Fosfomycin

Fosfomycin

Grundlagen

Fosfomycin ist der erste und bisher einzige Vertreter aus der Gruppe der Epoxid-Antibiotika und hat dadurch einen einzigartigen Wirkmechanismus. Es wirkt insbesondere gegen viele gramnegative Bakterien. Eingesetzt wird es bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen, wobei hier nur eine Gabe nötig ist. Ansonsten wird es eher zurĂŒckhaltend eingesetzt und bei schweren Infektionen wie beispielsweise EntzĂŒndung der HirnhĂ€ute, des Knochenmarks oder der Lunge verwendet.

Medikamente mit Fosfomycin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Monuril Fosfomycin Zambon Switzerland Ltd
Monuril Fosfomycin Zambon Switzerland Ltd
Fosfolag Fosfomycin Lagap SA
Fosfomycin-Mepha Pulver im Beutel zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen Fosfomycin Mepha Pharma AG
Fosfomycin SandozÂź Fosfomycin Sandoz Pharmaceuticals AG

Wirkung

Pharmakodynamik

Fosfomycin blockiert die Mureinsynthese und damit den Zellwandaufbau von Bakterien durch Hemmung eines spezifischen Enzyms. Bei BlasenentzĂŒndung sollte es abends eingenommen und auf das Wasser lassen bis zum nĂ€chsten Morgen verzichtet werden, damit das Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten kann. 

Pharmakokinetik 

Die orale BioverfĂŒgbarkeit betrĂ€gt 32 bis 54 %, eine intravenöse GĂ€be ist ebenfalls möglich. Die Wirkung hĂ€lt meist fĂŒr mehr als 36 Stunden an. Da es ĂŒber die Nieren ausgeschieden wird, ist bei reduzierter Nierenfunktion eine Dosisreduzierung erforderlich.

Wechselwirkungen 

In Kombination mit beta-Laktam-Antibiotika, wie Penicillinen, Cephalosporinen und Carbapenemen, können synergistische Effekte erreicht werden. Eine parallele Medikation mit Metoclopramid kann die Wirksamkeit reduzieren, sodass ein Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden eingehalten werden sollte. Außerdem ist die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Marcumar) bei Einnahme von Fosfomycin erhöht, was zu vermehrten Blutungen fĂŒhren kann.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Insgesamt ist dieses Epoxid-Antibiotikum gut vertrĂ€glich. Neben hĂ€ufigen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kann jedoch selten eine Erhöhung der Leberenzyme, GefĂŒhlsstörungen oder Verringerung der weißen Blutkörperchen oder der BlutplĂ€ttchen auftreten. 

Toxikologische Daten 

Auch Tierversuche an Ratten zeigten mit einer mittleren letalen Dosis von ĂŒber 10 g/kg Körpergewicht eine gute VertrĂ€glichkeit des Antibiotikums, Hinweise auf eine schĂ€dliche Wirkung in der Schwangerschaft zeigten sich nicht. 

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code J01XX01
Summenformel C3H7O4P
Molare Masse (g·mol−1) 138,059
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,6
Schmelzpunkt (°C) 94
Siedepunkt (°C) 342
CAS-Nummer 23155-02-4
PUB-Nummer 446987
Drugbank ID DB00828

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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