Anticholium darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Physostigminsalicylat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei Asthma.
- bei Entzündung der Regenbogenhaut des Auges.
- bei Verengungen oder Krämpfen des Magen-Darm-Traktes, der Gallen- oder Harnwege.
- bei Darmverschluß.
- bei geschlossenen Schädel-Hirn-Traumen.
- bei Geschwüren, die mit Gewebsauflösung verbunden sind (Gangrän).
- bei einer vererbten Form des Muskelschwundes (myotone Dystrophie) oder Inaktivierung von Nerven- und Muskelzellen nach Gabe von Medikamenten zur Entspannung der Muskulatur (depolarisierenden Muskelrelaxanzien).
- bei Vergiftungen mit bestimmten Cholinesterasehemmern (z. B. Arzneimittel gegen Demenz).
- bei Vergiftungen mit Phosphorsäureestern oder Barbituraten (gewisse Arzneimittel gegen Epilepsie).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Anticholium bei Ihnen angewendet wird,
- wenn Sie an schweren Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Überfunktion der Schilddrüse, Parkinson-Erkankung, Epilepsie oder chronischer Dickdarmentzündung leiden.
Während der Anwendung von diesem Arzneimittel werden Sie sorgfältig überwacht. Ihre Herzfrequenz sollte nicht unter 60 Schläge pro Minute fallen.
Die Wirkdauer von verschiedenen giftigen Substanzen ist wesentlich länger als die Wirkdauer von Physostigmin, dem Wirkstoff in Anticholium. Daher muss die Behandlung mit diesem Arzneimittel bei Bedarf wiederholt werden.
Vor der Anwendung von diesem Arzneimittel beim zentral-anticholinergen Syndrom ist es wichtig, dass Ihr Arzt andere Zustände wie einen Sauerstoffmangel oder Schlaganfall ausschließt.
Wird dieses Arzneimittel zur Behandlung einer Überdosierung mit gewissen Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklischen Antidepressiva) eingesetzt, kann es zu akutem Herzstillstand kommen.
Daher wird dieses Arzneimittel nur unter ständiger Überwachung Ihrer Herzfunktion mittels Elektrokardiogramm (EKG) verabreicht.
Anwendung von Anticholium zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Anticholium verstärkt die Wirkung von anderen Cholinesterasehemmern (z. B. Arzneimittel gegen Demenz).
Anticholium hebt die Wirkung von Anticholinergika (z. B. gewisse krampflösende Arzneimittel) auf.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Anticholium darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nur angewendet werden, wenn der behandelnde Arzt dies für unbedingt notwendig erachtet.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Anticholium hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit bzw. auf die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.