Salazoyprin darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Sulfasalazin, seine Abbauprodukte oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie ĂŒberempfindlich gegenĂŒber Sulfonamide oder Salicylate sind.
- wenn Sie an schweren Blutkrankheiten (Porphyrie) leiden.
- wenn Sie schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen haben.
Kinder
Ăber die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren mit entzĂŒndlichen Darmerkrankungen liegen keine Erfahrungen vor.
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Salazopyrin einnehmen.
Bitte halten Sie die vereinbarten Termine fĂŒr Kontrolluntersuchungen genau ein. Nur so kann Ihr Arzt
Ihre Behandlung sorgfĂ€ltig ĂŒberwachen und bestmöglichst auf Ihre BedĂŒrfnisse einstellen.
Es wurden schwere, mit KnochenmarkschĂ€digung (Myelosuppression) einhergehende Infektionen berichtet, darunter Blutvergiftung und LungenentzĂŒndung. Ihr Arzt wird Sie sorgfĂ€ltig ĂŒberwachen, wenn Sie wĂ€hrend der Behandlung mit Sulfasalazin eine neue Infektion bekommen. Wenn Sie eine schwere Infektion bekommen, sollte die Verabreichung von Sulfasalazin abgebrochen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie wiederkehrende chronische Infektionen haben oder an Begleiterkrankungen leiden, die Infektionen begĂŒnstigen können.
Schwere Ăberempfindlichkeitsreaktionen können die Beteiligung innerer Organe umfassen, wie z.B. LeberentzĂŒndung, NierenentzĂŒndung, EntzĂŒndung des Herzmuskels, Infektionskrankheit (MononukleoseĂ€hnliches Syndrom, z.B. Pseudomononukleose), Bluterkrankung (hĂ€matologische AnomalitĂ€ten einschlieĂlich hĂ€matophagischer Histiozytose) und/oder EntzĂŒndung der Lunge bedingt durch physikalische oder chemische Einwirkung einschlieĂlich Eindringen von Blut ins Gewebe (Pneumonitis einschlieĂlich eosinophiler Infiltrationen).
Bei Patienten, die verschiedene Medikamente einschlieĂlich Sulfasalazin eingenommen hatten, wurden schwere, lebensbedrohliche, systemische Ăberempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Arzneimittelausschlag mit BlutbildverĂ€nderung und eventueller Organbeteiligung (DRESS) berichtet. Es ist zu beachten, dass frĂŒhe Symptome einer Ăberempfindlichkeitsreaktion wie z.B. Fieber oder Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie) auftreten können, auch wenn kein Ausschlag erkennbar ist. Sollten solche Anzeichen oder Symptome auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt verstĂ€ndigen. Wenn keine andere Ursache fĂŒr diese Anzeichen oder Symptome gefunden wird, sollte Sulfasalazin abgesetzt werden.
Es wurde von potenziell lebensbedrohlichen HautausschlÀgen (exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) bei der Verwendung von Sulfasalazin berichtet, die zunÀchst als rötliche Flecken mit dunklerem Zentrum oder als kreisförmige Flecken mit zentraler Blasenbildung am Rumpf erscheinen.
ZusĂ€tzliche Anzeichen, auf die zu achten sind, sind GeschwĂŒre im Bereich Mund, Rachen und Nase, sowie im Genitalbereich; sowie Konjunktivitis (rote und geschwollene Augen).
Diese potenziell lebensbedrohlichen HautausschlĂ€ge gehen oft mit grippeĂ€hnlichen Symptomen einher. Der Ausschlag kann in eine groĂflĂ€chige Blasenbildung oder in ein AbschĂ€len der Haut ĂŒbergehen.
Das höchste Risiko fĂŒr das Auftreten von schweren Hautreaktionen besteht wĂ€hrend der ersten Wochen der Behandlung.
Wenn sich bei Ihnen eine exfoliative Dermatitis, das Stevens-Johnson Syndrom oder eine toxische epidermale Nekrolyse wÀhrend der Einnahme von Sulfasalazin entwickelt hat, darf die Behandlung mit Sulfasalazin zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Wenn Sie einen Ausschlag oder die genannten Hautsymptome entwickeln, setzen Sie Sulfasalazin sofort ab und nehmen Sie unverzĂŒglich Ă€rztliche Hilfe in Anspruch und sagen Sie dem Arzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Erkrankungen der blutbildenden Organe und HautverÀnderungen in der Krankengeschichte.
Ein vollstĂ€ndiges Blutbild, einschlieĂlich Differenzial-Leukozytenzahl und Leberfunktionstests, sollte vor Beginn der Behandlung mit Sulfasalazin und sodann alle 2 Wochen wĂ€hrend der ersten 3 Therapiemonate durchgefĂŒhrt werden. In den nĂ€chsten 3 Therapiemonaten sollten die gleichen Kontrollen einmal monatlich erfolgen und danach alle 3 Monate und sofern klinisch angezeigt. Kontrollen der Nierenfunktion (inkl. Urinanalysen) sollten bei allen Patienten bei Behandlungsbeginn und zumindest monatlich wĂ€hrend der ersten 3 Monate der Behandlung erfolgen. Danach sollte die weitere
Ăberwachung nach klinischem Bedarf erfolgen.
Treten wÀhrend einer Therapie mit Sulfasalazin Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, BlÀsse, Hautrötung oder Gelbsucht auf, kann dies auf eine KnochenmarkschÀdigung (Myelosuppression), Zerstörung der roten Blutkörperchen (HÀmolyse) oder LeberschÀdigung (HepatotoxizitÀt) hinweisen. In diesen FÀllen ist die Sulfasalazin-Therapie bis zum Vorliegen der Ergebnisse der Blutuntersuchungen abzubrechen.VerÀnderungen im Blutbild, die auf einem FolsÀuremangel beruhen, können durch Verabreichung von Foloder FolinsÀure (Leukoverin) behandelt werden.
Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörung oder bestimmten Bluterkrankungen (Dyskrasie) sollte Sulfasalazin nur dann verabreicht werden, wenn der erwartete Vorteil das Risiko der Behandlung ĂŒberwiegt.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Allergieneigung oder Bronchialasthma.
Wenn schwerwiegende toxische oder allergische Reaktionen auftreten, sollte Sulfasalazin sofort abgesetzt werden.
Die Anwendung von Sulfasalazin bei Kindern mit bestimmten Formen der rheumatischen Erkrankung kann Reaktionen wie bei Serumkrankheit hervorrufen und wird daher nicht empfohlen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Salazopyrin oder andere Arzneimittel, die Sulfasalazin enthalten, einnehmen oder kĂŒrzlich eingenommen haben, da diese die Ergebnisse von Blut- und Urintests beeinflussen können.
Einnahme von Salazopyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben ober beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Einnahme von Salazopyrin und bestimmter Medikamente, wie z.B. Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Eisenmangel, ĂŒbermĂ€Ăiges Schwitzen sowie Antibiotika und EntwĂ€sserungsmittel kann deren Wirksamkeit gegenseitig verstĂ€rken oder aufheben.
Einnahme von Salazopyrin zusammen mit GetrÀnken
Da Sulfasalazin die Harnkristallisation und Nierensteinbildung fördert, ist auf ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr wĂ€hrend der Behandlung zu achten.
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es gab Berichte ĂŒber SĂ€uglinge mit Neuralrohrdefekten, deren MĂŒtter wĂ€hrend der Schwangerschaft Sulfasalazin erhalten hatten, auch wenn die Rolle von Sulfasalazin bei diesen Defekten bisher nicht belegt ist.
Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, wenn Sie schwanger werden. Er wird dann entscheiden, ob Sie das Arzneimittel weiter verwenden dĂŒrfen.
Sulfasalazin und seine Abbauprodukte werden in geringen Konzentrationen in der Muttermilch festgestellt. Es ist daher Vorsicht geboten, insbesondere beim Stillen von frĂŒhgeborenen Kindern und solchen mit herabgesetzter StoffwechselaktivitĂ€t (Langsam-Acetylierer, Glukose-6-Phosphat- Dehydrogenase-Mangel). Es liegen Berichte ĂŒber Blutstuhl oder Durchfall bei Kleinkindern vor, die von mit Sulfasalazin behandelten MĂŒttern gestillt wurden. In FĂ€llen, in denen auch ĂŒber den Ausgang solcher Ereignisse berichtet wurde, gingen Blutstuhl und Durchfall bei den Kindern nach Absetzen von Sulfasalazin bei der Mutter zurĂŒck. Sulfasalazin sollte stillenden MĂŒttern daher mit Vorsicht verabreicht werden.
Bei Frauen mit Kinderwunsch sollte eine Schwangerschaft in der Phase der Besserung geplant werden. Ein Absetzen wĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit ist wegen eines möglichen RĂŒckfalls und der damit verbundenen Belastung fĂŒr Mutter und Ungeborenes nicht ratsam.
Sulfasalazin kann bei MĂ€nnern die ZeugungsfĂ€higkeit beintrĂ€chtigen. Bei Kinderwunsch empfiehlt es sich, Sulfasalazin vorĂŒbergehend abzusetzen. Gewöhnlich bilden sich diese Wirkungen innerhalb von 2 bis 3 Monaten nach dem Absetzen wieder zurĂŒck. Die Libido wird nicht beeintrĂ€chtigt.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Sulfasalazin auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen durchgefĂŒhrt.