Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Eine bestehende Blutung sollte vor der Behandlung gestillt oder unter Kontrolle gebracht werden.
Hypertone Lösungen dürfen nur intravenös verabreicht werden.
Die übermäßige Zufuhr von Chlorid kann aufgrund der Wechselwirkung des Elektrolyts mit dem Bikarbonat-Puffersystem des Körpers eine ansäuernde Wirkung haben. Daher ist bei der Infusion dieses Tierarzneimittels in klinischen Situationen, die mit einer Azidose und Hyperchlorämie verbunden sind, besondere Vorsicht geboten.
Die Zufuhr von Natriumchlorid kann eine bestehende Hypokaliämie verstärken.
In schweren Fällen muss während der Verabreichung der zentrale Venendruck überwacht werden.
Eine engmaschige Überwachung des Flüssigkeitsgleichgewichts wird empfohlen.
Bei Anwendung dieses Präparats ist auf einen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser zu achten.
Bei Tieren mit chronischer Hyponatriämie kann eine hohe Infusionsrate zu einer Myelinolyse im Gehirn führen.
Starke Überdosierungen (> 8 ml/kg Körpergewicht) und eine zu hohe Infusionsgeschwindigkeit (> 60 ml/kg Körpergewicht/h) sind zu vermeiden.
Tiere, die mit diesem Tierarzneimittel behandelt werden, müssen engmaschig auf eine mögliche Verschlechterung ihres klinischen Zustands als Folge der Behandlung überwacht werden.
Wiederholte Infusion sollte nur nach Überprüfung der Natriumkonzentration und des Säure-Basen Status erfolgen.
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht belegt. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Die Infusion ist mit Vorsicht anzuwenden bei Tieren, die eine langfristige Behandlung mit Mineralokortikosteroiden erhalten haben.
Überdosierung
Eine Überdosierung mit hypertoner Natriumchloridlösung kann zu einer Zunahme der Extrazellularflüssigkeit (extrazelluläre Hyperhydratation) führen.
Gebrauchsinformation (common labelling DE and AT)
Hypertone Natriumchlorid-Lösung 7,5 g/100 ml B. Braun Vet Care
Eine Hyperhydratation äußert sich durch Erregtheit und vermehrte Speichelbildung: In einem solchen Fall ist es angemessen, die Infusionsgeschwindigkeit stark zu reduzieren oder die Infusion zu beenden.
Um eine angemessene Diurese zu gewährleisten, und um eine kardiovaskuläre Überladung und ein Lungen- oder Hirnödem zu vermeiden, muss das behandelte Tier engmaschig überwacht werden.
Es sind die Flüssigkeitsausscheidung, die Natrium-Plasmakonzentrationen und der Blutdruck zu überwachen. Eine bestehende Hypernatriämie sollte langsam, wenn möglich unter oraler Wasserzufuhr oder aber mit intravenöser Natriumchloridlösung 0,9% ausgeglichen werden. Bei weniger schwerer Hypernatriämie kann eine intravenöse isotone Elektrolytlösung mit niedriger Natriumchlorid-Konzentration verabreicht werden.
Ein Anstieg der Serum-Osmolarität auf über 350 mOsm/l kann zu zerebralen Funktionsstörungen und zum Koma führen.
Bei ausschließlicher Anwendung der Lösung in hohen Dosen verdrängen die Chloridionen Bikarbonationen und verursachen eine Azidose.
Eine Überdosierung des Tierarzneimittels kann eine Hypernatriämie verursachen.
Inkompatibilitäten
Es besteht eine Inkompatibilität zwischen Natriumchloridhaltigen Lösungen und Amphotericin B, da Amphotericin in Gegenwart von Natriumchlorid ausfällt.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.