Thymoglobuline darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Kanincheneiweiß oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie eine aktive akute oder chronische Infektion haben, die eine zusätzliche Immunsuppression verhindert (weil Thymoglobuline die Fähigkeit Ihres Körpers zur Bekämpfung von Infektionen verringert).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Thymoglobuline muss stets unter strenger medizinischer Überwachung in einem Krankenhaus verabreicht werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schon einmal eine allergische Reaktion gegen Tiere oder andere Arzneimittel hatten. Der Arzt wird Sie genau überwachen und die Behandlung eventuell abbrechen, wenn Zeichen einer allergischen Reaktion gegen Thymoglobuline auftreten.
Das Auftreten einiger schwerer Nebenwirkungen kann mit der Infusionsrate in Zusammenhang stehen. Infusionsbedingte Reaktionen und Störungen des Immunsystems können schon bei einem einmaligen Behandlungszyklus mit Thymoglobuline nach der ersten oder zweiten Infusion auftreten. Die Patienten müssen während der Infusion sorgfältig überwacht werden.
Im Fall einer Nebenwirkung kann die Infusionsrate verringert oder die Infusion abgebrochen werden, bis die Symptome wieder abgeklungen sind.
Die Anwendung muss sofort abgebrochen und permanent abgesetzt werden, wenn eine generalisierte allergische Reaktion auftritt. Bei Auftreten von Schock (plötzliches Krankheitsgefühl und Blutdruckabfall) muss eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Während der Behandlung mit Thymoglobuline wird Ihr Arzt regelmäßig Blutuntersuchungen und andere Tests zur Überwachung Ihres Gesundheitszustands durchführen. Aufgrund der Wirkungsweise dieses Arzneimittels kann es Ihr Blut oder andere Organe beeinflussen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einer Blutkrankheit, wie z. B. Thrombozytopenie (reduzierte Anzahl der Blutplättchen im Blut) oder Leukopenie (reduzierte Anzahl weißer Blutkörperchen im Blut), leiden. Ihre Dosis hängt von der Anzahl weißer Blutkörperchen oder Blutplättchen in Ihrem Blut ab. Dies wird vor, während und nach der Behandlung überprüft.
Thymoglobuline wird oft in Kombination mit anderen Immunsuppressiva angewendet. Es gibt Berichte über das Auftreten von Infektionen, einer Reaktivierung von Infektionen, Sepsis (schwere Infektion im Blut, die sich über den ganzen Körper ausbreitet) und febriler Neutropenie (Fieber in Verbindung mit einer verringerten Anzahl weißer Blutkörperchen) nach Anwendung dieser Kombinationen.
Bei Blutarmut aufgrund des Versagens des blutbildenden Knochenmarks trägt die immunsuppressive Behandlung zum Risiko von Infektionen (insbesondere Pilzinfektionen) im Zusammenhang mit der eigentlichen Blutarmut bei.
Die Anwendung von Immunsuppressiva, einschließlich Thymoglobuline, kann das Risiko für die Entstehung von Krebs, einschließlich Lymphomen oder lymphoproliferativer Erkrankungen, die mit einer auffälligen Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen einhergehen, erhöhen.
Die Sicherheit einer Impfung mit abgeschwächten (geschwächten, weniger wirkungsvollen) Lebendimpfstoffen nach Behandlung mit Thymoglobuline wurde noch nicht untersucht und deshalb wird von einer Impfung mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen bei Patienten, die kürzlich mit Thymoglobuline behandelt wurden, abgeraten (siehe auch „Anwendung von Thymoglobuline zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Kinder und Jugendliche
Anhand der verfügbaren Daten kann keine Dosierungsempfehlung für Kinder und Jugendliche ausgesprochen werden. Den derzeit verfügbaren Daten zufolge benötigen Kinder und Jugendliche keine andere Dosierung als Erwachsene.
Anwendung von Thymoglobuline zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei der Anwendung von Immunsuppressiva (Ciclosporin, Tacrolimus oder Mycophenolat-Mofetil) besteht das Risiko einer übermäßigen Immunsuppression, die zu Lymphoproliferation (auffälliger
Anstieg der weißen Blutkörperchen) führen kann. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben.
Sie dürfen sich während oder kurz nach der Behandlung mit Thymoglobuline nicht impfen lassen, ohne dies zuvor mit Ihrem Arzt zu besprechen, weil Nebenwirkungen auftreten können (im Fall von Lebendimpfstoffen) oder die Wirkung ausbleiben kann, da Ihr Immunsystem nicht reagieren kann.
Anwendung von Thymoglobuline zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Es ist unwahrscheinlich, dass Nahrungsmittel oder Getränke einen Einfluss auf Ihr Arzneimittel haben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Da keine Informationen vorliegen, darf Thymoglobuline während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es absolut notwendig ist.
Stillzeit
Sie dürfen während der Behandlung mit Thymoglobuline nicht stillen, weil das Arzneimittel in die Muttermilch übergehen und dem Baby schaden könnte.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Sie dürfen kein Fahrzeug lenken und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, weil Thymoglobuline Unwohlsein, Müdigkeit oder Schwindel hervorrufen kann.
Thymoglobuline enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 4 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 0,2% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.