Etibi darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Ethambutol-Hydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei Sehstörung unterschiedlichen Grades, deren Ursache zurückgeführt werden kann auf:
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einen vorgeschädigten Sehnerv
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Gewebeschwund des Sehnervs (Optikusatrophie)
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eine vorangegangene Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis)
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wiederholte Entzündungen des Auges
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eine durch Zuckerkrankheit verursachte Erkrankung der Netzhaut (diabetische Retinopathie)
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grauen Star (Katarakt)
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bei erhöhten Harnsäurespiegeln sowie Gichterscheinungen
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bei Kindern unter 3 Monaten
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Ihnen Etibi verabreicht wird.
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Etibi darf als Einzelmittel nicht angewendet werden; es darf nur in Kombination mit anderen Antituberkulosemitteln verordnet und angewendet werden.
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Bei Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung (in Abhängigkeit von der glomerulären Filtrationsrate bzw. Wirkstoff-Serumspiegelbestimmungen) erforderlich.
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Obwohl bisher bei Kindern über Sehstörungen nicht berichtet wurde, ist Etibi bei jüngeren Kindern nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens gegenüber möglichen Risiken anzuwenden, da eine Beurteilung von Augenstörungen besonders bei Kindern unter 6 Jahren schwierig ist. Falls der Arzt entscheidet, Etibi einem Kind unter 6 Jahren zu verordnen, ist es besonders wichtig, die vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen und Vorsichtsmaßnahmen genau einzuhalten.
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Durch die Anwendung von Etibi kann eine Entzündung des Sehnervs auftreten. Dies kann sich in folgenden Beschwerden äußern:
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Rot-Grün-Sehschwäche,
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herabgesetzte Sehschärfe (Visusminderung),
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blinde Flecken im Zentrum (Zentralskotom) oder an den Außenrändern des Gesichtsfelds.
Sollten bei Ihnen oder Ihrem Kind diese oder ähnliche Symptome auftreten, melden Sie diese sofort Ihrem Arzt. Eine weitere Behandlung mit Etibi nach Auftreten einer Sehstörung muss unbedingt vermieden werden.
Ihr Arzt wird an Ihnen vor Therapiebeginn und in 4-wöchigen Abständen – bei schweren Störungen der Nierenfunktion häufiger – regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen durchführen. Es ist wichtig, dass Sie diese Termine einhalten.
Falls Sehstörungen auftreten
Bei Halbierung der Lesedistanz für chromatische Sehschärfe oder einem Abfall der schwarz- weißen Sehschärfe muss die Anwendung von Ethambutol sofort beendet werden. Eine Kontrolle nach 7 Tagen wird dringend empfohlen.
Anwendung von Etibi zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirksamkeit von Etibi wird durch folgende Arzneimittel beeinflusst
Bestimmte Polyamine (Spermin, Spermidin) und Magnesium: Eine Abschwächung der Wirkung von Ethambutol wurde beschrieben.
Sonstige Wechselwirkungen
Disulfiram: Mit Disulfiram behandelte alkoholabhängige Patienten weisen unter Therapie mit Ethambutol ein erhöhtes Risiko für Sehschäden auf.
Urikosurika (Medikamente zur Behandlung einer erhöhten Harnsäurekonzentration): Da Ethambutol-Hydrochlorid die Konzentration der Harnsäure im Blut erhöhen kann, wird Ihnen der Arzt möglicherweise eine höhere Dosierung des Urikosurikums verordnen.
Störung von Laboruntersuchungen:
Phentolamin-Test: Ethambutol kann zu einem falsch-positiven Ergebnis des Phentolamin-Tests bei der Diagnostik von Tumoren der Nebenniere (Phäochromozytom) führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Anwendung von Etibi während der Schwangerschaft hat nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu erfolgen.
Da Ethambutol in die Muttermilch übergeht und das Risiko für Neugeborene bzw. gestillte Kinder nicht abschätzbar ist, wird eine Behandlung mit Etibi bei stillenden Frauen nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
! Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Etibi kann durch gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (z.B. Abnahme der Sehkraft, Gesichtsfeldeinschränkung und Ausfall des Farbsinns) die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen stark beeinflussen. Daher wird während der Therapie mit Etibi eine aktive Teilnahmen am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen nicht empfohlen.
Etibi enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält bis zu ca. 86 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro maximaler Tagesdosis. Dies entspricht 4% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.