Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Folgende Situationen sollten vermieden werden, da sie das Risiko einer Resistenzentwicklung erhöhen und letztlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
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Häufige und wiederholte Behandlung von Anthelminthika derselben Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.
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Unterdosierung durch Unterschätzung des Körpergewichtes, eine nicht vorschriftsgemäße Anwendung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosierhilfe (sofern eine
solche verwendet wird).
Bei Verdacht auf eine Resistenz gegenüber Anthelminthika sollten weiterführende Untersuchungen anhand geeigneter Tests (z. B. Eizahlreduktionstest im Kot) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf eine Resistenz gegenüber einem bestimmten Wirkstoff hinweisen, sollte ein
Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus angewendet werden.
Bisher wurden keine Resistenzen gegen Eprinomectin (einem makrozyklisches Lakton) in der EU beschrieben, allerdings wurde über Resistenzen von Rinderparasiten gegen andere makrozyklische Laktone in der EU berichtet. Daher sollte die Anwendung dieses Tierarzneimittels unter Berücksichtigung örtlicher (regional, betrieblich) epidemiologischer Erhebungen zur Empfindlichkeit von Nematoden sowie Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Resistenzen von Anthelminthika erfolgen.
Obwohl die Anzahl von Milben, Läusen und Haarlingen nach der Behandlung sehr rasch zurückgeht, kann es aufgrund der Ernährungsweise der verschiedenen Parasiten einige Wochen bis zu ihrer vollständigen Eradikation dauern.
Um die Wirksamkeit der Anwendung zu gewährleisten, darf das Tierarzneimittel nicht auf Bereiche der Rückenlinie aufgebracht werden, die mit Schmutz oder Kot verunreinigt sind.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Nicht bei anderen Tierarten anwenden; Avermectine können bei Hunden, insbesondere bei Collies, Bobtails und verwandten Rassen und Mischlingen sowie bei Schildkröten zum Tod führen.
Das Tierarzneimittel sollte nur auf intakter Haut angewendet werden.
Zur Vermeidung von unerwünschten Reaktionen durch das Absterben von Dassellarven in der Speiseröhre oder im Rückenmarkskanal wird empfohlen, das Tierarzneimittel am Ende der Schwärmzeit der Dasselfliegen anzuwenden und nicht während des Aufenthalts der Larven in diesen Körperregionen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Das Tierarzneimittel kann auf menschliche Haut und Augen reizend wirken und Überempfindlichkeit auslösen.
Haut- und Augenkontakt mit dem Tierarzneimittel sind während der Behandlung und beim Umgang mit frisch behandelten Tieren zu vermeiden.
Anwender sollten Gummihandschuhe und –stiefel und wasserundurchlässig Schutzkleidung während der Anwendung des Tierarzneimittels tragen.
Kleidung, die mit dem Tierarzneimittel kontaminiert wurde, sollte so schnell wie möglich ausgezogen und vor einem erneuten Tragen gewaschen werden.
Bei versehentlichem Hautkontakt sind die betroffenen Bereiche umgehend mit Wasser und Seife zu reinigen.
Bei versehentlichem Augenkontakt müssen die Augen sofort mit Wasser gespült werden. Das Tierarzneimittel kann bei versehentlichem Verschlucken giftig sein.
Vermeiden Sie daher eine versehentliche Aufnahme des Tierarzneimittels durch Hand-zu-Mund- Kontakt. Während der Anwendung des Tierarzneimittels nicht essen, trinken oder rauchen. Im Falle eines versehentlichen Verschluckens den Mund mit Wasser ausspülen und einen Arzt aufsuchen.
Nach der Anwendung des Tierarzneimittels Hände waschen. Das Tierarzneimittel ist brennbar. Von Zündquellen fernhalten.
Einatmen der Dämpfe des Tierarzneimittels kann Reizungen verursachen. Nur in gut belüfteten Räumen oder im Freien anwenden.
Andere Warnhinweise:
Eprinomectin ist hochgiftig für Dungfauna und Wasserorganismen und kann in Sedimenten akkumulieren.
Das Risiko für aquatische Ökosysteme und die Dungfauna kann durch Vermeidung einer zu häufigen und wiederholten Anwendung von Eprinomectin (und Anthelminthika derselben Substanzklasse) bei Rindern verringert werden.
Das Risiko für aquatische Ökosysteme lässt sich weiter reduzieren, indem behandelte Rinder für 2 bis 4 Wochen nach der Behandlung von Oberflächengewässern fern gehalten werden.
Trächtigkeite und Laktation:
Kann bei Milchrindern in allen Laktationsstadien angewendet werden.
In Studien mit dem Dreifachen der empfohlenen Dosis von 0,5 mg Eprinomectin/kg Körpergewicht wurde keine unerwünschte Wirkung auf die Zuchtleistung von Kühen oder Bullen festgestellt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Da Eprinomectin stark an Plasmaproteine bindet, sollte dies bei gleichzeitiger Anwendung anderer Moleküle mit derselben Eigenschaft berücksichtigt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei Rindern wurde nach Verabreichung der fünffachen empfohlenen Dosis (2,5 mg Eprinomectin/kg KGW) leichter Haarausfall beobachtet. Andere Zeichen von Toxizität wurden nicht festgestellt.
Ein Antidot ist nicht bekannt.