifenesin VERFORA SA
Pectocalmine®, Sirup Guaifenesin Codeinphosphat-Hemihydrat Ephedrinhydrochlorid VERFORA SA

Wirkung

Pharmakodynamik

Guaifenesin wirkt indem es die Sekretion von Schleim erhöht und gleichzeitig seine Viskosität herabsetzt. Dadurch wird die Effizienz der Zilienaktivität in der Lunge gefördert und die Atemwege können einfacher von reizenden Stoffen befreit werden. Es kommt zum erleichterten Abhusten des Schleims und damit zu einem insgesamt verringerten Hustenreiz. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt.

Pharmakokinetik

Guaifenesin wird über die Schleimhäute des Gastrointestinaltraktes resorbiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr eine Stunde. Der Wirkstoff wird über die Leber abgebaut und in weiterer Folge hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Guaifenesin sollte nicht gemeinsam mit Sedativa oder Muskelrelaxantien eingenommen werden, da deren Wirkung dadurch verstärkt wird. Außerdem sollten keine Antitussiva eingenommen werden, da ein Sekretstau in der Lunge die Folge sein kann.

Toxizität

Zeichen einer Überdosierung sind Übelkeit und Erbrechen. 

Studien haben gezeigt, dass sich Guaifenesin negativ auf den Fötus auswirken kann. Auf eine Einnahme in der Schwangerschaft sollte deshalb verzichtet werden. Guaifenesin kann außerdem in geringen Mengen in die Muttermilch übertreten. Bei stillenden Müttern sollte es deshalb nur gegeben werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko eindeutig überwiegt.

Nebenwirkungen

Es sind Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeitsreaktionen, Schwindel, Wärmgefül, Übelkeit und Erbrechen möglich.

Toxikologische Daten

LD50: 1510 mg/kg (Ratte, oral)

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code R05CA03
Summenformel C10H14O4
Molare Masse (g·mol−1) 198,22
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 78–81
Siedepunkt (°C) 215
CAS-Nummer 93-14-1
PUB-Nummer 3516
Drugbank ID DB00874

Quellenangaben

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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