1 Ampulle (1 ml) enthält 0,25 g Obidoximchlorid. Sonstige Bestandteile: Natronlauge, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.
Pharmazeutischer Unternehmer:
SERB SA
Avenue Louise 480 1050 Brüssel Belgien
E-mail: infomed@serb.eu Tel.: + 32 2 792 05 00
Mitvertrieb:
Heyl Chem.-pharm. Fabrik GmbH & Co. KG Kurfürstendamm 178-179
10707 Berlin
Deutschland
E-mail: info@heyl-berlin.de Tel.: +49 30 81696-0
Fax: +49 30 81696-33
Hersteller:
SERB SA
Avenue Louise 480
1050 Brüssel
Belgien
Stand der Information
Januar 2019
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Zusätzliche Informationen für Fachkreise
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Antidot gegen Vergiftungen mit Organophosphaten
ATC Code V03AB13
Obidoximchlorid ist ein kausales Antidot, da es den Ursachen der durch Organophosphate hervorgerufenen Vergiftungserscheinungen (Acetylcholinesterasenhemmung und nachfolgende Acetylcholinanhäufung) entgegenwirkt. Die unentbehrliche symptomatische Behandlung der Organophosphat-Vergiftung mit Atropin kann durch Obidoximchlorid sinnvoll ergänzt werden.
Obidoximchlorid kann blockierte Acetylcholinesterasen reaktivieren, die in ihrer Funktion durch Organophosphate (Alkylphosphate, Alkylthiophosphate, Phosphorsäureester, Thiophosphorsäureester) gehemmt sind. Dies gilt nicht für Phosphoramidate, wie Tabun oder Fenamiphos.
Eine deutliche Reaktivierung ist bei Blutplasma-Spiegeln von 10-20 Mikromol Obidoximchlorid zu erwarten. In hohen Konzentrationen, die bei Gabe der empfohlenen Dosen nicht erreicht werden, bewirkt Obidoximchlorid selbst eine schwache Cholinesterase-Inhibition.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Toxogonin wird im Regelfall intravenös verabreicht, wobei die Bioverfügbarkeit gewährleistet ist. Nach intravenöser Anwendung bei Patienten mit Organophosphat-Vergiftung wurden nach einer
Bolusgabe von 250 mg Obidoximchlorid und anschließender Dauerinfusion von 750 mg/24h Plasmaspiegel von 3,6-7,2 mg/l (10-20 Mikromol/l) gemessen.
Nach intramuskulärer Injektion einer Ampulle Toxogonin (0,25 g entsprechend ca. 3 mg Obidoximchlorid /kg KG) bei Probanden wurden nach 20 bis 40 min. maximale Obidoximkonzentrationen im Blut von etwa 6 µg/ml erreicht.
Obidoximchlorid wird nicht nennenswert an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen entspricht mit durchschnittlich 0,171 l/kg dem des Extrazellulärraumes, kann aber bei Patienten mit Organophosphat-Vergiftung 0,32 l/kg erreichen.
Obidoximchlorid wird hauptsächlich renal eliminiert. Bei einer Halbwertszeit im Bereich von
2 Stunden wurde die Substanz mit dem Harn unverändert ausgeschieden. Nach 2 Stunden waren 52 % und nach 8 Stunden 87 % der injizierten Dosis eliminiert.
Präklinische Angaben zur Sicherheit
Nach tierexperimentellen Untersuchungen ist Obidoximchlorid ein Wirkstoff mit relativ geringer Eigentoxizität und mit großer therapeutischer Breite. Überdosierungserscheinungen sind bei Tieren nach intravenöser Gabe ab 50 mg Obidoximchlorid/kg KG zu beobachten. Die akute Vergiftungssymptomatik ist gekennzeichnet durch Muskelschwäche, motorische Lähmungs- und Erregungszustände, Dyspnoe und Atemlähmung.
Ratten vertrugen ohne erkennbare Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes die intraperitoneale Injektion von täglich 68 mg Obidoximchlorid/kg KG für die Dauer von 30 Tagen. Nach täglichen Injektionen von 113 mg/kg KG und 158 mg/kg KG über diesen Zeitraum starben 30 % bzw. 100 % der Versuchstiere, wahrscheinlich an Atemlähmung; Organschäden konnten nicht festgestellt werden.
In in-vitro Untersuchungen zeigte Obidoximchlorid keine mutagenen Eigenschaften.
In-vivo Untersuchungen zum mutagenen Potential sowie Untersuchungen zur chronischen Toxizität, zur Reproduktionstoxizität sowie zur Kanzerogenität von Obidoximchlorid liegen nicht vor.
Bioverfügbarkeit
Toxogonin wird im Regelfall intravenös verabreicht, wobei die Bioverfügbarkeit gewährleistet ist. Bezüglich der Bioverfügbarkeit des Arzneimittels nach intramuskulärer Anwendung liegen außer den unter "Pharmakokinetik" angegebenen Befunden keine Erkenntnisse vor.
Inkompatibilitäten
Wichtigste Inkompatibilitäten und Kompatibilität mit Infusionslösungen
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt. Toxogonin (250 mg) ist mit 250 ml Glucosteril (5 %) oder 250 ml physiologischer Kochsalzlösung für 24 h kompatibel.
Zulassungsinhaber:
SERB SA
Avenue Louise 480
1050 Brüssel
Belgien
Zulassungsnummer:
6102841.00.00
Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
05.11.1998 / 20.11.2012
Zulassungsinhaber für die Schweiz:
Curatis AG
4410 Liestal
Zul.Nr.-31`514 (Swissmedic), Abgabekategorie B
Zulassungsinhaber für die Niederlande:
SERB SA
Avenue Louise 480 1050 Brüssel
RVG 04562
Package leaflet/ Summary of Product Characteristics