Einnahme von Lamivudin Sandoz zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Denken Sie daran, Ihren Arzt oder Apotheker zu informieren, wenn Sie mit der Einnahme eines neuen Arzneimittels beginnen, während Sie Lamivudin Sandoz einnehmen.
Diese Arzneimittel sollten nicht zusammen mit Lamivudin Sandoz angewendet werden:
Arzneimittel (in der Regel Flüssigkeiten), die Sorbitol oder andere Zuckeralkohole (wie z. B. Xylitol, Mannitol, Lactitol oder Maltitol) enthalten, wenn sie regelmäßig eingenommen
werden
-
andere Lamivudin-hältige Arzneimittel (Arzneimittel zur Behandlung der HIV- oder
Hepatitis-B-Infektion)
-
Emtricitabin (einem Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
-
hohe Dosen von Co-trimoxazol, einem Antibiotikum
-
Cladribin (einem Arzneimittel zur Behandlung der Haarzell-Leukämie)
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Während einer HIV-Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn Sie wegen einer HIV-Infektion behandelt werden, kann man nicht immer mit Sicherheit sagen, ob eine aufgetretene Beschwerde eine durch Lamivudin Sandoz oder durch andere gleichzeitig eingenommene Arzneimittel bedingte Nebenwirkung ist, oder durch die HIV- Erkrankung selbst verursacht wird. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren
Arzt über alle Veränderungen Ihres Gesundheitszustandes informieren.
Neben den nachfolgend für Lamivudin Sandoz aufgeführten Nebenwirkungen können sich andere Erkrankungen unter einer HIV-Kombinationstherapie entwickeln.
Es ist wichtig, dass Sie die nachfolgenden Informationen in dieser Packungsbeilage unter „Andere mögliche Nebenwirkungen einer HIV-Kombinationstherapie“ lesen.
Häufige Nebenwirkungen
Diese können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen.
-
Kopfschmerzen
-
Übelkeit
-
Erbrechen
-
Durchfall
-
Magenschmerzen
-
Müdigkeit, Kraftlosigkeit
-
Fieber (erhöhte Körpertemperatur)
-
allgemeines Unwohlsein
-
Muskelschmerzen und -beschwerden
-
Gelenkschmerzen
Gelegentliche Nebenwirkungen
Diese können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen.
Gelegentliche, in Bluttests erkennbare Nebenwirkungen sind:
-
eine Abnahme der Blutzellen, die für die Blutgerinnung wichtig sind (Thrombozytopenie)
-
eine niedrige Anzahl roter (Anämie) oder weißer Blutkörperchen (Neutropenie)
-
ein Anstieg bestimmter Leberenzyme
Seltene Nebenwirkungen
Diese können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen.
-
schwerwiegende allergische Reaktion, die Schwellungen des Gesichts, der Zunge und des Rachens verursachen kann, die wiederum zu Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen führen können
-
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
-
Zerfall von Muskelgewebe
-
Lebererkrankungen wie Gelbsucht, Lebervergrößerung oder Fettleber, Leberentzündung (Hepatitis)
Eine seltene, in Bluttests erkennbare Nebenwirkung ist:
Anstieg eines Enzyms namens Amylase
Sehr seltene Nebenwirkungen
Diese können bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen.
-
Laktatazidose (erhöhte Milchsäurewerte im Blut)
-
Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Armen, Beinen, Händen oder Füßen
Eine sehr seltene, in Bluttests erkennbare Nebenwirkung ist:
eine Störung der Produktion neuer roter Blutzellen im Knochenmark (Erythroblastopenie)
Sollten bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Andere mögliche Nebenwirkungen einer HIV-Kombinationstherapie
Eine Kombinationstherapie mit Lamivudin Sandoz kann andere Erkrankungen während der HIV-Behandlung hervorrufen.
Alte Infektionen können wieder aufflammen
Personen mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) haben ein schwaches Immunsystem und können daher mit höherer Wahrscheinlichkeit schwere Infektionen entwickeln (opportunistische Infektionen). Wenn diese Personen mit der Behandlung beginnen, können alte, versteckte Infektionen wieder aufflammen und Anzeichen und Beschwerden einer Entzündung verursachen. Diese Beschwerden werden wahrscheinlich durch die Verbesserung des körpereigenen Immunsystems verursacht, da der Körper versucht, diese Infektionen zu bekämpfen.
Neben opportunistischen Infektionen können auch Autoimmunerkrankungen auftreten (eine Krankheit, die auftritt, wenn das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift), nachdem Sie mit der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion begonnen haben.
Autoimmunerkrankungen können auch erst viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Bitte informieren Sie sofort Ihren Arzt, um die notwendige Behandlung zu erhalten, wenn Sie Beschwerden einer Infektion bemerken oder andere Beschwerden wie Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füßen beginnt und aufwärts zum Rumpf fortschreitet, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität.
Wenn bei Ihnen Anzeichen einer Infektion unter der Behandlung mit Lamivudin Sandoz auftreten:
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. Nehmen Sie keine anderen Arzneimittel gegen die Infektion ohne Anweisung Ihres Arztes ein.
Sie können Probleme mit Ihren Knochen haben
Bei einigen Personen, die eine Kombinationsbehandlung gegen HIV erhalten, kann sich eine als Osteonekrose bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Bei dieser Erkrankung können Teile des Knochengewebes infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens absterben. Diese Erkrankung können Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit bekommen:
-
wenn sie eine Kombinationsbehandlung bereits über einen langen Zeitraum einnehmen
-
wenn sie zusätzlich antientzündliche Arzneimittel, die Kortikosteroide genannt werden, einnehmen
-
wenn sie Alkohol trinken
-
wenn ihr Immunsystem sehr schwach ist
-
wenn sie übergewichtig sind
Anzeichen einer Osteonekrose umfassen:
-
Gelenksteife
-
Gelenkbeschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter)
-
Schwierigkeiten bei Bewegungen
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken: Informieren Sie Ihren Arzt.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.