Thrombozytenkonzentrat UKSH, behandelt zur Pathogeninaktivierung

Abbildung Thrombozytenkonzentrat UKSH, behandelt zur Pathogeninaktivierung
Zulassungsland Deutschland
Hersteller UniversitÀtsklinikum Schleswig-Holstein AöR
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 24.01.2007

Zulassungsinhaber

UniversitÀtsklinikum Schleswig-Holstein AöR

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Identifizierung des Arzneimittels a) Bezeichnung

Thrombozytenkonzentrat UKSH, behandelt zur Pathogeninaktivierung

  1. Stoffgruppe zellulÀre Blutzubereitung

Anwendungsgebiete

Die Gabe von Thrombozytenkonzentraten ist indiziert zur Behandlung einer Blutungsneigung, bedingt durch eine schwere Thrombozytopenie infolge thrombozytÀrer Bildungsstörungen, im Notfall auch bei Umsatzstörungen, jedoch nicht bei einer niedrigen Thrombozytenzahl allein. Damit durch die Zufuhr von PlÀttchen eine Besserung der thrombozytÀr bedingten Blutungsneigung zu erwarten ist, sollte vor der Behandlung zunÀchst deren Ursache abgeklÀrt werden.

Das „Thrombozytenkonzentrat UKSH, behandelt zur Pathogeninaktivierung“ ist auch geeignet zur Anwendung bei gefĂ€hrdeten Patienten, bei denen das Risiko einer transfusionsassoziierten Graft-Versus-Host-Reaktion vermieden werden soll, wie:

− FrĂŒhgeborene (bis zur Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche) − Neugeborene bei Verdacht auf Immundefizienz,

− Neugeborene bei postpartaler Austauschtransfusion*

− Patienten bei allogener Transplantation hĂ€matopoetischer Stammzellen (aus peripherem Blut, Knochenmark oder Nabelschnurblut)

− Patienten 7 – 14 Tage vor autologer Stammzellentnahme

− Patienten bei autologer Stammzelltransplantation (bis ca. drei Monate nach Transplantation)

− Patienten mit schwerem Immundefektsyndrom oder mit AIDS − Patienten mit M. Hodgkin (alle Stadien)

− Patienten bei Therapie mit Purin-Analoga (z.B. Fludarabin, Cladrabin, Deoxy- coformycin)

− Patienten bei Therapie mit Anti-T-Lymphozyten-Antikörpern (z.B. Alemtuzumab, ATG/ALG)

− Patienten bei Hochdosis-Chemotherapie mit oder ohne Ganzkörperbestrahlung, Patienten mit LeukĂ€mien, malignen Lymphomen, soliden Tumoren*.

* nicht gesicherte Indikationen

Das „Thrombozytenkonzentrat UKSH, behandelt zur Pathogeninaktivierung“ ist ebenso geeignet fĂŒr Patienten, bei denen eine CMV-Infektion vermieden werden muss, wie:

− FrĂŒhgeborene

− EmpfĂ€nger eines allogenen StammzellprĂ€parates

− EmpfĂ€nger mit schweren angeborenen Immundefekten (SCID) − CMV-negative, HIV-infizierte Patienten

− CMV-negative, schwangere Frauen − stillende MĂŒtter.

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Wie wird es angewendet?

  1. Dosierung

Die Dosierung der Thrombozyten ist abhÀngig vom klinischen Zustand und der Thrombozytenzahl des Patienten.

Der Thrombozytenbedarf fĂŒr die initiale Behandlung eines normalgewichtigen Erwachsenen ohne weitere Komplikationen betrĂ€gt mindestens 2,5x1011 Thrombozyten, entsprechend einer Packungseinheit. Eine Überwachung der Therapie, z.B. durch Bestimmung der Thrombozytenzahl oder der Blutungszeit beim Patienten, ist unerlĂ€sslich.

  1. Art der Anwendung zur i. v. Infusion
  2. HĂ€ufigkeit der Verabreichung nach Indikationsstellung
  3. Dauer der Behandlung

nach Indikationsstellung e) Überdosierung

Eine Gefahr der Überdosierung besteht bei Erwachsenen nicht. f) Notfallmaßnahmen

Treten UnvertrĂ€glichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzĂŒglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch offenzuhalten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemĂ€ĂŸ, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

  • UnvertrĂ€glichkeitsreaktionen (z.B. urtikarielle Hautreaktionen, posttransfusionelle Purpura und andere anaphylaktoide Reaktionen)
  • UnvertrĂ€glichkeitsreaktionen gegenĂŒber Amotosalen und seinen Photoabbauprodukten (z.B. allergische und andere anaphylaktoide Reaktionen). Immunologische Reaktionen durch Bildung von Neoantigenen sind bisher nicht bekannt.
  • Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI)
  • anaphylaktische Reaktionen bei EmpfĂ€ngern mit angeborenem IgA-Mangel
  • Mikrozirkulationsstörungen durch aggregierende Thrombozyten bei massiver Transfusion
  • Immunisierung des EmpfĂ€ngers gegen thrombozytĂ€re und nicht-thrombozytĂ€re Antigene
  • Obwohl HLA-bedingte UnvertrĂ€glichkeiten stark verringert sind, können febrile Transfu- sionsreaktionen in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion auftreten.
  • Bei Neugeborenen sind bei schneller Transfusion Herz-Kreislaufreaktionen infolge von Citratintoxikationen möglich.
  • Durch das zusĂ€tzlich angewandte Pathogeninaktivierungsverfahren mit dem „INTERCEPT Blood System“ (Amotosalen/UVA) verlieren Viren, Bakterien, Parasiten und Restleukozyten weitgehend ihre TeilungsfĂ€higkeit. Das Risiko einer bakteriellen, viralen oder parasitĂ€ren Kontamination oder einer transfusionsassoziierten Graft-versus-Host- Erkrankung ist nicht mit allerletzter Sicherheit auszuschließen. Jedoch wird insbesondere die Inaktivierung von umhĂŒllten Viren (HIV, HBV, HCV) und Leukozyten als sicher erachtet. Eine effiziente Inaktivierung von nicht-umhĂŒllten Viren (z.B. HAV und Parvovirus B19) ist nicht gewĂ€hrleistet. Das Pathogeninaktivierungsverfahren ist gegenĂŒber einem

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UniversitÀtsklinikum Schleswig-Holstein

Ratzeburger Allee 160

23538 LĂŒbeck

breiten Spektrum von gram-positiven und gram-negativen Bakterien sehr effektiv; jedoch gegenĂŒber einzelnen Bakterien-Spezies (z. B. Pseudomonas aeruginosa) nur eingeschrĂ€nkt effektiv. Bakterielle Sporen (z.B. von Clostridium perfringens oder Bacillus cereus) lassen sich mit dem hier angewandten Pathogeninaktivierungsverfahren nicht abtöten. Die Belastung mit Pyrogenen wird durch das Pathogeninaktivierungsverfahren nicht unterbunden, daher sind pyrogene Reaktionen (auch schwerwiegende) des EmpfĂ€ngers nicht auszuschließen.

  • Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern – auch bislang unbekannter Natur – nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. fĂŒr Hepatitiden, seltener fĂŒr das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS).
  • Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde ĂŒber EinzelfĂ€lle berichtet, in denen bei EmpfĂ€ngern von Transfusionen, deren Spender spĂ€ter an der varianten Creutzfeldt-Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der „Erreger“ (so genannte Prionen) nachgewiesen wurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern erworben werden kann.
    Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
    Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko- VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut fĂŒr Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: www.pei.de anzuzeigen.
    Patienten sind darĂŒber zu informieren, dass sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkungen bemerken. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation und Fachinformation angegeben sind. Patienten können Nebenwirkungen auch direkt dem Paul-Ehrlich- Institut anzeigen. Indem Patienten Nebenwirkungen melden, können sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Weitere Informationen

11.12.2018

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden