Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Hypertensiver Notfall, schwere und schwerste Formen der Hypertonie und therapieresistente Hypertonie
1) Intravenöse Injektion
Als Injektion werden 10-50 mg Urapidil langsam – unter laufender Blutdruckkontrolle – intravenös verabreicht.
Innerhalb von 5 min nach der Injektion ist eine blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten.
Abhängig vom Blutdruckverhalten kann die Injektion von Urapidil-Pharmore i.v. 25mg wiederholt werden.
2) Intravenöse Dauertropfinfusion oder kontinuierliche Infusion per Perfusor
Die Dauertropfinfusionslösung zur Aufrechterhaltung des durch die Injektion erreichten Blutdruckniveaus wird folgendermaßen hergestellt:
Zu 500 ml einer kompatiblen Infusionslösung, z.B. physiologischer Kochsalzlösung, 5-oder 10%iger Glucoselösung, gibt man im Allgemeinen 250 mg Urapidil (10 Ampullen Urapidil-Pharmore i.v. 25mg).
Bei Verwendung eines Perfusors zur Gabe der Erhaltungsdosis werden 20 ml Injektionslösung (= 100 mg Urapidil) in einer Perfusor-Spritze aufgezogen und bis zu einem Volumen von 50 ml mit einer kompatiblen Infusionslösung (siehe oben) verdünnt.
Die kompatible Höchstmenge beträgt 4 mg Urapidil pro ml Infusionslösung.
Applikationsgeschwindigkeit
Die Tropfgeschwindigkeit richtet sich nach dem individuellen Blutdruckverhalten.
Initiale Richtgeschwindigkeit
2 mg/min
Erhaltungsdosis
Im Mittel 9 mg/h, bezogen auf 250 mg Urapidil zusätzlich zu 500 ml Infusionslösung entspricht 1 mg = 44 Tropfen = 2,2 ml.
Kontrollierte Blutdrucksenkung bei Blutdruckanstiegen während und/oder nach Operationen
Zur Aufrechterhaltung des durch die Injektion erreichten Blutdruckniveaus kommen kontinuierliche Infusion per Perfusor oder Dauertropfinfusion zur Anwendung.
Hinweise
- wird Urapidil-Pharmore i.v. 25mg nicht als erstes blutdrucksenkendes Medikament gegeben, ist ausreichend lange auf den Wirkungseintritt des/der zuvor gegebenen blutdrucksenkenden Mittel(s) zu warten. Die Dosierung von Urapidil-Pharmore i.v. 25mg ist entsprechend niedriger zu wählen.
Zu rascher Blutdruckabfall kann zu Bradykardie oder Herzstillstand führen.
- Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz müssen blutdrucksenkende Mittel mit entsprechender Vorsicht und zu Beginn in kleineren Dosen verabreicht werden, da bei diesen Patienten die Empfindlichkeit gegenüber derartigen Präparaten oftmals verändert ist.
- Die für dieses Präparat in Frage kommenden Indikationen sind in der Kinderheilkunde äußerst selten. Erfahrungen liegen nicht vor.
Urapidil-Pharmore i.v. 25mg wird intravenös als Injektion oder Infusion am liegenden Patienten verabreicht.
Sowohl ein- oder mehrmalige Injektion als auch intravenöse Langzeitinfusionen sind möglich. Injektionen lassen sich mit anschließender Langzeitinfusion kombinieren.
Überlappend mit der parenteralen Akuttherapie ist der Übergang auf eine Dauertherapie mit oral zu verabreichenden Blutdrucksenkern möglich.
Toxikologisch abgesichert ist eine Behandlungsdauer von 7 Tagen, die im Allgemeinen bei parenteraler antihypertensiver Therapie auch nicht überschritten wird. Eine parenterale Wiederholungsbehandlung bei erneut auftretendem Blutdruckanstieg ist möglich.
Dosierungsschema
intravenöse Injektion | bei Blutdrucksenkung | Stabilisierung des Blutdrucks durch Infusion Anfangs bis 6 mg in 1–2 min, dann Reduzierung |
von 25 mg Urapidil (= 5 ml Injektionslösung) | nach 2 min | |
nach 2 min | keine Reaktion des Blutdrucks | | |
intravenöse Injektion von 25 mg Urapidil (= 5 ml Injektionslösung) | bei Blutdrucksenkung | |
| nach 2 min | |
nach 2 min | keine Reaktion des Blutdrucks | | |
langsame intravenöse Injektion von 50 mg Urapidil (= 10 ml Injektionslösung) | bei Blutdrucksenkung | |
| nach 2 min | |
Hinweise für die Handhabung
Eine Infusionslösung ist nach Zubereitung sofort zu verwenden. Reste der Infusionslösung nach Anbruch verwerfen.