Einnahme von Thiamazol Sandoz zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Iodmangel erhöht, Iodüberschuss vermindert die Wirksamkeit von Thiamazol Sandoz. Ihr Arzt wird die Dosierung entsprechend Ihrer individuellen Iodversorgung und Ihrer Schilddrüsenfunk- tion anpassen.
Weitere direkte Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt. Aller- dings können bei einem Überfunktionszustand der Schilddrüse Abbau und Ausscheidung anderer Arzneimittel beschleunigt sein. Dabei ist zu beachten, dass sich dieser Vorgang mit zunehmender Normalisierung der Schilddrüsenfunktion ebenfalls wieder normalisiert.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Arzneimittel) einnehmen, weil ihre Wirkung durch die durch Thiamazol Sandoz bedingte Normalisierung der Schilddrüsenfunktion beeinflusst werden kann.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
In etwa 2 - 4 % der Behandlungsfälle können unten genannte Beschwerden auftreten. Diese treten meist in den ersten 2 Monaten der Behandlung auf.
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schwere- grad angegeben.
Sehr häufig (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen)
allergische Hautreaktionen unterschiedlichen Schweregrades (Ausschläge, Juckreiz, Rö- tungen, Nesselausschlag). Sie haben meist einen leichten Verlauf und bilden sich meist unter fortgeführter Behandlung mit Thiamazol Sandoz zurück.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
-
Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
-
Gelenksschmerzen, Muskelschmerzen. Diese können sich allmählich entwickeln und auch erst einige Monate nach der Behandlung auftreten.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Mundschleimhautentzündungen, Rachenentzündungen oder Fieber als Anzeichen einer Blutbildveränderung der weißen Blutkörperchen (Symptome einer Agranulozytose, siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
-
Kopfschmerzen
-
Störungen des Geschmacksinns (Dysgeusie, Ageusie; nach Absetzen rückbildungsfähig, wobei die Normalisierung der Werte mehrere Wochen dauern kann)
-
Arzneimittelfieber
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), starke Verminderung der Blutzellen aller Systeme (Panzytopenie), Entzündung der Lymphknoten (generalisierte Lymphadeno- pathie)
-
Störung der blutzuckerregulierenden Hormone mit ausgeprägtem Abfall des Blutzuckerwer- tes (Insulin-Autoimmun Syndrom). Infolge zu hoher Dosierung kann es zu einer Unterfunk- tion der Schilddrüse sowie zum Strumawachstum kommen, bedingt durch einen Anstieg des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH); Schilddrüsenunterfunktion (Hypothy- reose), Struma (Kropf)
-
Sehnerventzündung (Neuritiden), Erkrankung der peripheren Nerven (Polyneuropathien)
-
Entzündung von Blutgefäßen (Vaskulitiden)
-
akute Speicheldrüsenschwellung
-
durch einen gestörten Galleabfluss bedingte Gelbsucht, Leberfunktionsstörung oder Leber- entzündung/Lebervergiftung (Ikterus oder toxische Hepatitis)
-
schwere allergische Hautreaktionen, die unter Umständen den ganzen Körper betreffen (generalisierte Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom), Haarausfall, eine entzündliche Au- toimmunerkrankung der Haut und des Bindegewebes (Lupus erythemathodes)
-
Gelenksentzündung
-
Nierenentzündung
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis)
Kinder und Jugendliche
Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen sind bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen. Sehr selten sind, wie auch bei Erwachsenen, schwere Überempfindlichkeits- oder Entzündungs- reaktionen der Haut berichtet worden, die unter Umständen alle Hautflächen am Körper betreffen können (wie z. B. eine sogenannte generalisierte Dermatitis oder ein Stevens-Johnson-Syn- drom).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.