Thrombozytapheresekonzentrat - Id (AC)

Abbildung Thrombozytapheresekonzentrat - Id (AC)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller UniversitÀtsklinikum Aachen AöR
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 14.02.2005

Zulassungsinhaber

UniversitÀtsklinikum Aachen AöR

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Die Gabe von Thrombozytenkonzentraten ist indiziert zur Behandlung einer Blutungsneigung, bedingt durch eine schwere Thrombozytopenie infolge thrombozytÀrer Bildungsstörungen, im Notfall auch bei Umsatzstörungen, jedoch nicht bei einer niedrigen Thrombozytenzahl allein. Damit durch die Zufuhr von PlÀttchen eine Besserung der thrombozytÀr bedingten Blutungsneigung zu erwarten ist, sollte vor der Behandlung zunÀchst deren Ursache abgeklÀrt werden.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

a) Gegenanzeigen

Absolut:

  • Eine absolute Kontraindikation fĂŒr Thrombozytentransfusionen gibt es nicht. e Relativ:
  • Bei potentiellen EmpfĂ€ngern eines Stammzelltransplantates (Knochenmark, periphere Stammzellen, Nabelschnurblut), z.B. bei Patienten mit aplastischen AnĂ€mien, LeukĂ€mien etc., ist die Gabe von Thrombozytenkonzentraten des Transplantatspenders und seiner Blutsverwandten vor der Transplantation unbedingt zu vermeiden.

bekannten Überempfindlichkeiten des EmpfĂ€ngers gegen humane Plasmaproteine, bekannten Immunthrombozytopenien,

posttransfusioneller Purpura, heparininduzierter Thrombozytopenie,

kongenitalen Thrombozytenfunktionsstörungen, wie Thrombasthenie Glanzmann oder Bernard-Soulier-Syndrom.

b) Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung

Thrombozytenkonzentrate sind in der Regel AB0-kompatibel ĂŒber ein TransfusionsgerĂ€t mit Standardfilter der PorengrĂ¶ĂŸe 170 bis 230 ÎŒm zu transfundieren.

Beim RefraktĂ€rzustand gegenĂŒber Thrombozytentransfusionen aufgrund einer Alloimmunisierung gegen Antigene des HLA- und ggf. HPA-Systems sind nach Möglichkeit HLA-Klasse-I-kompatible und ggf. HPA-kompatible Thrombozytenkonzentrate zu transfundieren. Die Transfusionsgeschwindigkeit muss dem klinischen Zustand des Patienten angepasst werden.

Bei neonataler Transfusion sollte sorgfÀltig auf Anzeichen einer Zitratintoxikation geachtet und die Transfusionsgeschwindigkeit dem klinischen Zustand angepasst werden.

Zu Vermeidung einer Graft-versus-Host-Reaktion sollen folgenden, besonders gefĂ€hrdeten Patienten ausschließlich mit mindestens 25 Gy bestrahlte Thrombozytenkonzentrate transfundiert werden:

Föten (intrauterine Transfusion)

Neugeborenen nach intrauterinen Transfusionen Neugeborenen bei Verdacht auf Immundefizienz, Neugeborenen bei postpartaler Austauschtransfusion Patienten mit schwerem Immundefektsyndrom (SCID) HLA-ausgewÀhlte Thrombozytenkonzentrate

Patienten bei allogener Transplantation hÀmatopoetischer Stammzellen (aus peripherem Blut, Knochenmark oder Nabelschnurblut)

Patienten mit M. Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphomen (alle Stadien)

Patienten bei Therapie mit Purin-Analoga (z.B. Fludarabin, Cladrabin, Deoxycoformycin) Patienten 7 – 14 Tage vor autologer Stammzellentnahme

Patienten bei autologer Stammzelltransplantation (bis ca. drei Monate nach Transplantation)

Empfohlen wird die Verwendung von bestrahlten Thrombozytenkonzentraten fĂŒr: Patienten mit schwĂ€cheren Formen angeborener Immundeffizienz

Patienten nach allogener Transplantation hÀmatopoetischer Stammzellen bis zur Immunrekonstitution bzw. mindestens 6 Monate nach der Transplantation

Patienten mit Graft-versus-Host-Reaktion nach allogener Transplantation hÀmatopoetischer Stammzellen

Keine ausreichende Evidenz liegt vor fĂŒr die Verwendung von bestrahlten Thrombozytenkonzentraten bei:

FrĂŒhgeborenen bis zur (Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche)

Patienten mit AIDS, LeukÀmie und soliden Tumoren, inkl. Rhabdomyosarkom und Neuroblastom

Die zusĂ€tzliche Testung auf Anti-CMV-Antikörper, um eine CMV-Infektion in besonders gefĂ€hrdeten Patientengruppen zu vermeiden (s.u.) fĂŒhrt u.U. nicht zu einem Sicherheitsgewinn und wird daher fĂŒr Leukozyten-depletierte Thrombozytenkonzentrate nicht empfohlen.

Eine CMV- Infektion kann bei Föten

FrĂŒhgeborenen

Patienten mit erworbenen (AIDS) oder angeborenen Immundefekten EmpfÀngern eines allogenen StammzellprÀparates

Besondere Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Beseitigung

Die ordnungsgemĂ€ĂŸe Entsorgung von angebrochenen bzw. nicht mehr verwendbaren PrĂ€paraten ist entsprechend den Vorgaben der Einrichtung der Krankenversorgung sicherzustellen.

Die jeweils aktuellen “Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (HĂ€motherapie)“ sowie gegebenenfalls ergĂ€nzende Veröffentlichungen der BundesĂ€rztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts sind zu berĂŒcksichtigen.

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Wie wird es angewendet?

  1. Dosierung

Die Dosierung der Thrombozyten ist abhÀngig vom klinischen Zustand und der Thrombozytenzahl des Patienten.

Der Thrombozytenbedarf fĂŒr die initiale Behandlung eines normalgewichtigen Erwachsenen ohne weitere Komplikationen betrĂ€gt mindestens 2x1011 Thrombozyten, entsprechend einer Standardpackung. Eine Überwachung der Therapie, z.B. durch Bestimmung der Thrombozytenzahl oder der Blutungszeit beim Patienten, ist unerlĂ€sslich.

  1. Art der Anwendung zur i. v. Infusion
  2. HĂ€ufigkeit der Verabreichung nach Indikationsstellung
  3. Dauer der Behandlung

nach Indikationsstellung

e) Überdosierung

Eine Gefahr der Überdosierung besteht bei Erwachsenen nicht. f) Notfallmaßnahmen

Treten UnvertrĂ€glichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzĂŒglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch offenzuhalten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemĂ€ĂŸ,

< 1 x 106 / Packung

nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

zu schweren Erkrankungen fĂŒhren.

c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels beeinflussen können und HauptinkompatibilitÀten

Durch Medikamente, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen, kann die Wirkung von Thrombozytenkonzentraten vermindert bzw. aufgehoben werden. Wegen der Gefahr von Gerinnselbildungen dĂŒrfen kalziumhaltige Lösungen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem gegeben werden. Die Beimischung von Medikamenten zum Thrombozytenkonzentrat ist nicht zulĂ€ssig.

d) Verwendung fĂŒr besondere Personengruppen

Bei Rh (D) – negativen MĂ€dchen und Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter ist wegen der praktisch in allen Thrombozytenkonzentraten vorhandenen Kontamination mit Erythrozyten die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten Rh (D)-positiver Spender mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten Rh (D)- positiver Spender in Rh (D)-negative Patienten lĂ€sst sich wegen des Mangels an Rh (D)- negativem Blut nicht immer vermeiden, sollte nach Möglichkeit aber nur in Betracht gezogen werden, wenn es sich um MĂ€nner oder um Frauen im nicht gebĂ€rfĂ€higen Alter handelt. In solchen FĂ€llen ist stets eine serologische Nachuntersuchung 2 bis 4 Monate nach Transfusion zur Feststellung eventuell gebildeter Anti-D-Antikörper durchzufĂŒhren.

Schwangerschaft und Stillzeit: Bei bestimmungsgemĂ€ĂŸen Gebrauch bestehen keine EinwĂ€nde. Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Nach der Transfusion von Thrombozyten-konzentraten sollte eine Ruhepause von mindestens 1/2 Stunde eingehalten werden.

  1. Warnhinweise sind nicht angeordnet.

Nebenwirkungen

UnvertrÀglichkeitsreaktionen (z.B. urtikarielle Hautreaktionen, posttransfusionelle Purpura und andere anaphylaktoide Reaktionen)

Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI) Anaphylaktische Reaktionen bei EmpfÀngern mit angeborenem IgA-Mangel

Mikrozirkulationsstörungen durch aggregierende Thrombozyten bei massiver Transfusion Immunisierung des EmpfÀngers gegen thrombozytÀre und nicht-thrombozytÀre Antigene Obwohl HLA-bedingte UnvertrÀglichkeiten stark verringert sind, können febrile Transfusionsreaktionen in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion auftreten

Graft-versus-Host-Reaktionen bei immunsupprimierten Patienten nach Übertragung proliferationsfĂ€higer Lymphozyten

Bei Neugeborenen sind bei schneller Transfusion Herz-Kreislaufreaktionen infolge von Citratintoxikationen möglich.

Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lĂ€sst sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen. Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern – auch bislang unbekannter Natur – nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. fĂŒr Hepatitiden, seltener fĂŒr das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS).

Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde ĂŒber EinzelfĂ€lle berichtet, in denen bei EmpfĂ€ngern von Transfusionen, deren Spender spĂ€ter an der varianten Creutzfeldt- Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der „Erreger“ (so genannte Prionen) nachgewiesen wurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE- kranken Rindern erworben werden kann.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Das „Thrombozytapheresekonzentrat-ld (AC)“ ist 4 Tage zzgl. Entnahmetag bis zu dem auf dem Etikett angegebenem Verfallsdatum bei 22+2°C unter gleichmĂ€ĂŸiger Agitation haltbar. Nach Ablauf des Verfalldatums darf das Thrombozytenkonzentrat nicht mehr verwendet werden.

Nach Unterbrechung der o.g. Lagerbedingungen ist das Thrombozytenkonzentrat unverzĂŒglich zu transfundieren. Bei Zwischenlagerung ohne die Möglichkeit der Agitation sollte auf ausreichenden Gasaustausch geachtet werden (Lagerung auf einem Gitterrost oder zumindest mit dem Etikett nach unten). Eine durch das Transfusionsbesteck geöffnete Konserve muss unverzĂŒglich verbraucht werden.

Das Thrombozytenkonzentrat enthÀlt weder körpereigene Substanzen in unphysiologischer Konzentration noch körpereigene Stoffe.

b) Optische PrĂŒfung

Unmittelbar vor der Transfusion muss jedes Thrombozytenkonzentrat einer optischen QualitĂ€tsprĂŒfung unterzogen werden, auffĂ€llige Thrombozytenkonzentrate (z.B. fehlendes „Swirling-PhĂ€nomen“ bzw. Wolkenbildung bei leichtem Schwenken, erkennbare Aggregatbildung) dĂŒrfen nicht verwendet werden.

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Weitere Informationen

c) Zusammensetzung des Fertigarzneimittels Wirkstoffe (nach Art und Menge)

Human-Thrombozyten aus einer einzelnen Apheresespende

2,0 x 1011 bis 4,2 x 1011 Thrombozyten/Standardpackung bzw. 0,80 – 2,0 x 109 Thrombozyten/ ml

Sonstige Bestandteile:
1 ml Suspension enthĂ€lt außerdem:

0,83 – 0,87 ml Humanplasma

0,13 – 0,17 ml ACD Formel A – Stabilisatorlösung (Ph.Eur.) Restzellen:

Leukozyten:

Erythrozyten: < 3 x 109 / Packung

d) Darreichungsform und Inhalt, BehÀltnis

210 bis 250 ml Suspension im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

  1. Angaben zum pharmazeutischen Unternehmer/Inhaber der Zulassung UniversitÀtsklinikum Aachen; Pauwelsstr. 30; 52074 Aachen
  2. Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel fĂŒr das Inverkehrbringen freigegeben

hat

UniversitĂ€tsklinikum Aachen – Transfusionsmedizin; Pauwelsstr. 30; 52074 Aachen

  1. Zulassungsnummer
    PEI.H.01636.01.1
  2. Datum der Erteilung der Zulassung
    14.02.2005
  3. Arzneimittelstatus
    Verschreibungspflichtig

Datum der letzten Überarbeitung

24.03.2011

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2022

Quelle: Thrombozytapheresekonzentrat - Id (AC) - Beipackzettel

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Zulassungsdatum 14.02.2005

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden