Wirkung
Pharmakodynamik
Phenylbutazon ist ein synthetisches Pyrazolon-Derivat. Die schmerzlindernde Wirkung ergibt sich aus der Hemmung der Produktion von Prostaglandin H und Prostazyklin zu. Prostaglandine wirken auf eine Vielzahl von Zellen, z. B. auf glatte Gefäßmuskelzellen, auf Blutplättchen und auf Nervenzellen im Rückenmark, die für die Schmerzempfindung verursachen. Prostacylcin bewirkt eine Gefäßverengung und hemmt die Thrombozytenaggretation. Phenylbutazon wirkt indem es an die Prostaglandin-H-Synthase und die Prostacyclin-Synthase bindet und diese hemmt. Die verringerte Produktion von Prostaglandin führt dann zu einer geringeren Entzündung des umliegenden Gewebes.
Pharmakokinetik
Phenylbutazon wird im Dünndarm fast vollständig resorbiert und der maximale Plasmaspiegel wird nach etwa 2 Stunden erreicht. Der Stoff liegt zu mehr als 95% an Plasmaproteine gebunden vor. Der Stoff wird in der Leber metabolisiert und wird zu 70 % über die Niere und zu etwa 30% über die biliär ausgeschieden.
Wechselwirkungen
Phenylbutazon ist ein CYP3A4-Induktor und kann deshalb mit einer großen Zahl von Arzneistoffen, die über CYP3A4 verstoffwechselt werden, Wechselwirkungen bewirken. Phenylbutazon kann daher die Blutspiegel und die Wirkungsdauer der folgenden Arzneistoffe beeinflussen:
- Phenytoin
- Valproinsäure
- Sulfonamide
- Sulfonylharnstoff-Antidiabetika
- Barbiturate
- Promethazin
- Rifampicin
- Chlorpheniramin
- Diphenhydramin
- Penicillin G
Zusätzlich kann eine gleichzeitige Einnahme mit anderen entzündungshemmende Medikamente, wie beispielsweise Kortikosteroide und andere NSAIDs, eine vermehrte Bildung von Magengeschwüren begünstigen und das Blutungsrisiko erhöhen. Die Kombination mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten, insbesondere Cumarinderivaten, erhöht ebenfalls das Blutungsrisiko.