Ivomec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine

Abbildung Ivomec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine
Zulassungsland Österreich
Hersteller Boehringer Ingelheim Animal Health France SCS
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 28.10.1986
ATC Code QP54AA01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke; TGD (Abgabe im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes (TGD) erlaubt)
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

Zulassungsinhaber

Boehringer Ingelheim Animal Health France SCS

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Ivomec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Behandlung und Bekämpfung des Befalls mit folgenden Ivermectin-empfindlichen Magen- und Darmrundwürmern, Lungenwürmern, Parafilarien, Thelazien, Dasselfliegen, (bzw. Nasen- Rachenbremsen), Läusen und Räudemilben bei Rindern, Schafen und Schweinen.

Beim Schaf werden auch Benzimidazol-resistente Stämme von Ostertagia circumcincta und

Haemonchus contortus erfasst.

BEI RINDERN

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadien)

Ostertagia ostertagi (einschließlich inhibierte L4)

Ostertagia lyrata Haemonchus placei Trichostrongylus spp. Cooperia spp. Oesophagostomum radiatum Nematodirus spp. (adulte)

Strongyloides papillosus (adulte)

Bunostomum phlebotomum (adulte)

Toxocara vitulorum (adulte)

Lungenwürmer (adulte und 4. Larvenstadien)

Dictyocaulus viviparus (einschließl. inhibierte Stadien)

Parafilarien (adulte)

Parafilaria bovicola

Augenwürmer (adulte)

Thelazia spp.

Dasselfliegen (parasitische Stadien)

Hypoderma spp.

Läusen

Linognathus vituli

Haematopinus eurysternus

Solenopotes capillatus

Räudemilben

Psoroptes communis var. bovis

Sarcoptes scabiei var. bovis

BEI SCHWEINEN

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadien)

Ascaris suum

Hyostrongylus rubidus

Oesophagostomum spp.

Strongyloides ransomi (adulte)*

Trichuris suis (adulte)**

Lungenwürmern (adulte und 4. Larvenstadien)

Metastrongylus spp. (adulte)

Läusen

Haematopinus suis

Räudemilben

Sarcoptes scabiei var. suis

* Die Behandlung von tragenden Sauen 7-14 Tage vor dem Abferkeln verhindert die galaktogene Übertragung von Strongyloides ransomi auf die Ferkel.

** 80% Wirksamkeit.

BEI SCHAFEN

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadien)

Ostertagia circumcincta (einschließlich inhibierte Stadien)

O. trifurcata Haemonchus contortus

Trichostrongylus axei (adulte) T. colubriformis

T. vitrinus (adulte) Cooperia curticei

Oesophagostomum columbianum

O. venulosum (adulte)

Nematodirus filicollis

N. spathiger (L4)

Chabertia ovina

Trichuris ovis (adulte)

Strongyloides papillosus (L4)

Lungenwürmern (adulte und 4. Larvenstadien)

Dictyocaulus filaria

Protostrongylus rufescens (adulte)

Dasselfliegen (parasitische Stadien)

Oestrus ovis

Räudemilben

Psoroptes communis var. ovis***

Sarcoptes scabiei var. ovis

*** Eine Einzelinjektion reduziert deutlich die Anzahl von Psoroptes communis var. ovis und führt meist zu einem Rückgang der klinischen Räudesymptome. Eine zweimalige Behandlung im Abstand von 7 Tagen ist erforderlich, um lebende Milben zu eliminieren.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht intramuskulär oder intravenös verabreichen.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

Avermectine werden möglicherweise von Tieren, die nicht zur Zieltierart gehören, schlecht vertragen. Fälle mit tödlichem Ausgang sind beim Hund, insbesondere bei Collies, Bobtails und mit ihnen verwandten Rassen und/oder Mischlingen beschrieben. Dies gilt auch für Schildkröten.

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Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur subkutanen Injektion.

Rinder, Schafe:

1 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg KGW (= 0,2 mg Ivermectin pro kg KGW) Bei Rindern vorzugsweise vor oder hinter der Schulter applizieren.

Volumina größer als 10 ml sollten auf 2 Injektionsstellen verteilt werden.

Bei sehr wolligen Schafen darauf achten, dass die Nadel vor der Injektion Wolle und Haut durchdrungen hat.

Bei Schafen wird die gleichzeitige Vakzinierung gegen Clostridieninfektionen unbedingt empfohlen.

Schweine:

1,5 ml pro 50 kg KGW (= 0,3 mg Ivermectin pro kg KGW) Bei Schweinen vorzugsweise in die Hautfalte am Ohrgrund.

Um die Verabreichung einer korrekten Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht (KGW) so genau wie möglich ermittelt werden sowie die Dosierspritzen genau eingestellt und überprüft werden. Wenn Tiere als Gruppe und nicht individuell behandelt werden, sollten die Tiere nach ihrem Körpergewicht gruppiert und entsprechend des schwersten Tieres der Gruppe dosiert werden, um eine Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.

Auf trockene, sterile Kanülen und Spritzen sowie eine aseptische Applikationstechnik sollte bei der Verabreichung des Tierarzneimittels geachtet werden. Die Kanülen, die zur Injektion eingesetzt werden, sollten nicht zur direkten Entnahme aus der Flasche verwendet werden.

PARASITENBEKÄMPFUNG BEIM RIND

Rinder infizieren sich in den ersten Wochen nach dem Weideaustrieb vorwiegend durch die überwinterten Larven von Magen-Darmrundwürmern sowie der Lungenwürmer. Zwei Behandlungen, 3 und 8 Wochen nach dem Austrieb, schützen die Tiere über einen längeren Zeitraum vor parasitären Schäden.

Ein optimaler Schutz wird mit 3 Behandlungen, 3, 8 und 13 Wochen nach dem Austrieb und einer Aufstallungsbehandlung erreicht.

Jede Behandlung mit dem Tierarzneimittel bedeutet umfassende Kontrolle der Endo- und gleichzeitig der Ektoparasiten.

PARASITENBEKÄMPFUNG BEIM SCHWEIN

Wiederholungsbehandlungen sollten nicht unter 21 Tagen durchgeführt werden. Die Zeitpunkte sind entsprechend epidemiologischen Gegebenheiten und unter Berücksichtigung von Entwicklungszyklen zu wählen.

ZUCHTSCHWEINE

Sauen: Behandlung 7 – 14 Tage vor dem Abferkeln.

Jungsauen: sollten zusätzlich 7 – 14 Tage vor dem Decken behandelt werden.

Eber: Die Behandlungszeiträume sollten dem Parasitenvorkommen angepasst werden; eine mindestens zweimalige Behandlung pro Jahr ist anzuraten.

MASTSCHWEINE

Behandlung vor der Aufstallung im Maststall: ansonsten sind die Behandlungen dem Infektionsdruck anzupassen.

Keine.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Vereinzelt kann es zu vorübergehenden Schwellungen an der Injektionsstelle kommen, die jedoch ohne Behandlung wieder abklingen.

Bei Rind und Schaf wurden in vereinzelten Fällen momentane Schmerzreaktionen beobachtet.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

  • Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

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Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Die häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzgruppe kann Resistenzen gegenüber anderen Wirkstoffen dieser Gruppe hervorrufen.

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:

Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über ein en längeren Zeitraum,

Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichts, fals che Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).

Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z.B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.

Es liegen Berichte über Resistenzen innerhalb der EU gegenüber makrozyklische Laktone (einschließlich Ivermectin) bei Cooperia spp. und Ostertagia ostertagi bei Rindern sowie bei

Teladorsagia circumcincta und Haemonchus contortus bei Schafen vor. Daher sollte sich die Anwendung dieses Tierarzneimittels auf örtliche (regional, betrieblich) epidemiologische Erhebungen zur Empfindlichkeit von Nematoden sowie auf Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Sofern ein Risiko für eine Reinfestation der behandelten Tiere besteht, ist bezüglich der Notwendigkeit und Häufigkeit von Nachbehandlungen ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

ZU BEACHTEN IST BEI BEHANDLUNG GEGEN RINDERDASSELN Ivermectin ist gegen alle Stadien der Rinderdasseln wirksam, allerdings sollte der

Behandlungszeitpunkt richtig gewählt werden. Der günstigste Zeitpunkt ist unmittelbar nach Ende der Schwärmzeit der Dasselfliege, bevor die Larven in den entsprechenden Körperregionen Schäden verursachen können. Werden die Larven von Hypoderma bovis während ihrer Wanderung im Wirbelkanal abgetötet, kann es – wie bei allen Hypoderma-wirksamen Substanzen – zu Nachhandlähmung und Festliegen kommen. Diese Reaktionen können bei Behandlungen zwischen Dezember und Februar auftreten.

Bei Schweinen mit Weidegang kann nach Reinfektion eine Wiederholungsbehandlung notwendig werden.

Der Wirkspiegel nach einer Injektion reicht aus, um Räudemilben während ihres gesamten Lebenszyklus abzutöten. Da jedoch der Effekt von Ivermectin nicht sofort einsetzt, sollen Schweine erst ca. 1 Woche nach Behandlung in saubere Buchten eingestallt bzw. mit räudefreien Schweinen zusammengebracht werden.

Sauen sollten mindestens 1 Woche vor dem Abferkeln behandelt werden, um eine Übertragung der Milben auf die neugeborenen Ferkel zu verhindern.

Läuseeier werden von Ivermectin nicht abgetötet. Da Läuse bis zu 3 Wochen für ihre Entwicklung benötigen, kann der Befall mit neu geschlüpften Läusen eine Wiederholungsbehandlung erfordern.

Bei stark verräudeten Tieren mit festsitzenden Hautkrusten empfiehlt sich eine gründliche mechanische Reinigung der Tiere ca. 14 Tage nach der Behandlung, um die klinische Heilung zu beschleunigen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Während der Anwendung des Tierarzneimittels nicht rauchen, trinken oder essen.

Direkter Kontakt mit Haut und Augen ist zu vermeiden. Nach versehentlichem Kontakt sollte die betroffene Hautstelle sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden.

Nach Gebrauch Hände waschen.

Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Hinweis für den behandelnden Arzt:

Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion wurden selten spezifische Symptome beobachtet, deshalb sollten solche Fälle symptomatisch behandelt werden.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen:

Ivermectin ist äußerst toxisch für Wasserorganismen und Dungfauna. Behandelte Tiere dürfen über einen Zeitraum von 14 Tagen nach der Behandlung keinen direkten Zugang zu Teichen, Bächen und Wassergräben haben. Die Gülle behandelter Tiere sollte nicht auf Flächen ausgebracht werden, auf denen es zu einem Oberflächenabfluss kommen kann.

Langzeitwirkungen auf Dungfauna durch kontinuierliche oder wiederholte Anwendung des Tierarzneimittels können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollten wiederholte Behandlungen von Weidetieren innerhalb einer Saison auf derselben Weidefläche nur auf Anweisung eines Tierarztes erfolgen.

Trächtigkeit und Laktation:

Das Tierarzneimittel kann bei Schweinen in allen Stadien der Trächtigkeit und während der Laktation angewendet werden.

Nicht bei laktierenden Rindern und Schafen anwenden. Siehe auch Abschnitt „Wartezeit(en)“.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Die Wirkungen von GABA-Antagonisten werden durch Ivermectin verstärkt.

Überdosierung:

Bei der empfohlenen Dosierung von 0,2 mg Ivermectin (Rinder, Schafe) bzw. 0,3 (Schweine) pro kg KGW sind Symptome einer Überdosierung auszuschließen. Ein Antidot ist nicht bekannt. Sollten toxische Symptome (Somnolenz, Ataxie, Zittern, Speichelfluss, Mydriasis, erschwerte Atmung) auftreten, ist gegebenenfalls eine symptomatische Therapie durchzuführen.

Beim Rind führte eine Dosis von 4 mg Ivermectin pro kg KGW (das 20-fache der empfohlenen Dosierung) zu Ataxie und Atemdepression.

Eine Dosis von 30 mg pro kg KGW (das ist die 100-fache therapeutische Dosis) verursachte nach subkutaner Injektion beim Schwein Lethargie, Ataxie, Mydriasis, Zittern, erschwerte Atmung und Seitenlage.

Inkompatibilitäten:

Der Wirkstoff Ivermectin unterliegt bei intensiver Bestrahlung einem photolytischen Abbau.

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Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 28.10.1986
ATC Code QP54AA01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke; TGD (Abgabe im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes (TGD) erlaubt)
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

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