Einnahme von Baypress zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Nitrendipin, der Wirkstoff von Baypress wird unter Beteiligung eines bestimmten Enzymsystems (Cytochrom F 3A4) abgebaut. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die dieses System beeinflussen, grundsätzlich zu Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit Nitrendipin führen.
Die Wirkung von Baypress kann bei gleichzeitiger Behandlung mit nachfolgend genannten Arzneistoffen bzw. Präparategruppen beeinflusst werden:
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Sie dürfen Rifampicin, ein Arzneimittel gegen Tuberkulose, nicht gemeinsam mit Baypress einnehmen, da die Wirkung von Baypress abgeschwächt wird.
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Sie dürfen nachfolgende Arzneimittel nur unter strenger ärztlicher Kontrolle einnehmen, da sie die Wirkung von Baypress verstärken können:
o Makrolidantibiotika (Erythromycin, Troleandomycin, Clarithromycin, Roxithromycin)
o Arzneimittel gegen HIV (Proteasehemmer z.B. Ritonavir)
o Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Azol-Antimykotika z.B. Ketoconazol) o Nefazodon und Fluoxetin (Arzneimittel gegen Depressionen)
o Quinupristin/Dalfopristin (Antibiotika)
o Valproinsäure (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie)
o Cimetidin und Ranitidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren)
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Sie dürfen nachfolgende Arzneimittel nur unter strenger ärztlicher Kontrolle einnehmen, da sie die Wirkung von Baypress vermindern können:
o Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin (Arzneimittel gegen Epilepsie)
Wirkung von Baypress auf andere Arzneimittel
Blutdrucksenkende Substanzen: Baypress kann die blutdrucksenkende Wirkung von gleichzeitig angewendeten anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Antihypertensiva) verstärken, wie z.B.:
o Entwässerungsmittel (Diuretika) o Betablocker
o ACE-Hemmer
o Angiotensin I (AT1)-Rezeptorantagonisten o Andere Calciumantagonisten
o alpha-Rezeptorenblocker
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PDE5 Hemmer (Enzymhemmer zur Behandlung von Erektionsstörungen und eines Blutdruckanstieges im Lungenkreislauf)
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alpha-Methyldopa
Digoxin (Herzmittel): Die Wirkung von Digoxin kann verstärkt werden.
Bestimmte Muskelrelaxantien (Pancuronium): Die Dauer und Wirkung dieser Arzneimittel kann verstärkt werden.
Einnahme von Baypress zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Grapefruitsaft kann die blutdrucksenkende Wirkung von Nitrendipin stärker ausgeprägt sein. Aufgrund der Erfahrung mit dem strukturell ähnlichen Calciumantagonisten Nisoldipin kann diese Wirkung über mindestens 3 Tage nach der letzten Einnahme von Grapefruitsaft andauern.
Der Konsum von Grapefruit/-saft soll deshalb während der Einnahme von Nitrendipin unterbleiben.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100)
Angstreaktionen, Kopfschmerzen, Herzklopfen (Palpitationen), Ödeme, Erweiterung der Gefäße (Vasodilatation), Gesichts-/Hautrötung (Flush), Wärmegefühl (Erythem), Blähungen (Flatulenz), Krankheitsgefühl
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
Allergische Reaktion, einschließlich Hautreaktionen und allergisches Ödem/Angioödem, Schlafstörungen, Schwindel (Vertigo), Migräne, Schwindel, Benommenheit (Somnolenz), verminderte Empfindlichkeit der Haut (Hypästhesie), Sehstörungen, Tinnitus, Angina pectoris, Brustschmerzen, Arrhythmie, Erhöhung der Herzfrequenz (Tachykardie), niedriger Blutdruck (Hypotonie), Atemnot (Dyspnoe), Nasenbluten, Magen-, Darm- und Bauchschmerzen, Durchfall (Diarrhoe), Übelkeit, Erbrechen, trockener Mund, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Verstopfung (Obstipation), Gastroenteritis, Zahnfleischwucherung (Gingivahyperplasie), vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme, Muskelschmerzen (Myalgie), unspezifischer Schmerz
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen (Details siehe unten). Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
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