Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Während der Therapie sollte die Ernährung des Hundes nicht umgestellt werden, da die aufgenommene Chloridmenge Auswirkungen auf die Bromidkonzentrationen im Serum hat.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die Therapie sollte nicht plötzlich abgesetzt werden, da dies zu Krampfanfällen führen kann.
Bei Niereninsuffizienz ist die Bromidausscheidung vermindert. Um eine Bromidakkumulation und eine relative Überdosierung von Kaliumbromid zu verhindern, ist eine niedrigere Dosis Libromide zu verabreichen und die Bromidkonzentration im Serum genau zu überwachen.
Eine Verminderung der Chloridaufnahme kann Bromismus hervorrufen. Die Verabreichung auf leeren Magen kann Erbrechen verursachen.
Bei Hunden mit einem Körpergewicht unter 11 kg kann die empfohlene Initialdosis von 15 mg/kg zweimal am Tag nicht genau erreicht werden, da die Teilung der Libromide-Tablette mit einem Gehalt von 325 mg eine minimale Dosis von 162,5 mg ergibt.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Kaliumbromid bei Katzen können potentiell schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Schwangere Frauen und solche, bei denen eine Schwangerschaft nicht sicher auszuschließen ist, sowie stillende Frauen sollten dieses Tierarzneimittel nicht verabreichen.
Bei bekannter Empfindlichkeit gegenüber Bromid sollte der Kontakt zu dem Produkt vermieden werden. Nach Anwendung oder Teilen von Tabletten Hände sofort sorgfältig waschen.
Brechen Sie die Anwendung dieses Tierarzneimittels ab, wenn Sie Symptome einer Hautreizung wie Jucken, Ausschlag, Schuppenbildung oder Rötung feststellen. Bei einer Reizung der Haut oder der Augen und bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Für den Arzt:
Eine Bromidvergiftung (Bromismus) kann durch eine erhöhte Chloridzufuhr (z.B. Verabreichung von Natriumchlorid) oder durch die Verabreichung von chloruretischen Diuretika zur Beschleunigung der Bromidausscheidung behandelt werden.
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation:
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und der Laktation ist bei Hunden nicht untersucht worden. Es liegen zwar keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität bei Labortieren vor, aber Bromid kann die Plazentaschranke passieren und beim Menschen sind Fälle von neonataler Bromidtoxizität berichtet worden.
Aufgrund fehlender Daten bei Hunden sollte Kaliumbromid während der Trächtigkeit nur auf der Basis einer Nutzen-Risiko-Bewertung durch den verantwortlichen Tierarzt angewendet werden.
Säugende Welpen sollten hinsichtlich Schläfrigkeit/sedativen Wirkungen überwacht werden, da Bromid mit der Muttermilch ausgeschieden werden kann. Gegebenenfalls eine frühzeitige Entwöhnung oder eine künstliche Säugemethode in Betracht ziehen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen: Bromid und Chlorid unterliegen einer kompetitiven Rückresorption in den Nieren.
Eine erhöhte Chloridaufnahme (Salzaufnahme) mit dem Futter hat eine verringerte renale Rückresorption von Bromid zur Folge, was zu erniedrigten Bromidkonzentrationen im Serum und infolgedessen zu Krampfanfällen führen kann. Umgekehrt kann die Umstellung auf eine salzarme Ernährung höhere Bromidkonzentrationen im Serum zur Folge haben, die Bromismus auslösen können.
Schleifendiuretika (z. B. Furosemid) können die Bromidausscheidung erhöhen und so die Bromidspiegel im Serum senken.
Die Verabreichung von Chlorid enthaltenden Flüssigkeiten bzw. Wirkstoffzubereitungen kann zur Senkung der Bromidkonzentration im Serum führen.
Bromid verhält sich zu anderen GABA-Medikamenten wie Phenobarbital synergetisch.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Die Verabreichung einer hohen Dosis kann zu einer Bromidvergiftung (Bromismus) führen mit klinischen Symptomen wie Ataxie, Somnolenz, Übelkeit und Pankreatitis.
Bei Verdacht auf Überdosierung, sollte die Dosis sofort gesenkt werden. Dabei müssen die Bromidspiegel im Serum engmaschig überwacht werden, um eine angemessene therapeutische Konzentration zu etablieren. Im Falle einer Überdosierung sollte bei Bedarf eine 0,9%ige Natriumchloridlösung intravenös verabreicht werden, um die Bromidkonzentration im Serum zu senken.
Inkompatibilitäten:
Nicht zutreffend.